burij://blog

10.04.2024

#travel

Jemand aus dem Internet hat das komplette deutsche Schienennetz als eine Karte gezeichnet. Super cool und hilft bei der Benutzung des Deutschland Tickets.

15.03.2024

#lfun #programming

Ok. Jemand hat ein Betriebssystem in JQuery gebaut, das im Browser Läuft. Nennt sich Puter Gibt’s auch zum selbst hosten.

11.03.2024

#lua #programming

Wenn ich das korrekt verstehe, gibt es in diesem Reddit-Beitrag ein Paar Beispiele, wie man einen Lua-Script in ein Nix-Package eintüten kann. Habe mir schon die ganze Zeit gedacht, dass es irgendwie gehen muss. Früher oder später sollte ich das ausprobieren.

07.03.2024

#lua

Bin ja ein Fan von Lua. Wenn Du nur zum Spaß programmierst, dann willst eine Sprache, die hübsch aussieht und die leicht zu merken ist. Lua ist ja recht gut, um damit Strings zu manipulieren. Das bedeutet wiederum, dass es ein geeigneter HTML-Generator darstellt.

Hier ist eine von mehrere Möglichkeiten, mit Lua Webseiten zu erzeugen: hs0ucy/Satelito: Static site generator made with Lua script. - Codeberg.org

04.03.2024

#Berlin #fun

Irgendjemand hat tatsächlich diese Seite gebaut: The seasons of Berlin. Ich hatte vor Paar Wochen die Idee, die so eine Seite auf Basis der Daten unserer Wetterstation zu bauen. Natürlich war jemand schneller. Respekt. Aber immerhin gibt es das jetzt. Gute Sache.

02.03.2024

#NixOS

Das beste Video, was ich bisher gesehen habe, was Nix Flakes erklärt. Zum ersten Mal habe ich es fast verstanden.

Zusätzlich würde ich folgenden Blog-Post empfehlen, um beispielhaft die Struktur eines Flakes nachvollziehen zu können. Auch sehr schöne Grafiken.

01.03.2024

#gifts #hardware

Notiz: Mikrofon, den alle Podcaster nutzen ist der SM58. Nur falls ich mal wieder den Namen vergesse.

18.02.2024

Schon Mal vom Wildschwein angegriffen worden. Wir schon. In Calahonder, Spanien. Spazieren so durch den Park. 20 Meter entfernt steht ein Wildschwein und starrt uns an. Wir bleiben stehen. Der Schwein starrt uns an. Vor uns nichts zum hochklettern. Wir drehen uns ganz langsam um, und fangen uns weg vom Schwein zu bewegen. Kurzer Blick nach hinten, der Schwein galoppiert in unsere Richtung. Verdammt schnell. Wir rennen, keine Chance, der Schwein aber so viel schneller, keine Chance von ihm wegzukommen. Tja. Dann ist er vorbei gelaufen und in den Büschen verschwunden.

12.02.2023

#travel

Wieder in Spanien. Die Promenade in Malaga erinnert mich an Simo. Er fehlt so sehr und der Schmerz, was von seinem Fehlen erzeugt wird, wird einfach nicht weniger.

In Malga stand auch eine Yacht. Scheint einem usbekischen Oligarchen gehört zu haben und steht nun zum Verkauf. 250 Mio oder so. Ist groß. Ist beeindruckend. Man braucht halben Hafen, um sie am Land zu parken.

Mir ist relativ entspannt. Die Zeit plätschert im Urlaub gemütlich vor sich hin und mein Gehirn entspannt sich. Ich hoffe, dass L. das gleiche gelingt. Habe ein Paar Lua Übungen gemacht, ein wenig in dem Buch gelesen. Die Sprache ist wirklich schön. Ich glaube, ich habe meine Sprachheimat gefunden.

02.02.2023

#books

Bin gerade relativ begeistert von dem Buch “Four Thousand Weeks: Time Management for Mortals,” von Oliver Burkeman. Bin noch nicht komplett durch. Derzeit ist es noch anders als meine Begeisterung von The 4-Hour Workweek in der Pandemie-Zeit. Während “The 4-Hour Workweek” mich eher schockiert und in meinem Denken, aber auch Handeln damals stark verändert hat, sagt Oliver Burkeman ziemlich vieles, was ich ohnehin denke, aber eben sehr treffend formuliert und logisch herbeigeführt. Manchmal (aber bloß nicht zu viel davon) ist es auch schön, eher Recht zu bekommen, als konfrontiert zu werden.

Ist jetzt nicht so, dass ich mir nur Selbsthilfelifestylebücher gebe. Eigentlich ist das beschäftige ich mich meist entweder mit SF- oder mit Fachliteratur. Diese Genre kommt alle Paar Jahr mal vor. Aber kann eben auch mal Eindruck hinterlassen.

20.01.2023

#tools

Von diesem Jahr ist zwar noch nicht sehr viel verstrichen, trotzdem würde ich gerne mal hiermit meine Entdeckung des Jahres ausrufen: Obsidian. Bin schon früher drüber gestolpert, aber mich scheinbar nicht ausreichend damit auseinander gesetzt. Der coolste Markdown-Editor soweit. Ist aber nicht nur ein Editor. Das Programm ersetzt gleich auch noch das halbe Betriebssystem und fühlt sich dabei auch noch angenehm und konsistent an.

Gerade schreibe ich damit diesen Blog-Eintrag, höre und sortiere damit parallel aber auch meine MP3-Datei. Ich liebe es, schaut es Euch an.

Edit: diese Zeile ist nur ein Test um mein Script zum aktualisieren des Blogs zu testen.

14.11.2023

#linux #NixOS

Seit ca. einem halben Jahr bin ich nun auf dem NixOS Trip. Ich merke immer wieder, dass ich noch extrem wenig über Nix weiß.

Hier ist ein Artikel von jemandem, der definitiv mehr davon versteht. Ich habe mir diesen durchgelesen und verstanden, dass ich mein System komplett anders verwalte. Aber ich mag mein Weg derzeit besser. Ich benutze keine Flakes und will keine Flakes benutzen, ich habe meine Configs nicht an einem Ort, ich will nicht Git oder GitHub für meine Configs benutzen. Ich habe sie nicht so geschrieben, dass sie abhängig vom Hostnamen unterschiedliche Dinge tun, wobei das eigentlich ganz cool ist, eventuell mache ich das noch; Ich benutze und will keinen Home-Manager nutzen, stattdessen habe ich einen Workflow gebaut, was vollständig anders und nicht-deklarativ funktioniert. Es scheint, dass ich kein richtiger Nixer bin.

Ab und zu hänge ich in dem nicht offiziellen Nix-Discord und ich muss sagen, auch dort habe ich das Gefühl, dass Leute anders und für komplett andere Dinge NixOS benutzen. Eventuell mache ich das noch nicht lange genug, um den Nix-Way komplett zu lieben, für mich gibt es jedoch Dinge, die so toll sind, dass ich mir nicht vorstellen, auf ein anderes System mehr umzusteigen und andere, die etwas schade sind, aber scheinbar nur mich stören. Disclaimer: z. T. weiß ich, dass manche Dinge so entstanden sind und es durchaus möglich ist, etwas daran zu ändern, wenn man selbst einen Editor in die Hand nimmt. Ich schaue aber jetzt aus der Perspektive eines Nutzers auf so ein System.

Achtung, jetzt kommt eine Liste.

Unglaublich geile Dinge an Nix:

Dinge, die mir eher auf den Sack gehen, aber auf keinen Fall schlimmer sind als die Vorteile

29.08.2023

Mein Urlaub neigt sich langsam dem Ende zu. Es war eine tolle Zeit: Helsinki und Föhr. Ich habe geschafft, viele Menschen zu treffen, die mir sehr wichtig sind, die ich aber lange Zeit nicht mehr getroffen habe. Und ich habe mit Menschen tiefere Verbindung aufbauen können, die ich nur am Rande kannte.

Wie so oft werden aber solche Zeiten auch von tiefer Melancholie und unstillbarer Sehnsucht begleitet. Älter werden ist schmerzhaft und möglichst zu vermeiden.

16.08.2023

Der produktive Computer ist nun auch auf NixOS. Die Reise geht weiter.

09.08.2023

Wirklich wirklich begeistert von NixOS. Werde sicher noch ausführlicher berichten.

13.07.2023

Meine kleine Sucht, Betriebssysteme zu installieren creept langsam rein. Habe in den vergangenen Tagen schon wieder versucht mir NixOS rumzuspielen. Hier aber noch ein Paar Picks, die ich während der Recherche entdeckt habe.

How to Install Chrome OS on PC with Play Store Support (2022) | Beebom

Install Instructions - Waydroid

Animierte GIFs waren gestern: Dieses Tool bringt Bewegung in deine SVG

Der letzte hat damit nichts zu tun, trotzdem cool.

09.07.2023

Letzter Urlaubstag. Das war alles dieses Mal nur Spaß im eingeschränkten Maße. Loveparade ist irgendwie blöd gelaufen. Gab Tränen, Drama und Fragen über den Sinn der Existenz.

Ein wenig programmieren konnte ich aber und heute ist alles bisher ganz schön. Ich bin im Park, höre Podcasts, L. recherchiert Hausboote und die Welt ist Ordnung.

06.07.2023

Was ein Anwalt kann, können alle. Nur dürfen sie es halt nicht. Verrückt.

03.07.2023

Wordpress Installation ist aus meiner Sicht für sehr viele Anwendungsfälle keine passende Lösung. Ich musste schon sehr oft eine kleine Webseite für einen speziellen Anlass aufsetzen, für die das Handling einer Datenbank, die Überwachung der Sicherheitslücken usw. sich einfach nicht lohnt.

Für diese Fälle bin ein großer Fan davon, mit einem flat CMS zu starten. Über Jahre habe ich immer wieder Pico CMS genutzt. Allerdings scheint das Projekt tot zu sein, es gab keine Updates seit ca. 3 Jahren.

Es gibt natürlich noch Grav. Allerdings finde ich die Grav Seiten nicht Performanz genug und der Betrieb einer Grav Installation ist fast so kompliziert, wie von Wordpress.

Nun bin ich auf Statamic gestoßen und werde es bei nächster Gelegenheit testen. Es sieht vielversprechend aus.

02.07.2023

Du warst der beste Hund und ich vermisse Dich sehr. Manchmal glaube ich, Deine kleinen Krallen auf dem Parkett in der Fern oder Dein leises Schnarchen hören zu hören. Dein Tod hat eine Lücke hinterlassen, die von nichts gefühlt werden kann. Ich fürchte, dass wir ohne Dich schlechtere Menschen sein werden, denn Du hast uns jeden Tag aufs neue, Güte, Vergebung und Mitgefühl gelehrt. Du fehlst mir so sehr.

12.05.2023

It’s gonna be one of those f@#%ng days…

11.05.2023

Die Nacht in einer Bar verbracht, in der Eskorte Girls auf Akquise gehen. Mein Hochzeitsjubiläum. Mit meiner Ehefrau natürlich. Interessante Erfahrung, auch eine lehrreiche. Kann ich nur empfehlen.

06.05.2023

Habe nun geschafft Docker, Docker Compose, Ngnix Reverse Manager und Nextcloud All in One zum Laufen zu bringen. Was vermutlich nicht so richtig gut klappen wird, ist die Migration der Datenbank. Es gibt eine Dokumentation dazu von All in One, aber letztendlich muss man fast alles manuell machen, dann kann ich auch gleich mit der frischen Datenbank arbeiten und die Files neu reinsynchronisieren.

Wenn ich also so einen halben Tag Zeit habe, sieht die To-do-Liste folgendermaßen aus:

05.05.2023

Habe von L. zum Geburtstag eine tolle Box geschenkt bekommen. Bisher sehr großer Spaß. Der Masterplan ist, meine ganzen Webprojekte auf diese Box zu verschieben. Im Wesentlichen steht jetzt die Basisinstallation ink. der Grungsettings.

Als Nächstes im Programm steht die Migration der Nextcloud. Idealerweise bleiben alle User, Settings und Daten erhalten, aber auf neue Domain, anderes Betriebssystem (Deibian zu Ubuntu) und andere Installationsart (Nextcloudpi zu All In One Docker Image).

Anschließend werden die nach und nach die anderen Webprojekte umgezogen. Viel DNS-Action ist zudem erforderlich.

05.04.2023

Opinionate ist eine witzige Seite, die so eine Art Interface für ChatGPT darstellt. Man gibt ein Thema vor und zwei Chat-Instanzen diskutieren zu dem vorgegebenem Thema gegeneinander. Eine Dritte Chat-Instanz fasst die Diskussion zusammen und krönt einen Gewinner. Talk Shows sind damit Schnee von gestern.

02.04.2023

Shrinking ist eine kluge und einfühlsame Serie mit viel Witz und modernen Kommunikationsansätzen. Zart und kurzweilig kann die Serie empfindsame Menschen eigentlich nicht unberührt lassen.

29.03.2023

#music

Bin auf dieses Video gestoßen: Ricardo Villalobos Weird & Glitchy Ro-Minimal House From Scratch und es hat meine Inspiration im Hinblick auf Produktion richtig angekurbelt. So viele großartige Techniken, die mir noch nicht bekannt waren. Und das fällt auch parallel mit dem Wunsch, mein Genre noch etwas anzupassen.

21.03.2023

#movies

Falls Du eine Chance hast “Triangle of Sadness” von Ruben Östlund zu sehen, tue es. Sehr starker Film und ein weiterer Beweis dafür, dass Gesellschaftskritik und Philosophie nicht immer nur schwer und unerträglich behandelt werden müssen. Sehr feiner, subtiler Humor, aber auch keine Scheu dafür fäkal zu gehen.

18.03.2023

Cool. Setup für die neue Webseite und Blog sind fertig. Hatte mal wieder Lust aufzuräumen und was Neues auszuprobieren. Minimalistischer bin ich noch nie gegangen. Im Prinzip habe ich ein sehr, sehr kleines CMS ohne jeglicher fanzy Funktionen gebaut. Es gibt reguirments.sh:

#! /bin/bash

sudo apt-get install ncftp
sudo apt-get install pandoc

Das ist nur notwendig, um das CMS auf einer anderen maschiene laufen zu lassen.

Dann gibt es zwei Ordner: /content und /public. In /content liegen Markdown-Files mit dem Inhalt der Seite. In /public eine index.css. Ein 2. Script build.sh convertiert mit pandoc die Markdown-Files zu .html und legt sie in /public ab:

#! /bin/bash

cd content

pandoc -s -c index.css index.md -o ../public/index.html
pandoc -s -c index.css privacy-policy.md -o ../public/privacy-policy.html
pandoc -s -c index.css projects.md -o ../public/projects.html
pandoc -s -c blog.css blog.md -o ../public/blog.html

Und der letzte und dritte Script deploy-public.sh führt build.sh aus, loggt sich auf dem Server ein und aktualisiert die Seite.:

#!/bin/bash

./build.sh

FTP_SERVER="Dein Server"
FTP_USERNAME="Dein Benutzername"
FTP_PASSWORD="Dein FTP-Passwort"

ncftp -u $FTP_USERNAME -p $FTP_PASSWORD $FTP_SERVER <<EOF
rm -rf /html/burij/*
cd /html/burij
lcd ./public
put -R *
quit
EOF

Fertig ist die Kiste, kein Bullshit, kein .php, keine Kopfschmerzen.

Ältere Textsammlungen:


Schreibblock

2016 - 2022: Ein öffentlich zugänglicher Notizblock. Agil, unkontrolliert und in Echtzeit.

02.02.2022

Vermutlich der Beste Lifehack, den es je gab, ist es so viel wie möglich Zeit in der Gegenwart, statt in der Vergangenheit oder Zukunft zu verbringen. Vergangenheit war nie mein Problem, ich habe keinen Hang zur Nostalgie und mag auch nicht so gerne an das denken, was war. Zukunft schon eher. Weniger Zeit in der eingebildeten Zukunft zu verbringen, rettet mich vor Panik und Erschöpfung. Ich bin ca. vor einem Jahr zu dieser Erkenntnis gekommen und jetzt stelle ich fest, dass es etwas ist, was andere Menschen auch beherzigen oder predigen. Sei es drum. Es ist gut. Was ich noch nicht weiß, wie man in diesem Zusammenhang mit Planung umgeht, denn Planung erfordert zwingend die Beschäftigung mit Zukunft und das ist ein großer Teil meines Berufs.

19.01.2022

Neues Jahr ist angebrochen und ich habe mir ein kleinen Nerd-Spaß erlaubt. Meine Notizen werden ja mit Hilfe von grav in Markdown-Files abgelegt. Auf den entsprechenden Ordner greife ich mit External Storage von Nextcloud ein. Dieser synchronisiert sich dann direkt mit meinem Rechner. Kann also im Schreibblock direkt auf meinem Rechner rumschreiben. Paar Sekunden später seht ihr das Online. Kein Web-Browser für diese Operation notwendig. Einen direkteren Kontakt mit der Welt kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Was ich also in 2022 gelernt habe, ist, dass bloggen gar nicht technisch sehr aufwendig sein muss. Erwachsen zu sein, scheint nicht nur sich um alles selbst kümmern zu müssen, nicht nur in der Freizeit mit dem nix paketmanager rumzuspielen, sondern auch ziemlich heftig und permanent vom Leben verprügelt zu werden. Wegen Welpenschutz verzeiht einem niemand mehr irgendwas, volle Leistung und Einsatz werden von einer erwachsenen Person erwartet.

20.10.2021

Habe nun meiste erste Grav-Installation aufgesetzt. Wollte das schon länger ausprobieren. Nun habe ich auch einen sinnvollen Einsatzzweck. Und zwar meine öffentlichen Notizblöcke. Das bisherige System (Verlinkung auf .md-Files auf meiner Nextcloud). Hatte einige Probleme: Datenschutz, Stabilität und Optik. Diese sind nun ziemlich hübsch gelöst.

Habe soeben eine Art Hub mit allen meinen öffentlichen Notizbüchern. Und der Vorteil mit Grav: keine Einbußen bei Komfort. Für mich sind es immer noch entspannte Markdown-Dateien, die jederzeit und von überall bearbeiten kann.

18.06.2021

Die Welt kann nicht so schlimm sein, wenn neoliberale Spitzenpolitiker alleine essen müssen.

16.06.2021

Diese Woche ganz nah am Wasser gebaut. Die unverarbeiteten Sachen scheinen derzeit nach außen ausbrechen wollen. Das scheint so ein Ding zu sein, wie die Polartag-Depressionen. Jetzt, wenn die Sonne wieder scheint, wenn man Dinge wieder machen kann und wenn wir Pläne für den Sommer vornehmen, holt mich der ganze Schmerz der Isolation ein. Zu viel Aufregung, zu viele Emotionen.

24.12.2020

Zwei Tage Urlaub und mein Körper fährt mich hoch nach etwas mehr als 5 Stunden Schlaf. Es ist das Älterwerden. Und davon hatte ich genug in den letzten Paar-Jahren. Ein Nachbar ist auch schon wach und macht etwas Seltsames gegen Licht. Dieser Instagrammaccount erinnert mich schmerzhaft an das, was ich mit 16 visuell erreichen wollte. Es gefällt mir. L. sagt, ich dürfe mich der Musik nicht zu technisch annähern. Sie hat recht, im Nachhinein. In dem Moment diskutiere ich. Jetzt schläft sie noch. Versuchen zu schlafen ergibt keinen Sinn mehr, ich mache mir einen Kaffee. In den letzten 12 Monaten war Kaffee und Regendusche oftmals das Highlight des Tages. Vieles war für alle anders, für mich vieles auch Besser. Weddinger Schule ist auf einem anderen Level und war ein tolles Ventil. Ich bin wirklich dankbar dafür. Auch NightRadio für das großartige Stück Software, das er geschaffen hat. Inzwischen ist es 7:00 und Berlin ist immer noch dunkel und feucht. Einzelne Lichter gehe in den Fenstern gegenüber an. Jemand muss natürlich gleich zur Arbeit. Wir nicht und dafür bin ich dankbar.

30.07.2019

Habe angefangen über mein Trading zu schreiben. Kann man hier nachlesen: +B. in den Märkten Werde wohl in einigen Tagen den Link auch auf die Hauptseite packen.

Die Einleitung

Eine Heldenreise beginnt mit einem Ruf. Diese nicht. Diese Reise ist zu Fuß. Sie ist bereits in vollem Gange. Der Held [einen Namen ergänzen] schlendert durch den rauschenden Stand. Er weiß nicht, wohin es geht. Vermutlich in die falsche Richtung. Es geht schon immer in die falsche Richtung. Er hatte einen Plan für seine Reise. Er hat ihn strukturiert aufgebaut. Es gab Punkte, die abzuarbeiten wären, Oberkategorien und Themen. Dann ging er verloren in seiner eigenen Struktur. Erst hat er sich überhaupt nicht mehr bewegt. Alle paar Wochen stand er mal auf, machte sich auf in irgendeine Richtung zu gehen und scheiterte an der Länge und Bedeutung seiner Reise.

Er sah, wie die Anderen sich durch die Hochhausschluchten bewegen, die Vielfalt ihrer Wege belastete ihn. In letzter Zeit kam es immer mehr dazu, dass die Anderen einander immer wieder darauf hinwiesen, dass die angeschlagenen Wege nicht zum Ziel führen. Dem stimmte er grundsätzlich zu. Aber auch im Einzelnen. Dann aber stellte er fest, dass jeder Weg, den einer der Anderen angeschlagen hatte, nicht zum Ziel führte und so wollte der Held [hier einen Namen einsetzen] ebenfalls diesen Weg nicht einschlagen. Er stellte auch mit Erstaunen fest, dass Menschen es gar nicht mehr gewohnt seien, lange Spaziergänge durch die Stadt zu führen. Ihre Wege, am Ende deren sie feststellten, dass sie sich auf dem Irrweg befinden, waren immer kürzer.

Andererseits tat sitzen weh. Es machte ihn lasch und kraftlos. Die Pflanzen begannen bereits seine starken Waden hochzuwachsen. Dann fand er sich plötzlich in Bewegung. Links und rechts waren Gebäude, seine Beine trugen ihn voran, weder die Karte noch den von ihm aufgestellten Plan hatte er nicht dabei.

Der Name

“Ich habe keinen Namen”, sagte er.

“Wieso benötigst du denn einen?”, wurde er gefragt.

“Ich weiß es nicht.”

“Was für einen Namen hättest du denn gerne?”, wurde er gefragt.

“Einen, der gut klingt”, fiel ihm sofort ein, nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: “Aber dieser Name sollte auch etwas bedeuten. Jemand, der ihn hört, müsste sofort verstehen, was die Grundzüge meines Charakters sind.”

“Was sind denn die Grundzüge deines Charakters?”

“Ich gehe gerne. Und ich kann beobachten und zuhören.”

“Dann ist, sollte dein Name Frank sein.”

“Wieso Frank?”

“Wie stellst du es dir denn vor, welche Namen die Liebe zum Gehen am besten abbilden?”, antwortete die Stimme aus dem Off mit einer Gegenfrage.

“Dann soll es so sein, dein Name ist Frank.”

Und so bekam Frank Frank.

Auch später, als er sich selbst auf seiner Reise fand, erinnerte sich Frank oft an diesen Moment. Die Unterhaltung mit der Stimme machte ihm erstmals klar, dass keine Entscheidung, die er trifft, trifft er selbst.

Der Plan

Sand

https://youtu.be/nXFJUyzRChg

Sand an Traumstränden und im Getriebe. In dem am 01.03.18 veröffentlichtem Stück der beschäftige ich mich musikalisch mit der Spannung zwischen Erfüllung und Sehnsucht, zwischen der Liebe zum Repetitivem und dem Zwang zum Freien. Was Mastering und Video angeht, bin ich ein hier Schritt zur Seite gegangen, um zukünftig neue Techniken und Workflows zu entwickeln. Zum Download in besserer Qualität gibt’s den hier.

11.02.2018

In den nächsten vier Stunden bin ich gefangen in einem Zug und somit in einem Internetzustand, der einer Industrienation nicht würdig ist. Die Reise Zwischen der Insel und Berlin kostet vergleichbare Menge Zeit, wie ein interkontinental Langstreckenflug. Dies ist gewissermaßen aber auch angebracht, wenn man bedenkt, dass es zugleich auch eine Reise in die andere Realität.

Gestern wollte ich mir die Zeit vertreiben und machte mich auf den Weg zur Sauna. Die Sauna hatte Betriebsferien. So nun.

Es gibt kaum zwei unterschiedlichere Orte in der Bundesrepublik. Föhr und Berlin. Kennst Du den einen? Der andere ist einfach das Gegenteil, somit verzichte ich auf eine Beschreibung.

Lange Zugreisen sind toll, die Voraussetzung ist, dass man sich mit dem Schicksal der Gefangenschaft abfinden und etwas meditatives der Zugbewegung abgewinnen kann. Andernfalls ist es pure Hölle. Gerade finde ich es ziemlich OK. 2 Mal pro Stunde kommen in den Computer zwei bis drei Megabyte Internet an, auf diese Weise kann ich die Situation der laufenden Position überprüfen und die Bestellungen ggf. mal nachjustieren.

Forg

Nur ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung meiner Debut-EP melde ich mich zurück mit einem neuen elektronischen Stück und lasse damit zugleich das Jahr 2017 ausklingen. Das über 10 Minuten langer Track “Forg” wurde am 01.12.2017 (Label: “Weddinger Schule”) veröffentlicht und setzt sich kritisch mit den Einflüssen von Disco auf das moderne Techno aus. “Forg” ist eine erste Veröffentlichung im Rahmen meines neuen, voraussichtlich die nächsten 2 - 3 Jahre andauernden Projekts “Noies”. Dieser soll weniger ein zusammenhängendes Produkt, sondern vielmehr eine Klammer für das musikalische Schaffen und Forschen nach Ketakaviar abbilden.

https://youtu.be/k3OGvXvl9b8

19.10.2017

Wenn ich mir einen Diagrammbalken anschaue, sehe ich im Grunde nur die Welle. Sie explodiert, anfallartig, sich verstärkend, zischend. Sie ebbt ab. Die Wellen, aus denen die Welle besteht, werden immer kleiner, zurückhaltender, zärtlicher und schließlich kommen sie zum Stillstand. Dann ziehen sie sich zurück, in die umgekehrte Richtung, mit immer mehr Mächtigkeit und verharren ihrerseits irgendwo dort, wo die Welle herkam.

04.07.2017

Habe mich jetzt eine Weile nicht gemeldet. Lag hauptsächlich an dem neuen Hobby. Oder einem alten Hobby. P. hat mich nämlich wieder ziemlich heiß mit Krypto-Währungen gemacht. Und es macht mich ziemlich aufgeregt alle Paar Minuten meiner Freizeit den Kurs zu checken. Naja. Außerdem hat war Jymy da. Ich mag Jymy und seine Wellenlänge. Weil Jymy da war habe ich den richtigen Zeitpunkt verpasst die Lite Coins zu kaufen. Na das ist dann halt so, war trotzdem viel Spaß. Heute fliegt er wieder heim und es macht mich traurig.

Die Rückkehr (20.06.2017)

Seit Vorgestern bin ich wieder zurück aus dem finnischen Urwald und die Realität, verstärkt von extrem hohen Temperaturen in Berlin, schlägt mit voller Wucht zurück.

In solchen Ruheperioden, wie die letzte Woche, voller Natur, Sauna und Techno, entsteht leicht der Eindruck, dass das Leben tatsächlich im Grunde so verläuft, wie es verlaufen sollte. Immerhin kann man sich auf den Alltag, der einem diese Illusion wieder nimmt, verlassen.

Trotzdem war es eine wertvolle Zeit. Ohne Internet und Fernsehen kommt sie mir auch länger als 1,5 Wochen vor. Das Leben im Sommerhaus mit Freunden, kommt mir vor, wie ein vorsichtiger Einblick in das Kommunenleben der 1970er Jahre. Und ich habe es genossen.

Der Plan war auch mindestens ein neues elektronisches Stück aufzunehmen. Das hat dann nicht ganz geklappt. Jedoch habe ich an allen 4 Ideen, die ich derzeit entwickle, weiterzuarbeiten. Nachdem die EP draußen ist, probiere ich einen etwas anderen Ansatz: die Tracks nicht nacheinander systematisch fertig zu kloppen, sondern eher organisch und langsam mehrere Ideen parallel reifen zu lassen. Außerdem möchte ich das Arrangement zunächst live aufnehmen. Für die Ketakaviar EP habe ich mich eher am strikten und mathematischen Aufbau elektronischer Musik gehalten. Die nächsten Tracks sollen aber eben auch im Arrangement eine menschlichere Note erhalten. Hierfür habe ich spezielle Vorlagen angefertigt, die eine Mischung aus einem Produktions- und Performancetemplate darstellen. Mit MIDI-Controllern kann ich dann in Echtzeit mehrere Parameter unterschiedlicher Synths steuern, Clips starten uns steuern sowie Automations für den Mixer mitaufnehmen. Der interne Name für das Projekt trägt den Titel Noies.

Die Suche (08.06.2017)

Solche Momente lassen sich nicht planen und nicht vorhersagen, sie ergeben sich wie eine perfekte Mischung vieler Zutaten, die nur beim ersten Mal schmeckt. Im Leben gibt es nur wenige solcher Momente, wahrscheinlich werden sie auch immer seltener und es ist nicht unmöglich, dass sich an ihnen irgendwie die Qualität des Lebens messen lassen muss.

An diesem Tag war das auch so. Die erste Zutat war erstmals, seit ich in Berlin bin, das regnerische Wetter beim Karneval der Kulturen, was dazu geführt hat, dass niemand aus unserer Gruppe dort gewesen ist. So entschieden wir uns am Abend zu treffen, um noch nach einer elektronischen Freiluftveranstaltung zu suchen.

Auch die individuellen Lebenslage und Stimmung, auf die ich an dieser Stelle nicht eingehen möchte, der Gruppenteilnehmer haben sicher eine Rolle gespielt. Wir waren Stundenlang auf dem Weg zur Hasenheide. Es musste gegessen, abgehoben, eingekauft usw. werden. Das Laufen durch die komplett dunkle Hasenheide, die aber voll mit Menschen war, das raushorchen des 4/4-Takts in der Ferne, die Anfälle des Schwarmintelligenzverhaltens in dieser Nacht werde ich nicht vergessen. Die Szenerie war so skurril, so ungewöhnlich für uns Stadtmenschen und das Gefühl der Gemeinschaft und Geborgenheit so angenehm, vertraut, voller erfüllter Sehensüchte, dass es einer dieser Momente geworden ist.

Wir fanden an diesem Abend nicht, nur uns selbst. Die Polizei war auf der besagten Veranstaltung kurz vor uns. Es war aber alles andere als tragisch. Wahrscheinlich wäre die Erinnerung anderenfalls von etwas intensiverem, aber auch bekanntem überstrahlt. So wie es gelaufen ist, kann ich diesen Moment voller Lachen, Hören, Suchen, Vertrauen in das Regal nebst gleicher hinstellen und an traurigen Abenden vorsichtig herausnehmen und in diesem Moment sanft rumblättern.

Arch Irgendwo

Eben festgestellt, dass der Linux auf meiner Heim-Maschine draufgegangen ist. Ein anderer würde reparieren. Ist auch der richtige Ansatz für Linux. Man kriegt das ganze auch immer repariert. Ich habe sogar noch Abbild meiner Systempartition, sodass das Ganze 10 Minuten dauern würde. Für mich ist es aber ein Anlass für eine Neuinstallation und einen Experiment. ich werde mal https://arch-anywhere.org/ ausprobieren. Sieht eigentlich cool und herausfordernd aus. Fortsetzung folgt.

Update: Stellt sich raus, dass der home-Verzeichnis defekte Sektoren hatte. Somit hat die Neuinstallation nichts gebracht. Die richtige Vorgehensweise wäre fsck gewesen. Naja egal. Es ist auf jeden Fall besser. Das System Apricity, worauf ich im letzten Jahr gesetzt habe wird nicht mehr weitergepflegt und die Idee, ausschließlich auf Arch zu setzen finde ich ja ohnehin ganz charmant. bisher ist der Eindruck auch sehr positiv. Die Installation ist extrem schnell (z. B. im Vergleich zu Antergos, was sich als einzige andere Alternative für die Wunschkombination Arch + Gnome anbietet) und reibungslos verlaufen. Ein komplett ungebrandetes System gefällt mir sehr gut. Die Einrichtung verläuft bisher auch sehr unproblematisch, einige wenige zusätzliche Schritte lohnen sich aus meiner Sicht angesichts der deutlich schnelleren Installationszeit. Die Dokumentation auf http://leenux.burij.de habe ich geringfügig angepasst.

Ketakaviar EP

Meine Debut-EP habe ich am 02.05.2017 veröffentlicht. Insgesamt sind auf der auf Soundcloud, Orfium und Youtube verfügbaren Scheibe 7 Tracks vorzufinden. Die Gesamtlänge beträgt 66 Minuten 54 Sekunden.

Danke an Johannes Vogt für den tollen und gelungenen Remix von Ketakaviar! Der Track war wirklich nicht einfach in den Griff zu bekommen und hat auch mir viel Kummer bereitet.

Als Label fungiert Weddinger Schule, ein Brand, der sich noch im Aufbau befindet und deren Anfänge im Jahr 2012 in West-Berlin gelegt worden sind. Unter der Marke agieren Schlafzimmerproducer und Laptopperformer mit einem Fabel für elektronische Musik.

Die intensive Arbeitsphase für die EP war turbulent, aufregend und hat ca. ein halbes Jahr in Anspruch genommen. Konstruktives Feedback ist stets willkommen, sowie jegliche Verwendung und Verbreitung. Darüberhinaus ist Weddinger Schule offen für neue Mitgestalterin, bitte einfach auf Twitter anschreiben oder an einer beliebigen Stelle , die Antwort bleibt nicht aus.

Ketakaviar

22.04.17

Auf dem Weg nach Hamburg, gerade im Zug. Angefangen hat der Tag so lala. Natürlich verschlafen. Morgen läuft Leeni ja Marathon, heute müssen dann noch ein Paar Dinge erledigt werden. Und dann eben auch Freunde treffen.

Es ist seltsam, dass im Zug fahren irgendwie auch erfordert, dass man ausgeschlafen ist. Eigentlich ist es ja nur sitzen. Man könnte denken, dass vom Körper und Geist als Ausruhen verbucht wird. Dem ist definitiv nicht so. Ich frage mich, ob das beim Reisen mit einer Air Force One anders wäre. Leeni hat ihre Startnummer und wir hängen noch eine Weile auf der dazugehörigen Lauftechnologie Ausstellung. Ist ziemlich witzig, aber auch stellenweise absurd: high tech Socken die neusten Tapingerrungenschaften.

10.04.17 (Montag)

Leeni hat Recht. Dieser Kontrast zwischen Wochenende und Woche ist psychisch kaum zu bewältigen. Wir haben in Berlin die wunderschönsten Samstage und Sonntage, der Montag holt einen aber mal so richtig heftig in die Realität. Ich liebe mein Job, wegen dem, was ich so insgesamt tue. Der Alltag hat aber wenig damit zutun: Verhandeln, Streiten, Nerven, Druck ausüben. Kann es einen angenehmen beruflichen Alltag geben? Hat es was mit der Branche zu tun? Oder nur mit unrealistischen Erwartungen?

Die EP ist jetzt auf der Zielgerade. Ich Plan insgesamt 5 Originalmixe, ein Remix und noch was experimentelles als B-Seite. 4 Tracks sind fertig. Die Idee für den fünften ist angelegt und J. sagte heute, dass der Remix diese Woche fertig werden konnte. In diesem Zusammenhang würde ich den Release doch eher am Angang statt Ende Mai erwarten. Danach mache ich mal eine kurze kreative Pause. Was Musik angeht. Ich würde dann noch die Webseite anfassen, noch ein wenig Zeit in die Serverinfrastruktur investieren. Vielleicht etwas mehr schreiben. Ich brauche nämlich auch einen Moment, um zu überlegen, in welche Richtung es musikalisch weitergehen soll. Gegebenenfalls auch um Feedback zu verinnerlichen (falls es welchen geben wird), zu überlegen, wie ich mit diesem umgehen werde.

J. ist interessiert ein gemeinsames Album zu produzieren. Das wäre ein tolles Projekt, um noch mehr Dinge auszuprobieren. Ich hätte da richtig Lust zu. Dafür müsste aber auch eine effiziente Infrastruktur aufgebaut werden. Wir werden nicht schaffen oft genug eine physische Studiosession anzulegen. Es wird also viel online ablaufen müssen. Ich habe schon ein Paar Überlegungen, wie das Ganze ablaufen könnte.

28.03.17

Meine Debut-EP naht sich der Veröffentlichung. Es ist echt unglaublich, was für eine zusätzliche Vergnügungsebene einem das Arrangieren von Stücken bringt. Ich habe dies bisher bewusst vermieden, weil ich das Gefühl hatte noch nicht so weit zu sein und auch um mich ganz der Synthese und den Beats zu widmen. Irgendwann hat das Verlangen komplett von mir selbst durchproduzierte Tracks zu haben die Zurückhaltung überwunden. Das Veröffentlichungsziel ist Ende Mai.

In den letzten Tagen hatte ich noch ziemlich erleuchtende Dinge über das Mastering-Prozess erlang. Ich habe viele Tutorials gesehen und Artikel darüber gelesen, auch sehr vieles ausprobiert. Geholfen ein für mich passendes und auch reproduzierbares Masteringverfahren, hat mir letztendlich dieses Video, wobei ich nicht alles 1zu1 mache, wie er.

https://youtu.be/0OVChRhLQAU?t=20s

Und ansonsten wird es draußen aus dem Nichts plötzlich so richtig hell. Der Dackel dreht vollkommen durch und auch wir bekommen immer mehr Lust auf das Leben. Richtig viel ausmacht dieser Frühling.

19.03.17

Nein zu Algate, ja zu einer guten Woche.

[dieser Beitrag ist in Ihrer Region nicht mehr verfügbar]

18.03.17

So war bisher dieser Samstag. Beim Friseur gewesen, meine Webseite auf einen Stand, der ca. einer Public Beta entspricht, gebracht und nun hänge ich mit Simo auf dem Sofa herum. Im fernsehen läuft Chris Liebing in the Booth:

https://youtu.be/wvy999bvFuQ

P. wollte unbedingt in die Sauna. Naja, er liebt Sauna. Ich habe abgesagt. Wollte irgendwie nicht nass werden. Lieber Chris Liebing in the Booth. Johannes hat heute seinen ersten Track veröffentlicht. Jetzt warte ich bis P. fertig mit der Sauna ist, dann wäre es mal ganz gut noch rauszukommen. Mit sehr viel Glück kommt Johannes auch mit.

https://soundcloud.com/jmg-vogt/walzeit

Klingt für mich eindeutig nach einem erfolgreichem Debut. Meiner steht noch aus. Langsam habe ich aber viel Bock. Simo hat seinen Knochen nur etwa zur Hälfte gegessen. Dabei sind seine Knochen eigentliche keine richtige Knochen. Die sind nämlich zusammengerolle Schweinehaut. Von dem Gedanken schauert es mir ein wenig. Die Knochen unter seiner Haut sind aber dafür richtige Knochen und keine Haut.

Es bringt tatsächlich unwahrscheinlich viel Spaß mit dem Paper zu schreiben. Ich habe ja einen kleinen Editor-Fetisch. Das stimmt nämlich nicht, dass man das Ästhetische am Schreiben nur mit Papier und Tintenfüller findet. So ein toller Editor kann einen auch schon mal beflügeln. Der erste Editor, der mir dieses Gefühl gegeben hat, war der iA Writer für IPad. Bis vor kurzem habe ich ziemlich gerne mit dem Markdown Editor Ghostwriter gearbeitet. Dazwischen war noch der Focuswriter, ein iAWriter Klon. Wobei den letzteren beiden hat etwas gefehlt, um den iAWriter zu übertreffen. Ghostwriter hat vieles richtig gemacht, nur in der letzten Version für Arch gibt es irgendeinen Qt-Bug, sodass die Position des Cursors nicht mehr auf dem Bildschirm zu sehen ist. Cursor Sehen ist aber leider ein nicht ganz unwichtiges Feature für einen Editor. Jetzt komme ich von Paper nicht mehr wirklich runter. Ich habe eigentlich nicht danach gesucht. wollte warten bis im Ghostwriter der Bug gefixt wird, es war eine Zufallsentdeckung. Nun machter Paper aber eigentlich alles richtig, was mir wichtig ist. Und ist grafisch auch sehr beruhigend. Dazu kann ich damit endlich mal das Liveschreiben umsetzen. Mir hat es nämlich schon länger vorgeschwebt.

Teufel hat mir Legion empfohlen und ich mag sehr viel an dieser Serie. Eine der Sachen, die ich am meisten mag ist diese ganze Erinnerungskiste. Erinnerungen sind nämlich ein richtig faszinierendes Ding. Sie sind unzuverlässig, weil sie entstehen, während man sich erinnert. Dann gibt es Leute, die hauptsächlich in den Erinnerungen Leben. Das ist aber nichts für mich. Entweder schreibe ich die Erinnerungen auf oder versuche mit aller Kraft keine zu haben. Ich habe beispielsweise vollkommen Leenis und meine Wohnungssuche 2012 verdrängt.

In meinem Kopf ist nur die allerletzte Besichtigung hängen geblieben. An die anderen habe ich einfach nie wieder gedacht. Ich habe sie nicht vergessen, ich habe einfach nie wieder an sie gedacht. Erstaunlich. Chris gibt aber ziemlich Dampf!

Und dann saß ich neulich mit Leeni bei Kibar, dann fragte sie, ob ich mich noch an die Wohnung erinnere, die wir uns schräg gegenüber angeschaut hätten. Dann kamen sie alle. Augenblicklich prasselten mehrere Dutzend Besichtigungen auf mich hinunter. Auch die skurrilen darunter. Z. B., die in der Rigauer Straße, gegenüber dem besetzten Haus. Da wurde vorm Haus demonstriert, während sich mindestens 30 Mietinteressenten in der engen Wohnung rumgedrückt haben. Auch die ganzen seltsamen Menschen, die uns in dieser Zeit begegnet sind, kamen mir plötzlich in den Kopf. Darunter auch das unangenehme Pärchen, die uns Ihre extrem seltsam eingerichtete Wohnung ganz in der Nähe von Kibar gezeigt hat. Sie wollten unbedingt, dass wir ihre hässliche Möbel für einen absurd hohen Betrag übernehmen, und sie haben auf eine ziemlich unangenehme Art und Weise Fragen zu unserem Einkommen gestellt. Bah, will jetzt sogar schnell unter die Dusche, wenn ich an sie denken. Würde ich nur nicht nicht nass werden wollen. Aber dann wäre ich mit P. auch in die Sauna gegangen.

16.04.17

Am Wochenende ist Leeni nicht da. Kann mich noch nicht entscheiden, mache ich schwerpunktmäßig Musik oder eher Webdesign. Wahrscheinlich werde ich das abhängig von der Laune und dem Wetter entscheiden.

Super Mellow Set

https://youtu.be/kDNS4iFRwg0

11.03.17

Nach und nach werden wir alle 30. Und was dann? 40? Noch mehr? Geht das einfach so weiter? Immer schneller? Immer unaufhaltsamer? Mindestens wächst der Spaß.

Dinge in 2016, über die ich in 2017 schreiben möchte

Das Jahr 2016

10.03.17

Also es sieht so aus, dass ich meinen Blog in der Form, wie ich ihn bis Ende 2015 aktiv betrieben habe nicht aufrecht erhalten kann. Anfang 2017 habe ich Ihm unter https://burij.github.io/blog/ einen neuen Antlitz gegeben, zwei Artikel geschrieben und damit war es dann wahrscheinlich auch. Ich lasse ihn dort rumhängen, den vergleichbaren Produktionsaufwand, wie in den vergangenen Jahren kann ich einfach nicht mehr treiben.

Bei der Entwicklung meiner neuen Webseite http://burij.de ist mir die Idee gekommen, was ich noch daraus machen kann. Immer fand ich die Beiträge, die ich unter der Kategorie “Sprachspiele” veröffentlicht habe, für mich persönlich am wertvollsten. Nach der Sanierung meiner Hauptdomain werde ich diese gesondert exportieren und ihnen eine angemessene Webform geben. Die ganzen niederschwelligen Texte, werde ich nicht mehr in Form eines richtigen Blogs führen. Sondern hier, erreichbar unter der Domain http://blog.burij.de. Das ist für mich deutlich praktischer und angemessener. Es handelt sich nämlich um eine Art Notizzettel für mich selbst. Mit Dropbox Paper habe ich damit ein etwas ungewöhnliches, jedoch sehr reizvolles Publikationswerkzeug gefunden. Es gibt keine feste Form, keine Regeln, die Texte, die ich hier verfasse, sind direkt hier und in Echtzeit absehbar. Ich werde hier aber auch Skizzen für andere Projekte erstellen und eventuell auch wieder entfernen, Links posten, wieder verschwinden lassen usw. Ein Schriebblock eben, ein digitaler Notizzettel aber auch irgendwie ein Tagebuch.

B. in den Märkten

2016 - 2022: Ein öffentlich zugänglicher Notizblock. Agil, unkontrolliert und in Echtzeit.

08.04.2022

Halbes Jahr an Posts sind leider verloren gegangen, weil ich versehentlich älteres Back Up eingespielt habe. Unwichtig. Was aber von Relevanz ist, dass meine Systeme gerade grob versagen und ich bin bereits -3,95 R im Minus. Könnte mich jetzt darüber ärgern, aber ich mach es einfach nicht. Dafür gibt es mindestens 2 Gründe: 1. Ich handele immer noch Volumina, die als Leergeld gesehen werden können. Somit geht es mir darum, Daten über Signale zu sammeln und einfach besser werden. 2. Ich habe in den letzten Paar Monaten nicht nur die Überwachungssysteme für mein Portfolio gesammelt, aber auch neue Auswertung bezüglich meines aktiven durchlaufen lassen. Dabei habe ich ein Verfahren entwickelt, wie ich Handelssignale bewerten kann (nicht nur die Ergebnisse sondern auch die Zuverlässigkeit dieser Ergebnisse). Also Augen nach vorne und weiter machen. Besser!

28.10.2021

Spannende Kiste. Im 4h passiert gerade Regimwechsel. Aus der Trading Range, die ca. seit dem 19. Oktober fortbestand in einen frischen Impuls. Und das bedeutet im Wesentlichen, dass man im 30 min Chart nach Trend Trades suchen kann. Es ist nicht meine Stärke, ich fange jedoch an, diese langsam zu verstehen.

20.10.2021

Bisher war das keine sehr schlimme Idee mich komplett auf EURUSD zu konzentrieren. Ich werde jetzt nicht sofort euphorisch. Noch habe ich nicht genug Einzeltrades gemacht, um beurteilen zu können, ob ich da wirklich performe. Trotzdem ist es bisher ganz OK. Wichtig ist, dass ich mich damit deutlich wohler fühle. Die Tatsache, dass ich nicht dutzende Märkte permanent beobachten muss, gibt mir mehr Zeit und Ruhe, mich detaillierter auf den einen Markt zu konzentrieren, um den ich mich tatsächlich kümmere. Irgendwie ist es sowie so, dass es nur einen Trade gibt. Alles bewegt sich inzwischen synchron, alles ist nur RiskOn/RiskOff. Bisschen unterschiedlich, aber am Ende doch gleich.

21.09.2021

Ein paar Monate später und ich muss zurück auf die Schulbank. -10R ist nicht akzeptabel. Es ist frustrierend und ich könnte jetzt aufgeben, was ich aber machen werde, ist Fokus auf einem Instrument, mehr statistische Analyse, tiefere Spezialisierung. Ich gebe noch nicht auf, es ist nicht leicht, man kann es schaffen, Märkte sind nicht effizient, es wird lange dauern, aber es lohnt sich.

Derzeit ist 30 min nur eine einzige Explosion. Wir müssen hier zunächst die Ausbildung einer vernünftigen Trendstruktur abwarten, ich gehe jedoch davon aus, dass es bald der Fall sein wird.

30.06.2021

Mache gerade die längste Trading-Pause bisher. Seit ich Handeln überhaupt kenne. Liegt daran, dass ich emotional mich nicht stabil genug fühle, um in den Märkten zu hantieren. Zu viel los im Leben.

13.03.2021

Muss wirklich mit diesem bescheuerten Fehler aufhören.

EURUSD%2013.03.2021

Das ist so ein Klischee! Ein Stop sollte nie nachgezogen werden, solange der Preis nicht eine klare Base markiert hat und dann bei einem lokalen Hoch angekommen ist. Aber gut, es sind auch eigentlich auch Paar coole Dinge in meinem Prozess passiert. Ich habe eine Journal-App geschrieben. Mit der App lassen sich die Trades sehr einfach und gut tracken. Und man bekommt großartige Livestatistiken. So sieht der Spaß aus.

25.02.2021

D. meinte gestern, er würde vielleicht mal wieder anfangen klein zu handeln und ich soll ihn Mal auf den Stand bringen. Ich mag das sehr, weil der beste Weg zu lernen, ist zu versuchen jemandem etwas beizubringen. Das liegt daran, dass man dann eigene Gedanken strukturieren muss. Heute habe ich darüber nachgedacht, was ich ihm beibringen würde. Die eine Sache, die mittlerweile sich sehr feste in meinem Denkmodell verfestigt hat ist, dass der Markt nur zwei Zustände kennt. Trend und Konsolidierung. Die zweite ist mir erst heute so richtig klar geworden. Man braucht eigentlich nur zwei Dinge für einen guten Trade. Bias und Setup. Dabei ist Bias eine Hypothese über die wahrscheinlichere Bewegungsrichtung und diese kann aus allem möglichen resultieren: übergeordneter Trend, Sentiment, Wetter, Makro, choose your poison. Setup ist für mich eine strategisch günstiger Zustand des Markts, bei dem ich ein gut definiertes Stop und ein gut definiertes Ziel haben kann. Hat man richtigen Bias, aber kein Setup, so lässt sich daraus kein Geld machen, weil man leicht in die Falle laufen kann. Setup ohne Bias ist ein Nullsummenspiel.

04.02.2021

Der Trade vom 28.01. ist maximal schief gegangen. Leider habe ich die Dinger nicht gesichert und damit zwei Verluste eingefahren. Trades atmen lassen ist eine gute Sache, aber wenn man über 1R vorne liegt, sollte man nicht in Miesen enden. Merker für mich selbst. Derzeit regnet es wieder Setups. Wenn es sich beruhigt, muss ich mich wieder etwas mit den Auswertungen beschäftigen.

28.01.2021

Gestern ist der Markt mal wieder sehr nervös geworden. VIX-Schlusskurs steht gerade bei 37,21$. Der Dollar hat einen beachtliche Bewegung nach oben gemacht. ich gehe mal darum heute zwei ziemlich spekulative, aber sich gegenseitig hedgende Trades ein. Ich kaufe NASDAQ, die gerade den Ausbruchskanal neu testet, obwohl das gerade beängstigend aussieht. Und ich verkaufe AUDUSD, was wiederum eher in die Bewegenungsrichtung ist. Dort haben wir gerade eine bullische Konsolidierung bärisch aufgelöst. Nu bin ich mal gespannt.

27.01.2021

Letzte Woche noch ein sehr kleines Gewinn im FX eingefahren und nun ist alles absolut ereignislos. Sehe einfach nichts interessantes in den von mir beobachteten Märkten. Fast noch USDCHF, allerdings im letzten Moment mich dagegen entschieden. Die Struktur sieht einfach irgendwie seltsam aus.

18.01.2021

Auf den Tipp von S. konnte ich letzte Woche ganz gut einen Kauf in TLRY abwickeln. Ergebnis +8,77R, was mich wieder in den profitablen Bereich seit der Umstellung auf indikatorfreies Handel.

06.01.2021

Märkte nerven heute richtig brutal. Es gibt eigetnlich wirklich keine Möglichkeit, dass irgendwas auch mal runtergeht, jeder Index wird gnadenloas wieder aufgekauft. Blicke auf BCHUSD und FR40 Shorts, die gerade dabei sind mal wieder in einen Full Stop zu laufen. Auf diese Art und Weise habe ich mich ziemlich genau auf Break Even seit meinem Marktstrukturexperiment runtergehandelt. Ich dachte nicht, dass man 8R vorne liegen kann und dann doch das alles wieder abgeben. Naja, habe es schon gedacht, aber ich dachte nicht, dass es dann so schnell geht. Die Daten trudeln aber langsam ein und was ich sehen kann, ist, dass ich in Konsolidierungsstrukturen derzeit deutlich profitabler bin als beim Umgang mit Impulsen. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um Brüche oder Bestätigungen handelt.

04.01.2021

Jahr fängt an, schöner Ausbruch bei Gold, perfekter Flaggensetup, möchte mich in die Börse einloggen: keine Chance. Gerade dreht nämlich Crypto am Rad und so ist die komplette Börse dann. Inzwischen bricht mein Gold-Setup in meine Richtung aus, ich bin nicht dabei und schaue dem wegfahrenden Zug hinterher.

24.12.2020

Das sind immer die Guten. Habe Montag Abend mit S. zum Thema potentieller Leerverkauf im S&P geschrieben. Dabei war mir aufgefallen, dass XRP eigentlich das Ding wäre, was man verkaufen sollte. Das war bei dieser Flagge hier: Inzwischen hätte er mein Ziel komplett abgearbeitet. Ich bin die letzten zwei Wochen nicht wirklich in der Zone.

23.12.2020

Die Zeit um herum um die Jahre herum ist ja bei mir traditionell die Zeit, in der ich gerne Sicherungen mache, Systeme optimiere und neue einführe. Ich würde gerne meine Hemmschwelle für bloggen noch etwas reduzieren. Mit Nextcloud habe ich jetzt mir jetzt die Möglichkeit ausgeschaut Dinge direkt zu veröffentlichen, die sich auf meinem Rechner befinden. Zum Thema Handel werde ich jetzt also in diesem öffentlichen Notizbuch hier schreiben, das sich nicht mehr bei einem Drittanbieter befindet, sondern selbstgehostet und direkt als eine Markdown-Datei auf meinem Rechner liegt.

04.11.2020

Handel läuft immer noch nicht gut für mich.

In August scheint sich in den Märkten wieder mal etwas sehr stark geändert haben und die Flaggenstragie, die davor noch dezent performt hat, nähert sich dem Komplettversagen.

Meine andere Strategie liefert wiederum kaum Trades, also hänge ich weiter im Drawdown fest. Ich denke derzeit viel über Mechanik von Strategien und es zieht mich zum Handeln mit mehr Freiheitsgraden. Noch kann ich das unterdrücken, aber ich habe bereits einen Prototyp für das Monitoring vom Handeln auf reiner Marktstrukturbasis. Und ich Teste auf Demo mögliche Setups, um Mal zu sehen, wie sich das anfüllt. Muss aber auch ein Paar positive Dinge loswerden, auch wenn sich langsam die Verzweiflung bezüglich meines Tradings breit macht. Ich glaube ich kriege ein Paar wichtige Elemente, die in den Märkten wichtig sind immer noch sehr gut hin. Geduld, Niederlagen wegstecken, mich an die Regeln halten, auch wenn ein Setup gerade mal nicht performt.

14.05.2020: Zurück auf Demo

Bin gerade in einem heftigen Drawdown. Das liegt insbesondere daran, dass der First Flag Setup anfängt massiv zu versagen. Ich liege derzeit fast bei -6R. Das ist ein Negativrekord, es läuft darauf hinaus, dass ich nur noch den Block zu Ende handele und dann at Akta lege. Nachfolger wird schon getestet. Das Live-Testen gebe ich auch auf. Ich stelle fest, dass es extrem teuer ist, durch die Übernachtungsgebühren. Ich möchte trotzdem am Testen von Einzelmerkmalen bleiben, nur mache ich das wieder auf Demo. So 30 Trades und dann darf ich live gehen.

23.04.2020: Ausnahmen begründen

Du die Auswertung des Journals habe ich mir mal eine neue Regel aufgelegt: wenn ich von einer Regel des Handelssystem abweichen will, muss ich hierzu in der Beschreibung der Tradingidee eine ausführliche Begründung schreiben. Ich glaube, ich brauche nicht zu erklären, wozu diese Regel dienen soll. Mir ist außerdem aufgefallen, dass wenn die Setups komplett sind, ich die Begründung der Idee sehr nervig finde. Eine Idee wäre, diese zu schreiben, solange auf die Vervollständigung des Seups warte.

First Flag hat nun 75 Trades unter der Haube, es ist noch nicht gut. Ich habe zwar gut ein R in diesem Block wieder gut gemacht, aber die Winrate ist sogar noch gesunken.

08.04.2020: Risiko

Bin vor 1,5 Wochen komplett zu einem anderen Broker umgestiegen und bisher ganz zufrieden. Endlich ist Handeln so praktisch und zugänglich, wie ich mir das immer vorgestellt habe. Darüberhinaus habe ich noch über mein Risikomodell nachgedacht. Wir haben Anfang des Jahres sehr gut gesehen, wie alle Assetclassen synchron abverkauft werden können. Durch Erfahrungen im Crypto habe ich schon früher gemerkt, dass ich nicht beliebige Menge Positionen eröffnen kann, weil es auch heftig nach hinten gehen kann. Ich habe die Regeln nu aber etwas angepasst. Es ist jetzt so, dass ich jeweils 5% in Indizien (inkl. ETFs), Forex und Commodities (inkl. Crypto) riskieren darf. In Aktien darf zeitgleich 9% riskieren. Das Gesamtrisiko darf jedoch zu keinem Zeitpunkt 20% übersteigen. Mal sehen. Klingt erstmals plausibel, mal sehen, wie sich das hält.

18.03.2020

Wahrscheinlich ist kurzer Update fähig. Covid-19 hat historische Volatalität in die Märkte gebracht. Ich bin relativ stolz auf mich. Ich habe geschafft mich nicht verrückt machen zu lasen und habe einfach weiter meine Setups getradet. Sehr schöner Trade war der Short der Deutschen Bank. Bin damit voll in die Kriese reingerutscht und Max Target geholt.

Darüberhinaus werden diese 2 Shorts in Crypto ziemlich gut ausgehen.

Mehr gute Setups hat mein System allerding nicht heruasgeworfen. Die gute Nachricht ist, dass mein Mean Reversion Setup scheint das zu tun, was es soll. Ich habe in den Aktien nämlich zwar Signale, aber keine einzige Bestätigung bekommen, was mir den Arsch gerettet hat. Die Gewinne aus dem Deutsche Bank Short sind allerdings nun aufgebraucht und die von Crypto noch nicht eingebucht. Eben habe ich noch einen AUDNZD Full Stop kassiert, was mich in einen Draw Down von über 6% und somit die nächste Stufe der Kapitalerhöhung bringt. Nächste ist dann bei -7%. Vollständigkeitshalber hier noch einige Graphen aus der Auswertung von First Flag nach 50 Trades.

Daraus habe ich gelernt, dass der Zweite Block (Trade Nr. 26 - 50) war deutlich besser als der erste Block. Meine Verluste aus dem Setup kommen hauptsächlich aus Crypto. Meine Gewinne aus FX. Dem ersten Block für den Setup Second Pullback fehlt nur noch ein Trade und der Stand ist derzeit Katastrophal. Ich stehe derzeit bei mehr las 4R in den Miesen. Ich werde wahrscheinlich nach dem ersten Block direkt den Stecker ziehen und durch einen anderen Continuation Trade ersetzen.

25.02.2020: Umdenken ist nicht schlimm

In den letzten Tagen sind bei mir noch ein Paar Erkenntnisse gereift. Die Setups, die ich Mitte letzten Jahres in Betrieb genommen haben, performen noch deutlich schlechter als das System, das ich zuvor genutzt habe. Ich hatte außerdem ein Paar Dinge im Internet gesehen und eruiert, sodass ins Grübeln gekommen bin. Das Ding ist, es kann sein, dass meine neue Systeme ein Tick zu komplex ist. Das ist an sich kein Problem, ich denke Handelssysteme können durchaus komplex sein. Die bewegliche Elemente meiner Handelssysteme widerspiegeln zudem ganz gut, was ich zu dem damaligen Zeitpunkt wusste. Das Problem ist lediglich, dass ich bei der graduellen Anpassung, die ich nach allen 25 Trades vorgesehen habe, zu viele Optionen habe ohne zu wissen, welche genau was bringt. Das heißt überhaupt nicht, dass ich die Setups verwerfe. Was ich aber machen werde, ist etwas an dem Framework zu ändern, den ich nutze, um neue Systeme einzuführen. In den ersten 25 Trades, wenn ich ein neues Setup einführe, werde ich damit beginnen nur den Signal zu testen. Das geht am besten so, dass ich einen 1:1 Trade nach einem Set & Forget-Prinzip setze. Erst wenn der Merkmal/Signal generell was bringt, rüste ich den um weitere bewegliche Techniken. Die Idee dahinter ist, am Ende zwar ein komplexeres Handelssystem zu haben, die Komplexität jedoch langsam aufzubauen. Ich bin mir noch nicht sicher, wann ich das nächste System beginne einzuführen, ich denke aber, dass ich weiß, welches es sein wird: Bruch der Donchain Channels. Ich handele das Ding schon seit Jahren auf einem anderen Konto ohne es so richtig nachzuverfolgen. Laut Kontostand weiß ich, dass es leicht profitabel ist, ich nehme es jetzt aus dem Betrieb und führe es als einer der Setups ein, die ich richtig ordentlich unter die Lupe nehmen. First Flag Setup ist kurz vor seinem 50. Trade. Die ersten 50er werden vermutlich nicht profitabel rauskommen, es wird also Zeit den Journal auszuwerten und ggf. eine kleine Anpassung vorzunehmen. Ich werde berichten.

17.02.2020

Keins meiner aktuellen Setups sieht derzeit gut aus und es führt mich gerade in ein ziemliches Loch. Als ich mit diesen Setups angefangen habe, war der Markt so, dass ich nur selten größere Verluste hinnehmen musste. An dieser Dynamik hat sich was verändert. Auf der anderen Seite, läuft kaum ein Trade gut für mich. Nun ja, Zähne zusammen und weitermachen.

11.02.2020

Sitze seit Tagen in einem Trade, dass ziemlich außer Kontrolle gerät. Das erste Ziel wird nicht bedient, obwohl der Preis sich permanent in dem Bereich bewegt. Der Spread ist allerdings zu hoch, also reicht es immer nicht. Ich kann auch nicht mein SL auf +0,1R bewegen, auch wegen des Spreads. Muss unbedingt Spread in die Entscheidung einbeziehen. Spread darf einfach nicht 0,3R sein.

10.02.2020

Was mir derzeit ein Dorn im Auge ist, sind diese Tagesschlusskurse, die sehr nah an meiner Baseline passieren. Eigentlich hat es dann keine Aussagekraft, ob der Kurs drüber oder drunter schließt, zum Teil jedoch sehr große Konsequenzen. Vielleicht führe ich so eine Art Toleranzbereich, der als Keltner Channels mit einem sehr geringen Multiplikator (unter 1) ausgedrückt werden. Schließt der Kurs dort, wird die Entscheidung auf den nächsten Tag verschoben.

03.02.2020

Bei der Anzahl an Märkte die für mich nun zugänglich werde ich meine 2-Positionen-per-Assetclasse-Regel aufweichen. Bei Aktien darf nun bis zu 4 Positionen eingehen, allerdings nur 2 Pro Kontinent.

29.01.2019

Das Jahr war bisher ziemlich ereignislos. Ich Arbeite weiter die Systeme ab ohne nennenswerte Verluste oder Gewinne. Letzte Woche als ich Drawdown von 5% erreicht habe, habe ich kurz mein Risiko hochgeschraubt. Das nächste Mal darf ich das Risiko erhöhen, wenn ich Drawdown von 6% erreiche. Habe einen interessanten Broker entdeckt, bei dem ich diverse zusätzliche Aktien aus der ganzen Welt über CFD handeln kann. Werde mich dort mal verifizieren. Außerdem habe ich meine Watchlist ein wenig umgebaut und verschlankt, da zu erwarten ist, dass ich demnächst ganz neue Märkte erschließen kann. Die, die ich sowieso nicht handele, mussten darum schon mal weichen. Macht kein Sinn, dass sie Platz in der Watchlist und meine Zeit/Aufmerksamkeit kosten.

05.12.2019

Bin gerade heilfroh darüber, dass ich schon vor längerer Zeit begonnen habe andere Märkte außerhalb von Crypto zu erschließen. Der Markt ist gerade wirklich tot. Nehmen wir mal die Aktion gestern:

Solche Short-Squeezes sind in einem sehr liquiden Markt äußerst selten. Grundsätzlich lassen sich in Crypto derzeit kaum gute Setups für mein Zeithorizont finden. In den letzten drei Wochen habe ich ein Trade (ETHUSD) ausgeführt, der nicht mal ins erste Ziel geschafft hat. Immerhin +0,5 R. Generell ist es eine gute Idee, sich aus den nicht liquiden Märkten rauszuhalten. Die Gefahr ist hoch, dass man sehr schnell mehr als 1R pro Trade verliert. Illiquidität lässt sich jedoch extrem schwer objektivieren. Mit einem geübten Auge ist sie leicht zu erkennen. Das ist ein sehr illiquider Markt:

Auf den ersten Blick sieht man, das die Bewegungen deutlich erratischer sind als beim Bitcoin. Doch wie kann man das mathematisch beschreiben, um den Faktor fest in die Strategie zu integrieren? Ich habe für mich zwei Taktiken ausgemacht. Beide basieren darauf, dass obwohl meine Hauptzeiteinheit 1 Tag ist, die begleitende Informationen sich aus der Stundenzeiteinheit speisen. Der erste Faktor ist: auftreten von zu extremen Ereignissen. Hierfür bilde ich eine “normale” Range (Keltner Channels in 1h mit Länge 80). Gab es in den letzten X Wochen Stundenkerzen, die 5 Mal größer als die aktuelle Range sind, ist dieser Markt für mich gesperrt. So eine Kerze ist in dem oberen Chart deutlich zu sehen. Der zweite Faktor sind die Gaps zwischen den Stundenkerzen innerhalb einer Tageskerze. Soetwas sollte auf keinen Fall in einem liquiden Markt auftreten. Lücken sind nichts ungewöhnliches, wenn zwischen dem Tagesschlusskurs und dem nächsten Tagesöffnungskurs mehrere Stunden liegen. Ein Auftreten von Lücken ohne zeitlichen Abstand ist ein sehr gutes Indiz für Illiquidität. Wir sehen sehr viele von diesen Lücken in dem folgenden Chart. Tritt dieses Phänomen mehr als X Mal in den letzten X Wochen, so ist der Markt für mich ebenfalls nicht handelbar.

Beide Faktoren wären unmöglich zu sehen, wenn man kleinere Zeiteinheiten außer Acht lässt. Im Folgenden sind beide Märkte in einer gewöhnlichen Ansicht dargestellt. Ohne genau hinzuschauen fälllt überhaupt nichts Verdächtiges auf:

20.11.2019

Nur eine Kleinigkeit. Habe mal was globales geändert, da ich gemerkt habe, dass ich zu viele Zone im Chart habe. Jetzt berücksichtigt mein Zonenalgo nicht die letzten Paar Wochen. Weniger Linien bedeutet mehr potentielle Setups. Mal sehen wie das funktioniert.

05.11.2019

Habe jetzt mal 35 Trades mit den neuen Setups absolviert. Das ganze sieht auf den ersten Blick nicht gut aus. Nur eins der 3 Setups hat bisher positive Ergebnisse geliefert, allerdings ist es auch der, der am seltensten vorkommt. Tatsächlich aber habe ich schlechtere Ergebnisse in dieser Alpha-Phase erwartet. Ich bin im wesentlichen Break Even, gleich 3 neue Systeme einzuführen hätte ganz teuer werden können, wieso, habe ich bereits vor einigen Monaten erläutert. Interessant wird nun das Setup “First Flag”. Noch ein Trade, dann Rutsch dieser Setup in die Beta-Phase. Als Vorbereitung habe ich die Regeln auf Basis der durchgeführten Trades präzisiert und niedergeschrieben. Derzeit ist hat das Setup eine stark negative Erwartung. Die Setupregeln werden für die Betaphase komplett eingefroren und dürfen erst nach Abschluss der Beta-Phase leicht verändert werden. Übrigens habe ich nebenbei ein Werkzeug gebaut, mit dem sich einzelne Setups noch tiefer auswerten lassen, inkl. Monte Carlo Simulationen und Annäherung an das optimale Riskmanagement. Wenn ein Bisschen mehr Daten zusammenkommen, werde ich die Ergebnisee an dieser Stelle ebenfalls veröffentlichen.

15.10.2019

Das Ding habe ich emotional wohl verkraftet. Allerdings aufgehört mit den kurzfristigen Trades. Zumindest mal vorerst. Inzwischen nähere ich mich der Anzahl an 30 Trades mit allen 3 neuen Systemen. Das ist statisch alles noch nicht signifikant, aber eins der 3 Systeme ist in die positive Gewinnerwartung reingerutscht. Leider auch das, was am seltensten Signale gibt. Kann sich auch noch locker drehen. Insgesamt gefällt mir die neue Vorgehensweise. Der Zeitaufwand ist vertretbar und sehr konzentriert. Die Dokumentation ist ein wenig lästig, aber hat auch Vorteile: es gibt im Prozess ausreichend Zeit, um noch ein Detail zu sehen, das mich am Setup stört und ggf. abzubrechen. Die Routine läuft im Wesentlichen so ab:

  1. Trading View öffnen und zunächst nur markierte Märkte anschauen. Darunter fallen alle offene Positionen und Märkte, in denen sich Setups bereits 1 - 3 Tage vorher die Setups angedeutet haben. Sofern bei offenen Positionen Handlungsbedarf gibt, dann kümmere ich mich um Stops oder schließe die Positionen. Die Handlung Dokumentiere ich in der privaten Idee von Trading View. Setups, die nicht mehr interessant sind, demarkiere ich.
  2. Wenn es neue gültige Setups gibt, plane ich mit dem Long/Short-Werkzeug von Trading View den Stoploss und Take Profit für die beiden Posotionshälften.
  3. Anschließend erstelle ich eine private Idee für diesen Setup. In den Titel kommt eine Abkürzung des Setups, in die Beschreibung ergänzende Überlegungen. Die Idee wird veröffentlicht, ich erzeuge und kopiere den Link der Idee.
  4. Nun geht es um den Journaleintrag, bei mir in Form einer Exceltabelle. Neben den normalen Angaben, die die meisten Trader so machen, kommt da auch ein Link der privaten Idee.
  5. Jetzt kann ich die Order setzen.
  6. Als letztes, wenn ich Zeit habe, gehe ich alle Verfügbare Märkte durch und Markiere diejenigen, die ggf. bald Konditionen für einen Trade liefern können.

Wären der letzten Trades habe ich eine setupübergreifende Strategie für Nachziehen von Setups stetig eingeführt. Damit ich den Stop nachziehe, möchte ich nun, dass der Markt ganz kurz unter (bei Shorts über) meine kurze Baseline dippt und dann wieder zurück kommt. Wenn der Markt unter der Baseline schließt, schließe ich die Posi bei der nächsten Session sowieso. Es geht also wirklich nur um dieses kurzes reindippen. Wenn das passiert, dann packe ich meinen Stop bei der nächsten Session einen Spread entfernt von diesem neuen lokalem Extrem. Das ist eine einfache, aber sehr effektive Stopregelung, die wunderbar die Exitregel ergänzt. Da ich die gesamte Routine so aufbaue, dass ich zukünftig auch weitere Setups integrieren kann, habe ich mir eine generelle Vorgehensweise zum Umgang mit einem System überlegt:

  1. Bis zum fünfundzwanzigsten Trade: Alpha-Phase. Hier sind die Ergebnisse zunächst egal. Sie dient lediglich dazu, sich in die Regeln des Systems einzugrooven, Kinderkrankheiten auszumerzen und generelle Entscheidungen zu speziellen Situationen (Regelungslücken beseitigen) treffen. Nach dem Abschluss dieser Testphase möchte ich das System neu beschreiben, nun umfassend. Als Ergebnis gibt es dann ein komplett sauberes Drehbuch für dieses Setup.
  2. Bis zum fünfzigsten Trade: Datensammlung. In dieser Phase wird sich dann sklavisch an die Regeln gehalten, die Menge an Trades ist zwar eventuell noch nicht signifikant, jedoch langsam ausreichend, um für die Ergebnisse statistische Tests anzulegen. Es werden nun erstmals Benchmarks für das konkrete System gebildet. Beim Abschluss folgt neben der Aufstellung von statistischen Tests noch ein Review aller Setups, um ggf. Verbesserungspotential zu entdecken. Sehr vorsichtige Korrekturen können am Drehbuch vorgenommen werden.
  3. Bis zum fünfundsiebzigsten Trade. Jetzt sollte das System positive Gewinnerwartung haben. tut es das nicht, gibt es hier die erste Möglichkeit das System integral zu verändern. Findet eine solche Veränderung statt, dann geht es bei 1 weiter. Habe ich bereits positive Gewinnerwartung, können Details ganz vorsichtig angepasst werden.
  4. Nach dem hundersten Trade wird das System entweder weiter fortgeführt, radikal angepasst (neue Version und wieder zu 1) oder komplett verworfen. Es können wieder Auswertungen gefahren werden, jetzt muss langsam die Performance im Laufe der Zeit beobachtet werden, es können Bezüge zu zusätzlichen Faktoren herangezogen werden usw..

Das ist jetzt erstmal der Kampfplan, das System “First Flag” wird so wie es aussieht erstmals diesen Status erreichen, ich werde berichten.

28.09.2019: Ausrutscher

Die Trading Woche ist bisschen schief gegangen. Ich habe mich von dem synchronen Abverkauf im Crypto und im Aktienmarkt mitreißen lassen und habe Mist gebaut. Sowas passiert, wenn man unkonzentriert, nicht in Form, nicht in der richtigen mentalen Verfassung ist. Und es gibt nur einen Grund, worum es für mich keinerlei Porblem darstellt: ich habe einen Daddelaccount und ich empfehle jedem einen anzulegen. Es ist ein komplett getrenntes Konto, auf dem sich insgesamt nur 2 - 3 % vom trading Kapital befinden. Es ist ein Account, das ich nicht richtig Journale und ich benutze ihn dann, wenn ich kein Setup habe, aber unbedingt einen Trade eingehen will. Dort gelten keine Regeln, ich nutze ihn manchmal auch, um ein neues Setup anzutesten. Ich denke, dass die Einhaltung einer harten Disziplin, die für erfolgreiches Handeln in den Märkten absolut notwendig ist, erzeugt auch Druck. Wenn man ihn nicht richtig kanalisiert, dann explodiert es ab und an. Wenn man einen Daddelaccount hat, muss man sich auch nicht fragen, was wäre wenn… Kurz und knapp: es hilft sich an sein System zu halten. Diese Woche habe ich 2/3 vom Daddelaccount verloren und jetzt freue ich mich, dass es nicht das Hauptdepot war.

08.09.2019: Sonntag Abend

Die Woche war wie ein Rausch und irgendwie nicht gut. Alle Trades sind schief gegangen. Was an sich nichts ungewöhnliches ist innerhalb einer Woche, wenn man Tageskerzen handelt. Mich stört jedoch extrem der eine Trade, den ich gemacht habe, aber nicht machen sollte. In den Märkten war in der Woche eine Menge los und meine Setups sind alle nicht aufgegangen und zum Freitag gab es keine ordentliche mehr. Also habe ich eine Flagge in SANUSD gesehen. Im Prinzip war das ein valider Setup, allerdings ist der Markt unfassbar dünn, illiquide. Unter so einem Regim ist jeder Handel ein reines Glücksspiel und mir war das klar. Trotzdem habe ich den Trade genommen und dieser ist natürlich nach hinten los gegangen. Es wäre aber auch nicht besser gewesen, wenn er gut gegangen wäre, ich hätte ihn einfach nicht nehmen sollen. Keine ordentliche Setups = keine Trades, egal, ob die Märke brummen oder nicht.

05.09.2019

Wie vermutet sind die ersten Trades direkt nach hinten losgegangen. Das ist nämlich immer so. Wenn man irgendwas an seinem System ändert, dann verliert man zunächst Geld. Das ist der Moment, in dem die komplett unerfahrenen Trader wieder etwas ändern, wieder verlieren, bis sie broke sind. Ich bin nach den ersten 4 Trades 2,42 R runter. Was ist jetzt zu tun. Nichts, einfach weiter machen. Bevor die ersten 30 Trades gemacht sind, wird nichts geändert. Paar Worte dazu, wieso das eigentlich so ist. Handel an der Börse ist ein Wahrscheinlichkeitsspeil. Sagen wir mal, wenn ein Handelssignal kommt, habe ich eine 55%ige Wahrscheinlichkeit, dass der Preis in meine Richtung läuft. Das bedeutet, dass ich 45% läuft der Preis gegen mich. Was man in machen möchte, ist dann den möglichen Gewinn zu erhöhen, weil man ansonsten ggf. nicht das komplette Potential seines Signals ausnutzt. Also macht man ein asymetrisches Risko: wenn ich verliere, verliere ich 1, wennichgewinne, gewinneich2. Dadurch ändert sich jedoch zugleich die Gewinnwahrscheinlichkeit zum negativen. Oft wird das ziel doch nicht erreicht und der Trade dreht noch. Das bedeutet, dass ich die 2$ nicht mehr in 55%, sondern nur noch z. B. in 40% gewinne. Was in Ordnung ist, weil ich auf dauer trotzdem gewinne. Jedes System hat irgendwo ein Optimum, dieser ist selten in RR 1:1, sondern meistens irgendo RR 1:2 +. Das bedeutet, dass wenn ich dieses System handele sieht die Kurve des Kontostands so aus, dass es lange langsam nach unten geht und dann ab und zu deutlich schnell nach oben springt. Jetzt fange ich mit einem System an. Die Wahrscheinlichkeit, dass man zufälligerweise in der Kurve in dem Moment landet, wo genau dieser Sprung nach oben kommt, ist im Zweifel geringer, als die Wahrscheinlichkeit im Plato zu landen. Also verliert man erstmal, bis man gewinnt. Wie lange, kommt auf das System drauf an. Zum Beispiel die Trendfolgesysteme zeichnen sich durch sehr asysmetrisches Verhältniss zwischen Gewinn und Verlust. Jemand, der Tageskerzen handelt, gewinnt vielleicht 2 Mal im Jahr, dafür aber sehr viel. Dem gegenüber stehen 30 - 80 kleine Verluste und kleine Gewinne, hauptsächlich Verluste. Eine (aus meiner Sicht) gute Equity Kurve sieht aus, wie ein Preischart, mit einem bullishen Trend, mit Pullbacks zwischendurch. Ich versuche das für mich zu Nutze zu machen und erhöhe mein Kapital immer in solchen Pullbacks. Fast wie Pullbacks im Trend zu kaufen.

02.09.2019

Die Umstellung auf die neuen Setups ist relativ reibungslos verlaufen. Ich sitze mittlerweile in den ersten Trades. Vor dem Wochenende habe ich ein Paar Bärenflaggen in Crypto verkauft, ein der beiden Trades +-0 geschlossen und heute morgen ein Mean Reversion Setup in Forex eingegangen. Ich habe erwartet, dass ich etwas nervös ohne Handelssystem sein werde, doch es geht. Bei den ersten 30 Trades geht es noch nicht um die Ergebnisse. Es gibt diesen abgefahrenen Effekt, dass man erstmal immer ganz viel verliert, wenn man ein neues System startet. Also habe ich mir vorgenommen nicht so viel daraus zu machen. Die ersten 30 Stück sind also dazu da mich mit etwas neuen Abläufen zu machen. Meine Erwartung dafür wie sich die Statistiken ändern werden, ist vor allem, dass die durchschnittliche Haltedauer kürzer und die Winrate höher werden. Idealerweise steigt natürlich der Profit Faktor, aber das wäre natürlich ein Optimum und ich kann das nicht voraussetzen. Es gibt durchaus die Möglichkeit, dass meine Ergebnisse nach der Umstellung schlechter werden.

29.08.2019: Die Hundert

Also es ist vollbracht. Eben bin ich aus dem letzten Trade rausgeflogen. CAT Short mitten im Handelskrieg zwischen USA und China. Das waren lange 35 Tage mit dem Ergebnis von knapp über 2,7R für den Trade. Nun kann die nächste Phase beginnen. Die nächsten 100 Trades, in denen ich 3 getestet Setups ausführen werden. Bin gerade voller Stolz, dass ich diese erste Hürde geschafft habe. Eine langweilige und schöne Tätigkeit seit April. Die Gesamtstatistiken sehen so aus und das sind nun meine Benchmarks:

Ich würde die Ergebnisse folgendermaßen interpretieren: 7,4% ist tatsächlich gar nicht mal so schlecht. In Anbetracht der Tatsachen, dass ich seit einem Monat keine neuen Trades mehr eingehe, interpoliert auf das Jahr würde das um die 14% bedeuten. Das ist mehr als ein Aktienfond im schnitt abwirft. Nicht so gut ist tatsächlich der Profit-Faktor von 1,11. Ein gutes System sollte meines Erachtens etwas mehr als 2 haben. 1,11 bedeutet, dass es sehr viele Trades für vergleichsweise wenig Gewinn gemacht worden sind. Ich glaube dieser Wert lässt sich verbessern, wenn man schneller die Verluste realisiert. Wir werden sehen.

12.08.2019: Ungeduld

Muss ein Wenig mit der Ungeduld kämpfen. Heute aus dem vorletzten Trade rausgeflogen, das heißt, alles, was ich derzeit mit Geld mache, ist bei einem Leerverkauf Stop nachzuziehen. Wie man sich vorstellen kann, ist es recht wenig Aufwand. Trading ist ein Wahrscheinlichkeitsspiel. Du machst Tausende Trades und wenn die dein Handeln eine positive Erwartung hat, wird sich das auszahlen. Die meisten Händler, insbesondere im semiprofessionellem Bereich gewinnen einiges, geben es aber auch wieder weg. Dafür gibt es wohl diverse Gründe, eins von Ihnen ist aber Langeweile. Trades ohne gültiger Setups kömmem so richtig schön Geld kosten. Auch ich muss mich permanent in Geduld üben und schlechte Setups vermeiden. Hierfür habe ich diverse Strategien. Erfahrungsgemäß die effektivste ist Demotrading. Bei jedem Broker, den ich nutze aber auch bei TradingView habe ich Demokonto. Jedes Mal, wenn ich das Verlangen verspüre einen Trade zu nehmen, der ich nach meinem System nicht nehmen sollte, mache ich einfach ein Demotrade. Geld kann man nicht gewinnen, aber Informationsgewinn gibt es bei jedem Papertrade. Jedenfalls kümmere ich mich gerade fast nur um meine Demotrades. Lust den Handelssystemtest abzuwickeln und mit der nächsten Phase zu beginnen habe ich natürlich trotzdem. Was ganz angenehm ist. Nach dem vorletzten Trade ist es so, dass das System positiv abgeschnitten hat und mein Depot auf dem höchsten Stand aller Zeiten ist. Alles, was der letzte Short noch macht kommt als Sahnehäubchen oben drauf.

07.08.2019: Stand der Dinge

Dank Donald Trump sieht es so aus, als ob mein Experiment mit dem Handelssystem mit einem positiven Ergebnis enden wird. In den Märkten ist natürlich nichts sicher, so ein Gap kann dich schon mal ein Paar Pips kosten, bin jedoch guter Dinge. Bevor mit neuen Setups beginne, muss ich allerdings noch die letzten 3 Trades (alle bereits das erste TP erreicht und trenden mit der restlichen Positionsgröße fleißig) zu ende bringen und Endauswertungen vornehmen. Ich habe also derzeit eine wenig intensive Zeit, was Trading angeht. Solche Zeiten sind immer ganz gut, weil man dabei die Gelegenheit hat neue Strategien zu erkunden, neue Routinen zu testen usw.. In den letzten Tagen habe ich mit etwas experimentiert, was mich normalerweise aus vielen Gründen wenig interessiert: Scalping. Mit einem Demoaccount war ich also ein Paar Tage in 5 Minuten Zeitheit unterwegs. Ich möchte jetzt nicht aus viele Argumente gegen das Traden in kurzen Zeiteinheiten eingehen, im Prinzip teile ich sie alle. Stattdessen will ich auf die Dinge eingehen, die mich dazu bewogen haben doch in diese Gewässer zu begeben. Alle meine bisherigen Handelsstrategien und -routinen sind darauf ausgelegt gewesen, möglichst wenig Zeit von meinem Tag zu fressen. Nun ist es aber so, dass es hin und wieder mal vorkommt, dass ich doch etwas mehr Zeit für die Charts habe (z. B. Urlaub oder ein Paar Stunden Langeweile. Allerdings habe ich nichts zu tun, weil ich ja eigentlich sonst nur eine halbe Stunden für diesen Kramm benötige und zwar auch zu definierten Tageszeiten. Es wäre schön hierfür einen entsprechenden Lückenfüller zu haben. Die andere Sache ist: 5 Minuten-Chart ist auch ein Hochgeschwindigkeits-setups-produktionsfließband. In einem Tageschart hat man zwar den Vorzug des langsamen Denkens, aber man sieht auch verdammt wenig Beobachtungsobjekte. So kann Chart mit schnellen Kerzen auch für die Suche nach neuen Setups für Swingstrategien genutzt werden. Nicht zuletzt eröffnen kürzere Zeiteinheiten auch Zugangstoren für hochgehebelte Handelsprodukte: Indizien. Ich mag wie sie sich bewegen usw, aber mir gefällt nicht, mit welchen Positionsgrößen ich damit Swingtraden beginnen müsste. Wenn man 5 Minuten Chart handelt, kommen auf einen ganz neue Herausvorderungen. Neben schneller Entscheidungsfindung gibt es auch das Problem, dass keinen normalen Riskmanagement betreiben kann. Die Methoden müssen sehr schnell und einfach sein. An diese nähere ich mich gerade durch das Demotrading von Dax an. Es ist immer der erste Schritt, wenn ich eine neue Strategie oder Setup testen möchte. Wenn das einigermaßen Sinn macht, werde ich mir Mal ein gesondertes Demokonto anlegen und zunächst mit sehr wenig Kapital das ganze auch mit etwas Haut im Spiel ausprobieren. Da ich auch auf der Swingfront ein Paar Sachen umstellen will, ist es meines Erachtens auch gar nicht so blöd, etwas Geld rechnerisch aus dem Stack herauszunehmen, um so das Risko für die Übergangsphase zu reduzieren. Beginnend mit komplett zufälligem Klicken und tun, bin ich nach ein Paar Hundert Trades bei soetwas wie Meanreversion Strategie mit extrem asymetrischem Risk-Reward-Ratio gelandet. Ich werde mal berichten, wie das Experiment sich entwickelt.

02.08.2019: Neue Setups

Noch ein Paar Gedanken zum Handelssytem, was ich benutzt habe und nun ablegen möchte. Es basiert im Prinzip auf zwei wichtigen Komponenten: Standardabweichung im Preis und Average True Range. Die Hypothese, die dahinter Steckt: wenn der Markt einen neuen Trend initiiert, dann passiert es oft mit einer überdurchschnittlich starker Bewegung in die Richtung des neuen Trends. Anschließend gibt es einen Rücksetzer, der benutzt werden kann, um in den Trend einzusteigen. Wo dieser Einstiegspunkt und der Stoploss sich befinden messen wir anhand faktorisierter Average True Range. Im Prinzip ist es schon etwas valides. Es gibt nur ein Paar Probleme mit dem Ansatz. Zunächst ist es so, dass es so eine überdurchschnittliche Bewegung oftmals sowohl am Anfang und am Ende eines Trends vorkommt. Das Handelssystem ist also nicht in der Lage zu betrachten, in welcher Marktphase wir uns befinden und geht dem zufolge oft in den Trend, wenn dieser kurz vorm kollabieren ist. Dem möchte ich mit Augenmaß begegnen. Ich werde also nur die Setups nehmen, an denen sich eine Flagge bildet entweder als Kontertrend oder nach einer mehrwöchigen Range. Das andere Problem ist, dass eine andere Art existiert, wie sich Trends bilden. Und zwar die exponentielle Beschleunigung. Dabei haben wir oftmals am Anfang des Trends so eine überdurchschnittliche Bewegung nicht. Sie kommt nur (!) am Ende vor. Hier ist die Eliot Wave Theorie ein deutlich besseres Modell. Dabei wäre das Ziel nicht in den ersten Pullback reinspringen, sondern den zweiten Impuls abwarten und wenn alle Kriterien erfüllt sind, den dritten Impuls zu handeln. Das wird mein zweites Setup sein. Aus meiner subjektiven Beobachtung heraus, sind beide dieser Setups nicht besonders geeignet für Forex. Hier haben wir viel zu oft beginnende Trends, die ziemlich schnell wieder drehen. Auf der anderen Seite gibt es innerhalb echter Trends kaum Rücksetzer. Dem Forex möchte ich zukünftig eher mit einem Setup begegnen, der auf Trendabbrüche abziehlt. Hier werden horizontale Zonen von Bedeutung werden. Das ist am wenigsten ausgereifte Setup in meinem Werkzeugkasten, sein Ziel ist eher das Verhalten an den Zonen vor der Umkehr zu beobachten, um anschließend besseren Umkehrtrade zu finden. Im Vergleich zum Handelsystem werde ich auch offene Positionen etwas anders behandeln. Nicht funktionierende Setups müssen sofort abgebrochen. Auf der anderen Seite werden die Einstiege nach ein Paar Tage der Bewegung in meine Richtung sofort gesichert. Ich glaube, ein großer Teil davon, wie man zum vernünftigen Wachstum im Depot kommt, ist die Minimierung vom Risiko. War übrigens ein ziemlich abgefahrener Tag gestern in den Märkten: Trump hat aus dem nichts wieder mal Kriegsbeil gegen China geschwungen, die Märkte haben mit einem heftigem Abverkauf reagiert:

01.08.2019: Ende des Systems

Passend zum Beginn von August bin ich eben den letzten Trade gemäß Handelssystem eingegangen. Nun muss ich nur noch die laufenden Positionen zu Ende verwalten, danach ist das Projekt beendet und steht zur Auswertung bereit.

31.07.2019: Die Routine

Um 98 Trades nach dem System zu machen, bin ich nun ca. zum 210en Mal morgens um 6:50 UTC+2 aufgestanden, geduscht, einen schwarzen Tee mit Milch und Zucker zubereitet, um mich schließlich vor die Charts zu setzen. Eine Vermutung: es gibt keine erfolgreichen Trader da draußen, die nicht mit Routinen klar kommen. Quants nehme ich da jetzt raus. Dieses Handwerk dreht sich ganz stark um Konsistenz und Wiederholung. Die schlechte Sachen an meiner ist, dass ich nicht am Daily Close am Rechner bin. Die gute Sache an meiner Routine ist, dass ich nicht am Daily Close am Rechner bin. In Crypto und FX glaube ich fest daran, dass in den meisten Fällen die Asia Session, die zwischen Daily Close und meiner Handelssession stattfindet, gegen den Haupttrend läuft. Da meine Setups sich um die Pullbacks drehen, finde ich morgen zwischen 7 und 8 (bevor die Londoner Session anfängt) oftmals ganz gute einstiege. Wo das ein Problem ist, sind die Aktien. Das bisher von mir gehandelte algorithmische System, braucht die Daten aus dem Tagesclose. Das bedeutet ich bin nie rechtzeitig vorm Rechner, um die Order zu setzen. Bei dem Übergang zum freieren Handeln, werde ich versuchen eine zweite Session für Aktien einzuführen: kurz vorm Close, um schon am Tag zuvor die Order zu setzen.

30.07.2019: Meine Charts

Es ist sinnvoll ein Paar Worte über die von mir verwendeten Charts zu verlieren, sie sind nämlich etwas speziell und Ergebnis eines evolutionären Prozesses von mehreren Jahren.

Alles, was in dem Chart zu sehen ist, ist mit Hilfe eines Pinescripts (proprietäre Scriptsprache von Trading View) automatisch erzeugt. Und das ist im Prinzip auch alles, was ich für meine Analysen benötige. Die erste Besonderheit, die andere Trader in der Regel anders handhaben ist, dass ich nie die Zeiteinheit wechsele.

Eine Bar entspricht bei mir immer einer Stunde. Wenn ich den Kontext sehen will, zoome ich den Chart extrem raus. Ich schaue mir allerdings immer nur die letzten 3 Monate an. Ausnahme wäre natürlich, wenn ich mir einen Markt zum ersten Mal überhaupt anschaue. Trotzdem sehe ich die 1h nicht als meine Trading Timeframe. Die Setups, die ich Trade, würden Leute, die klassische Charts nutzen, eventuell zwischen 4h und 1d einordnen. Meine durchschnittliche Haltezeit einer Position beträgt 8 Tage. Sie variiert zwischen einem Tag und ca. 30 Tagen. Vom Script lasse ich mir die 1d Kerzen und 1w über die Bars überblenden. Ich möchte quasie sehen, wie die Tageskerze im inneren aufgebaut ist ohne die Zeiteinheit zu wechseln. Mit etwas Gewohnheit bringt das einem vor allem eine Sache: Geschwindigkeit. Ich bin zudem nicht darauf angewiesen auf einen Close der Tageskerze zu warten, wenn ein Setup sich irgendwo zwischen Zeiteinheiten andeutet. Die gleitenden Durchschnitte und Bänder, die ich verwende, speisen sich aus den 1h Daten sind aber ca. 4 Mal länger als das, was andere Trader normalerweise verwenden würden. Ich nutze beispielsweise Ema 80 als Baseline, die mir allerdings nur als Orientierung dient. Darüberhinaus beobachte ich Standardabweichungen, die sich aus 1d speisen: unten im Chart. Zum einen die Abweichung, was Preisbewegungen angeht, zum Anderen Volumen. Aus dem Tageschart speisen sich zudem die Donchian Channels. Aus 1W rechnet mein Script nach einer speziellen Formel die horizontalen Zonen (potentielle Widerstände und Unterstützungen). Ich möchte nicht auf die genaue Berechnung eingehen, aber die Logik ist im Wesentlichen: je älter die Zonen, desto dicker sind sie dargestellt. Je extremer die Preisbewegungen in der Vergangenheit waren, desto länger bleibt die Zone im Chart erhalten. Die meisten würden meine Charts als zu bunt und unübersichtlich bezeichnen. Ich meine aber etwas anders Informationen aufnehmen zu können als die meisten Menschen. Ich kann ohne mühe gleichzeitig das Gesamtbild aufnehmen und besondere Details. Meine Charts helfen mir den Markt als ein 3-dimensionales Konstrukt vorzustellen. Und die Schönheit von diesem Konstrukt ist das, was mich bisher motiviert viele viele Stunden vorm Bildschirm zu verbringen.

29.07.2019: Einleitung. Das waren die letzten 2 Jahre

Los geht’s. In diesem Sommer habe ich mal wieder den Drang ein neues Blog zu starten. In der Vergangenheit habe ich durch das Schreiben stets meine Emotionen verarbeitet und dieses Schreiben hat wieder den gleichen Zweck. In dem Moment, in dem ich diese Zeilen verfasse ist die Seite noch nicht öffentlich zugänglich, ich werde jedoch nach ein Paar Posts einen Link auf https://burij.de packen. Ich mache es für mich, wenn es sich jedoch jemand anders antun möchte und es ihm/ihr hilft, dann freut es mich natürlich. Worum geht es also hier? Seit ca. 2 Jahren bin ich von Märkten und Spekulationen fasziniert. Das begann damit, dass P. mich erneut auf Kryptowährungen aufmerksam machte. Er schaffte vor dem Boom 2017 in Ethereum um Litecoin zu investieren und machte schnellen Taller. Das hat zumindest soweit mein Interesse geweckt, dass ich mir ebenfalls ein Coinbase Account angelegt habe und so wenig risikofreudig, wie ich bin, ein Paar Euro in Litecoin gesteckt habe. Wir wussten wirklich nicht, was wir taten, haben ein wenig mit Cloud Mining rumexperimentiert, insgesamt brachte alles sehr wenig. Ein Paar Monate später war ich in einem Forum angemeldet, in dem es sich alles um Kryptowährungen drehte und lernte schnell Plattformen mit besserer Gebührenstruktur, was kurzfristigeres Handeln und Spekulieren ermöglichte. Hier begann sich meine Faszination zu entwickeln und diese hatte zwei Aspekte. Der wichtigste: ich liebe Charts. Die Art und Weise wie komplexe Daten in Kerzencharts dargestellt werden, erzeugt in mir unglaublich viel Freude, ich kann Stundenlang mir unterschiedliche Charts anschauen und versuchen darin Muster zu erkennen. Das es sich um dynamische Daten handelt, macht die Sache noch attraktiver für mich. Ich habe dieses andere Hobby: Installation und Einrichtung von Betriebssystemen. Am meisten mag ich daran die Beobachtung der Fortschrittsbalken. Wie eine Kerze nach der anderen in der Chartingsoftware gerendert wird, hat auf mich einen ähnlichen meditativen Effekt. Der andere Aspekt ist die intellektuelle Herausforderung. Ich mag die Metapher, dass die Spekulation in den Märkten ähnelt Schach auf einem dreidimensionalen Brett. Es kann beliebig komplex sein und die klügsten Menschen der Welt verbringen viel Zeit damit die Rätsel, die die Märkte verbergen, zu knacken. Was mich echt wenig interessiert, ist Geld. Immer noch handele ich mit Beträgen, die möglichst gering sind (nur so groß, dass die Gebühren überwunden werden). Ich schließe zwar nicht aus, meine Positionsgrößen zu erhöhen, wenn ich merke, dass ich konsistent und profitabel bin, aber derzeit spielt es eher eine untergeordnete Rolle. Ambitionen das jemals hauptberuflich zu tun, habe ich ebenfalls nicht. Ich möchte vor allem das Handwerk des Börsenhandels erlernen. Ca. im Herbst 2017 ist mir in dem Kryptoforum S. aufgefallen. Er hat in seine Posts viel mehr Nüchternheit und Rationalität reingebracht, was mit per se gefallen hat, ich war empfänglich für seine Gedankengänge, also haben wir ziemlich schnell einen Draht zu einander aufgebaut. Später stellten wir festen, dass wir in Berlin ganz nah voneinander Wohnen, wir wurden Freunde auch in dem so genannten echten Leben. Er hat mich mit viel Lernmaterial versorgt und auch heute noch treffen wir uns regelmäßig und tauschen uns über unsere Sicht auf die Märkte. Nach dem Boom kam die Ernüchterung und ich war einigermaßen erfolgreich in Leerverkäufen von Kryptowährungen. In 2018 ist der Kryptowährungsmarkt nahezu eingefroren. Es wurde Zeit sich weiter zu entwickeln. Mit S. haben wir unseren ersten Algorithmus entwickelt, der in Kryptowährungen im Backtesting passable Resultate gezeigt hatte. Ich lernte Pine Script und habe damit ein komplettes Handelssystem geschrieben. Da Krypto so tot war, hat sich mein Blickwinkel nun auch auf Forex und amerikanische Aktien erweitert. Gegen Ende von 2018 war ich mir nun sicher, dass ich nicht mit diesem neuen Hobby aufhören möchte und, dass ich nun einen Schritt weitergehen muss. Die Erkundungsphase neigte sich dem Ende, jetzt ging es mir darum konsistenter zu werden. Also habe ich beschlossen mein Handelssystem im Tageschart 100 Mal auszuführen und die Ergebnisse zu dokumentieren. In Krypto, FX und Aktien. Mir war klar, dass mein System noch Lücken hat und ich wahrscheinlich nicht profitabel sein werde, aber ich wollte Routinen in meinem Tag etablieren und mir selbst beweisen, dass ich Geduld habe nicht mehr die Systeme zu wechseln. Im Juli 2019 habe ich nun 7 Monate jeden Morgen konsistent das Handelssystem ausgeführt und extrem viel Chartzeit gesammelt. Ich brauche nur noch 2 neue Trades und das Beenden laufender Positionen, dann habe ich es geschafft und bin für den nächsten Schritt bereit. Und der wird erneut freieres Handeln sein. Ich habe trotzdem meine Regeln, die Setups, die Handlen möchte, lehnen sich an das mir bekannte Handelssystem an, ich brauche jedoch kaum mehr Indikatoren, um die Signale zu sehen. Ich habe sie einfach zu oft gesehen. Ich weiß, an welchen Stellen das System versagt und werde versuchen hier klüger zu handeln als der Algorithmus. Was mir aber auch klar ist, dass wenn ich nicht streng nach Algorithmus handele, werden meine eigenen Emotionen eine viel größere Rolle spielen. Und hier sind wir bei dem Zweck des Blogs: In meinem Leben außerhalb des Tradings geht alles seinen Gang, ich bin zufrieden und habe nichts, worüber ich schreiben muss. Wenn es was geben wird, werde ich dafür +Schreibblock nutzen. Ich muss aber meine Gedankengänge und Emotionen zu meinem Trading dokumentieren und auswerten können. Es passt aber einfach nicht in das bisherige Format und findet auch sicherlich nicht die gleichen Leser. Ich möchte sie nicht auf meine Mitmenschen abladen, also werde ich sie hier dokumentieren. Für die Dokumentation der Setups und Ergebnisse habe ich andere Werkzeuge. Also los geht es. Wenn ich fertig mit den letzten Trades bin, poste ich die Ergebnisse des Handels mit dem Handelssystem posten. Es ist jetzt schon abzusehen, dass sie nicht besonders gut, aber auch nicht besonders schlecht sein werde. Sie werden also für mich als Vergleichswerte für mein freies Trading sein.

Linux

2016 - 2022: Insbesondere eine Sammlung an nützlichen Terminal-Kommandos und Anleitungen für alles mögliche.

Nach Deepin clean install

Habe mal wieder angefangen an meinem kleinen Fetisch zu arbeiten: mit einer Zeile Code nach einer frischen Linux Installation alles am Start zu haben:

sudo apt install git && git clone https://github.com/burij/linux-setup && cd linux-setup && chmod +x install.sh && ./install.sh

Using Nix as a package manager

Nix ist ein zielmich cooles system. Habe auch schon versucht nix als produktives System zu nutzen, das war mir allerdings zu viel flickerei. Bessere Lösung (für mich zumindestens) ist das Ding als ergänzendes Paketmanager zu nutzen. Um Platz zu sparen, will ich den Store im Home-Verzeichnis haben:

mkdir /home/michaelburij/.nix
sudo mkdir /nix
sudo mount -o bind /home/michaelburij/.nix /nix

Um das Mounting permanent zu machen, habe ich einen systemd-unit erstellt.

Jetzt installieren wir und starten nix:

curl -L https://nixos.org/nix/install | sh
source ~/.nix-profile/etc/profile.d/nix.sh

Um das Betreten der Nix-Umgebung zu automatisieren, legt man .bashrc in $HOME mit folgendem Inhalt:

source ~/.nix-profile/etc/profile.d/nix.sh

Software installieren kann man mit:

nix-env -i chromium

Aufräumen:

nix-collect-garbage -d

Um die Installation zu automatisieren, habe ich ein Script geschrieben, der folgendermaßen ausgeführt werden kann:

sudo apt install git && git clone https://github.com/burij/nix-setup && cd nix-setup && chmod +x install.sh && ./install.sh

Flatpaks in /home installieren

Man kann flatpaks installieren mit –user flag in ~/.local/share/flatpak

Beispiel:

flatpak install --user flathub  org.gnome.gitlab.somas.Apostrophe

Vorbereitung:

flatpak remote-add --user --if-not-exists flathub https://flathub.org/repo/flathub.flatpakrepo

Neue Django-App anlegen und starten

In dem App-Ordner folgende Befehle ausführen:

python3 -m venv django_env
source django_env/bin/activate
pip3 install django
django-admin startproject src
./src/manage.py runserver

Upload auf Nextcloud nicht möglich

In der php.ini /etc/php/7.3/fpm/php.ini war bei mir die Option sys_temp_dir auf /var/www/nextcloud/data/tmp gesetzt. Diesen Ordner gibt es aber nicht (mehr).

Da mein Nextcloud-Datenverzeichnis unter /media/myCloudDrive/ncdata/ liegt, und dort auch ein entsprechender Unter order /tmp exisitert, habe ich in der php.ini das so hinterlegt, also:

sys_temp_dir = /media/myCloudDrive/ncdata/tmp

Seitdem habe ich kein Problem mehr mit dem Upload. Warum das falsch hinterlegt war, konnte ich leider nicht mehr nachvollziehen.

Alles in Kleinbuchstaben ändern

apt install mmv

Betroffenen Ordner im Terminal öffnen

mmv -r \* \##l1

libSDL-Error beheben

Schon mal diese Meldung in den Ubuntu-basierten System gesehen? Wenn man einen Script ausführt?

error while loading shared libraries: libSDL2-2.0.so.0: cannot open shared object file: No such file or directory

Easyfix:

sudo apt install libsdl2-dev

Spontanes Aufwachen auf dem MacBook Pro 11.2 verhindern

lsusb
cat /proc/acpi/wakeup
sudo nano /etc/systemd/system/killusb.service
[Unit]
Description=killusb

[Service]
ExecStart=/bin/bash -c "echo XHC1 >> /proc/acpi/wakeup; echo LID0 >> /proc/acpi/wakeup"

[Install]
WantedBy=multi-user.target
sudo systemctl daemon-reload
systemctl start killusb
systemctl status killusb
sudo systemctl enable killusb

Kamera auf dem Mac-Book Pro 11.2 einrichten

sudo apt-get install git 
sudo apt-get install curl xzcat cpio
git clone https://github.com/patjak/facetimehd-firmware.git
cd facetimehd-firmware 
make 
sudo make install 
cd .. 
sudo apt-get install kmod libssl-dev checkinstall 
git clone https://github.com/patjak/bcwc_pcie.git 
cd bcwc_pcie 
make 
sudo make install 
sudo depmod 
sudo modprobe -r bdc_pci
sudo modprobe facetimehd 
sudo nano /etc/modules 

add line “facetimehd”, write out (ctl+o) & close

Rechte im Home-Verzeichnis korrigieren

sudo chown -R <login>:<login> /home/<login> 
find /home/<login> -type f -print0 | xargs -0 chmod 664 
find /home/<login> -type d -print0 | xargs -0 chmod 775

Brave auf Ubuntu-basierten Systemen installieren

sudo apt install apt-transport-https curl gnupg
curl -s https://brave-browser-apt-release.s3.brave.com/brave-core.asc | sudo apt-key --keyring /etc/apt/trusted.gpg.d/brave-browser-release.gpg add -
echo "deb [arch=amd64] https://brave-browser-apt-release.s3.brave.com/ stable main" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/brave-browser-release.list
sudo apt update
sudo apt install brave-browser

04.01.2021: Zorin als produktives System

Das ist mal wieder absolut großartig. Erster Arbeitstag im neuen Jahr, scheinbar geht nach dem Kernelupdate das WLAN nicht. Die normalen Mittel greifen nicht, also schnell Backup mit Timeshift aus November wiederherstellen, um mal eben funktionierendes System zu haben. Danach bootet das System natürlich nicht mehr. Grandios! Damit habe ich kein Bock mehr auf Arch als ein produktives Hauptsystem.

Nun habe ich im letzten halben Jahr einige Systeme auf einer anderen Maschine getestet und das, was funktionieren könnte, wäre m. E. Zorin. Ich probiere mal wieder mit einem Ubuntuderivat, den ich hoffentlich nicht so viel anpassen muss. Zu alt dafür.

Web-Development

Das nächste Mal, wenn ich eine Webseite aufsetzen muss, probiere ich das hier aus:

https://getgrav.org/

Einleitung

Viele Menschen haben Hobbys und meine machen mich zu einem Nerd ohne Grenzen. Fast Alles, was ich mag, findet in Computern statt. Als kleiner Junge hatte ich keinen Zugang zu Computern, jedoch hatte ich bereits welche im Fernsehen gesehen. Also traf ich mich mit meinen Freunden und zwang sie Fantasiecomputerspiele zu spielen. So ein Holzbrett kann auch wunderbar als eine imaginäre Computertastatur herhalten.

Jetzt (Dezember 2020) habe ich hier ein bisschen Eisen herumstehen und überall läuft Linux. Ich liebe Betriebssysteme und ich finde, das Windows und MacOS trotz aller Bemühungen einfach keine besonders gute Betriebssysteme sind. Insbesondere hinsichtlich des Spaßfaktors. Also betreibe ich Heimserver auf Debian mit Nextcloud, Nutze Manjaro auf meinem MacBook und benutze meinen Thinkpad um alle Betriebssysteme ausprobieren, die ich neu entdecke.

Viele Linuxuser sind aus meiner Sicht konservativ und das spiegelt sich in den meisten Linuxdesktopsystemen wider. So ein Linux Mint ist im Kernkonzept konservativ und befriedigt den Wunsch der Stabilität. Ich mag Systeme, die sich permanent ändern und den User dazu zwingen die Arbeitsprozesse zu hinterfragen und zu optimieren. Darum hänge ich derzeit bei Gnome fest. Und wenn es eine Benutzeroberfläche gibt, die innovativer ist, werde ich prüfen, ob ich auch nicht die hernehmen kann. Die tolle Sache am Linux-Ökosystem ist eben, dass es neben dem allgegenwärtigen Konservativismus zugleich aus meiner Sicht auch den größten Innovationsdrang und Spieltrieb gibt. Andere Leute wollen vielleicht, dass ihre Betriebssysteme einfach funktionieren und sie in Ruhe lassen, mein Hauptwunsch an Betriebssysteme ist die permanente und rapide Evolution.

Die ersten Programmiererfahrungen habe ich mit dem frühen HTML gemacht, dann kam CSS und später auch ein wenig funktionale Programmiersprachdialekte. Ich mag, wenn Produkt des Codes visuell wird, reines Backend interessiert mich wenig.

Dieser Schreibblock ist für mich, ich werde hier Dinge über Programmieren, Betriebssysteme und weitere innovative Technik festhalten, die ich vermutlich noch brauche.

Buriversum

2013 - 2015: Minimalistische Persönlichkeitszentrale.

Rex

Zwei Häuser entfernt wohnt eine Junge Frau, vermutlich mit Problemen. Ihr Hund ist vorgestern gestorben. Es geht mir nah. Er war ein Schäferhund und er hat die Junge Dame trotz aller ihrer Probleme über alles geliebt. Ich weiß es, in mein Leben ist auch eine tolle Persönlichkeit von einem Hund getreten.

Rex hatte zwar kein besonders langes, aber sicherlich gutes Leben, er durfte viel draußen sein und sie, von keiner erkennbaren Erwerbsarbeit belastet, hatte viel Zeit mit ihm verbracht. Ruhe in Frieden Rex, unsere Begegnung war keiner langen Natur, aber wir sahen uns fast täglich, Du wirst mir fehlen, haariger Tollpatsch.

Die Riesennetzmaschine

Du, das Endpunkt des Systems, sollst die Riesennetzmaschine huldigen. Die Suchsystemmaschine sieht alles. Du wartest vergeblich auf einen Zeichen von Ihr, starrst auf einen blinkenden Cursor, in der Hoffnung, dass sie Deine tägliche Gaben bemerkt und Dir einen Zeichen entsendet, doch wir alle sind ihre Schäfchen, Du bist nicht auserwählt.

Du, das Endpunkt der Riesennetzmaschine, sollst sie füttern. Lebe Dein Leben, sie zeigt Dir den Weg.

Multitasking ist das Gegenteil von Konzentration

Haltung haben

Über die restlichen moralischen Säulen meines Charakters.

Die Pubertät hat mich fundamentalisiert. Mit Vierzehn war ich links, an der Grenze zur Radikalität, verfahrener Atheist und Fortschrittsgläubiger. Mit Siebzehn kam Existenzialismus hinzu, wobei im Nachhinein betrachtet, ich diesen nie gelebt habe, was wirklich absurd ist.

Mit Anfang zwanzig musste ich dann letztendlich hinnehmen, die Welt endgültig und bis ins kleinste Detail verstanden zu haben. Fatalerweise viel diese Erkenntnis mit meinem Ausleben des vermeintlich rationalen Sexismus.

Mein Gott, bin ich den Menschen auf den Sack gegangen. Leider konnte ich auch schon immer gut argumentieren und überzeugte einige verlorene Seelen von mir und meiner Lebenseinstellung. Spuren dieser Tage holen mich auch heute noch auf.

Es kam nie zu einem Bruch. Die felsenfesten Ansichten fingen nie an zu bröckeln, sonder wurden im Laufe der Zeit an der einen oder anderen Stelle weicher. Ich lernte gutmütige, wohlhabende und religiöse Menschen. Die Kombination, die in meinem von Ideologien geprägten Weltbild eigentlich nicht vorkommen könnte. Ich fand hin und wieder Freude am Konsum. Ich lernte Linke kennen, die mir unsympathisch erschienen, ich merkte, dass ich intellektuelles Potential habe, für den ich besser entlohnt werden möchte, als andere, die diesen nicht besitzen.

Das schwierigste war, dass nichts widerlegte mein Weltbild grundsätzlich, aber die Ausnahmen waren so zahlreich, dass sie kaum noch als Ausnahmen gelten konnten. Dabei lassen solche geschlossene Weltbilder, wie meins damals war, eigentlich überhaupt keine Ausnahmen zu. Sie sind eben geschlossen. Interessanterweise fand ich nicht die Ausnahmepersonen in der Menge vorhersehbarer Menschen, sondern kleine Ausnahmen innerhalb fast jeden/jeder der/die ich traf. Nach einer Weile trifft man tatsächlich kaum mehr Menschen, die man nicht einem definierten Typ zuordnen kann. Und dann verhalten Sie sich stets so, wie man es von so einem Typ erwarten würde. Abgesehen von einigen Details. Und das macht jeden, so banal es klingt, irgendwie interessant.

So lernte ich vollkommen neue gedankliche Konstrukte: leben und leben lassen, Zen, goldene Mitte, parallel existierende Wahrheiten, Konstruktivismus, Skeptizismus, Interessensausgleich, Ressourcenökonomie, Dialektik, Rückzug und viele mehr. Und dann verging das Gefühl die Welt verstanden zu haben, sanft, ganz von alleine, wie ein Schleier.

Der sechzehnjährige Burij würde mich hassen für den Job, den ich derzeit ausübe. Und der zwanzigjährige für das Leben, das ich führe. Als die übergeordnete Aufgabe meiner Tätigkeit sehe ich Wirtschaftsförderung und Wohlstanderhöhung, ich lebe in einer Eigentumswohnung, in einer monogamen Beziehung mit einer Frau, die dem Glauben mindestens nicht ganz abgeneigt ist. Ein Dackel lebt mit uns. Ist nichts von meinen Überzeugungen, von dem, woran ich glaubte, geblieben?

Niedergeschriebenen habe ich das, um eben nach der Essenz und dem momentanen Stand meiner Weltanschauung zu suchen. Dann mal los. Ich glaube immer noch nicht an Gott, halte es weiterhin für bescheuert dies zu tun, denke, dass Gründe für die meisten gesellschaftliche Probleme in Religion und Esoterik zu suchen sind. Aber ich bemühe mich, den Menschen ihre Götter zu lassen. Globale Probleme, die nicht aus unwissenschaftlichen Ansichten resultieren, werden von einem zu großem Wohlstandgefälle hervorgerufen. Ich halte Umverteilung, Solidarität und Kohäsion immer noch für tolle Sachen und sehe für kaum ein Problem die Lösung im befreitem Markt. Wirtschaft braucht auch im Sinne der einzelnen Teilnehmer klar definierte Spielregeln, die für alle gelten. Welche Regeln gut sind, weiß aber niemand so genau. Und Globalisierung führt dieses Prinzip at Absurdum, ich sehe nicht das einzelne Staaten sich auf gleiche Regeln einigen könnten; die nationale Abschottung will ich nicht sehen. Man wird mit einer ständiger Nachjustierung und wachsender Komplexität wohl leben und sterben müssen.

Flüchtlinge machen mir trotz Medienkonsum immer noch keine Angst. Staatliche Überwachung schon. Privatwirtschaftliche aber immer noch irgendwie deutlich weniger, als den meisten Deutschen. Ich finde, dass etwas mehr Anarchie durchaus allen gut tun würde, sich selbst regulieren kann die Gesellschaft genau so wie der Markt aber nicht. Ein gutes System, das es gut genug tut, existiert wahrscheinlich nicht, einzelnen klugen Menschen darf man dies aber auch nicht überlassen. Ganz ok wäre eine gesunde Kombination aus einem leichtgewichtigem robustem System, dass fähigen Menschen ermöglicht in die Führungspositionen zu kommen, sich zu entfalten, zugleich die Korrumpierbarkeit strengstens unterbindet.

Finanzmärkte finde ich immer noch irgendwie ganz evil und falsch, lebe aber selbst größtenteils auf Pump. Dies ist nicht auflösbar. Sowie alle anderen vermeintlich niedere irrationale Triebe. Drogen, Prostitution, Konsum, Kleinkriminalität, all das braucht Räume und gehört nicht ausgerottet oder verboten. Gefühlt und aus meiner Perspektive Konsum etwas weniger Raum als jetzt, die anderen etwas mehr.

Technologie, Zukunft und Reisen zum Mond finde ich immer noch cool. Alles neue finde ich aber nicht mehr so großartig. Forschung ist getrieben von wirtschaftlichen und nationalen Interessen und dient leider nicht ausschließlich dem Wohl der Menschen. Was der Wohl der Menschen ist, wusste ich vorher, jetzt habe ich das irgendwie verloren…

Check Deine Privilegien

Hier eine kritische Betrachtung, die ich für Jan bezüglich eines Blogartikels in Rage geschrieben habe. Ist zwar witzlos ohne Originalartikel, aber den Link finde ich jetzt nicht mehr, ist jetzt so:

Na gut, dann muss ich eben auch mal einen ernsthaft geframeten Beitrag schreiben, statt meiner privilegierten Erwerbstätigkeit nachzugehen.

Rein aus der Leserperspektive hätte der Artikel deutlich schlanker sein können, mit weniger unnötiger Details und eben auch neutraler geschrieben. Allerdings wählt sie_inx* hier das Werkzeug der teilnehmender Beobachtung, und benennt es auch am Anfang des Artikels [2. Semester, Methoden empirischer Sozialforschung I]. Dabei geht es darum alle subjektiven Eindrücke festzuhalten, um die Störvariablen ihrer Analyse transparent darzustellen. Das bringt, wie Du richtig bemerkt hast, auch ihre Vorurteile ans Licht. Was gut ist, denn sie bleiben nicht im verborgenen, wie bei der konventionellen Berichterstattung. Dort sind sie natürlich auch präsent, aber eben subtil. Man muss der Autorin zugute halten, dass ihre Kritik konstruktiv ist. Sie kritisiert keine Minderheiten, leugnet nicht die in der Tat stattfindende Diskriminierung diverser Gruppen, sondern kritisiert eben die Veranstaltung, die einer »Selbsthilfegruppe« ähnelt. Die Veranstalter geben vor Strategien für einen Dialog mit Diskriminierenden zu entwickeln, die aber eben fatal sind. Sie weist dezent auf ganz wichtige Mängel des Diskurses hin:

Diskurs wird von überprivilegierten Personen dominiert und damit untergraben. Beispiel von mir: eine homosexuelle linksliberale Beamtin aus Berlin-Mitte, die aus Lifestylegründen eine quer-Feministin ist; mangels des Empfinden struktureller Diskriminierung schreibt sie dem Mangel an Rücksicht und Anteilnahme in ihrer Umgebung sexistische Motive zu. Die Leute, die an diesem Workshop teil nehmen, werden tatsächlich in ihrem Alltag verletzend behandelt. Aber sie vermischen strukturelle Diskriminierung und alltägliche Empathielosigkeit, was der Debatte nicht gut tut und z. T. zu skurrilen Ausprägungen führt. Das erstere muss man m. E. politisch angehen, das zweite persönlich. Dabei hilft es nicht sich dem Dialog zu entziehen oder Humor zu unterbinden. Die Lösung für mehr Rücksicht kann nur soziale Interaktion, Selbstironie und Offenheit sein. Lasst uns grundsätzlich mehr Rücksicht auf einander nehmen, völlig unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Minderheit. Weiße Männer brauchen auch Liebe und Zuneigung!

Art for the Gang

2015-01-09 12.15.44-1

Genuss beim Verfassen von Texten

Schreiben hat zweifelsohne eine meditative Wirkung. Es wird behauptet, dass dieser Effekt sich nur beim handschriftlichen Verfassen von Texten einstellt. Dies kann ich nicht bestätigen. Eine durchschnittliche der Technik zugeneigte Person kann eben auch zum vergleichbaren Schreibgenuss beim elektronischen Verfassen von Texten gelangen. Die Voraussetzungen sind lediglich ein angenehmer minimalistisch gehaltener Editor, schöne Schriftart, Desktop ohne Symbole, ruhiges Bildschirmhintergrund und eine angenehme Tastatur. Ein aufgeräumter Schreibtisch ist ebenso kaum hinderlich.

Schreiben mit der Hand lag mir nie. Meine ersten Kurzgeschichten schrieb ich auf Papier, es hat mir jedoch nie eine mit dem Verfassen der Texte am Rechner vergleichbare Befriedigung gebracht. Aufgaben in einem schönen Notizbuch notieren, sie abhacken, das ist toll! Doch für das Verfassen der Texte taugt das System nichts. In meinem Kopf herrscht Chaos, so sehen auch die von mir vollgeschriebene Papierblätter aus. Ich will Worte aufschreiben, lesen, löschen, erneut aufschreiben, ersetzen, Text wachsen lassen, Absätze in in ihrer Reihenfolge vertauschen, Überleitungen ändern und am Ende einen Text mit einem schönen Schriftbild und gleichmäßigen Absätzen vor mir haben.

Daher kommt wohl die leichte Aversion zu Drehbüchern und direkter Rede im Allgemeinen. Sie zerstört das äußere Bild der Texte. Ein Text muss meines Erachtens schön wirken noch bevor er gelesen wird. Wie jede durchschnittliche der Technik zugeneigte Person bewundere ich jedoch Menschen, die in der Lage sind, ihre Gedanken bereits im Kopf derart zu ordnen, dass unter ihren Händen wunderschöne handschriftliche Manuskripte entstehen können. Verdammt sollen sie sein!

Formatentwicklung

Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann ist das, was ich im letzten Jahr auf meinem Blog veranstaltet habe, ziemlich öde und kaum zu ertragen. Auch im Vergleich zu dem Jahr davor.

Klar, die Zeit ist weniger geworden, da spare ich am Schreiben. Aber dies ist nur zum Teil wahr. Ich hatte oft Freizeit und war gezwungen mit dieser Freizeit etwas anzufangen. In seltensten Fällen habe ich mich dann dazu entschlossen einen Text zu verfassen. Das war 2013 auch noch anders. Damals nutzte ich praktisch jede freie Stunde, um an den »Berichten« zu schrauben. Das ist nämlich der Punkt. Mein Standardformat, in dem eigentlich viel Potential gesteckt hat und das mich dazu gezwungen hat, diszipliniert und strukturiert zu schreiben, habe ich abgewickelt.

Geblieben sind »Sprachspiele«: ein maximal freies Format, kaum zu ertragen beim Lesen, kaum in Griff zu bekommen beim Schreiben, wahrscheinlich auch nur noch bedingt meinem Alter gerecht. »Alten Teichweg« kann ich nur schreiben, wenn echt viel Zeit da ist, wenn die Stimmung mit Melancholie durchtränkt ist, der Geist aber noch irgendwie da. »Zwischenrufe« ist kein Format. »Linux« ist auch kein Format, mehr ein Notizbuch eines Betriebssystemfetischisten.

Und mein Leben ist nicht öde, ich habe viel Spaß, könnte auch einiges erzählen. Was ich außerdem möchte, ist an der Grenze zwischen Reportage und Fiktion schreiben ohne die Glaubwürdigkeit zu verlieren. Das braucht einen Rahmen und Regeln.

Die stressigste Zeit des Umzugs ist auch zu ende, viele Sachen, die organisiert werden mussten, sind in den trockenen Bahnen, ich könnte so einen Projekt eigentlich langsam mal angehen.

Wichtige Sache, über die ich nachgedacht habe, die eigentlich jedes Format zwingend benötigt, ist ein roter Faden; entlang dieses Fadens muss ich Geschichten, die mir passieren, erzählen, aber mich auch meinen Phantasien hergeben und rumalbern können. Das ist jetzt eine Aufgabe an mich selbst, in den kommenden Wochen etwas pfiffiges und praktisches zu finden, das den oben beschriebenen Ansprüchen genügt.

Leben doch im Griff

Vor unserem Umzug fing ich mal an einen Blogeintrag darüber zu schreiben, wie Leeni und ich unser Leben nicht im Griff haben. Darüber, dass die Wohnung wie eine Waffentestanlage aussieht, darüber dass wir nichts für unseren Umzug vorbereitet haben. Ich hatte nie die Gelegenheit den Text zu Ende zu schreiben.

Dann sind wir von einem Tag auf den anderen erwachsen geworden. Wir hatten Umzug, wie ein Bauprojekt bis ins kleinste Detail durchgeplant und ausgeführt. Rechtzeitig unnötiges Zeug über eBay Kleinanzeigen verscherbelt, Wagen und Hilfe organisiert, Budget zusammengestellt. Ziemlich umfangreiche Entsorgung der Küche hat auch praktisch reibungslos funktioniert. Danke an dieser Stelle an unsere Freunde, Ihr seid toll, die Besten und ein Traum, das man sich nur wünschen kann!

Und jetzt sitze ich an der Frühstücksbar in unserer neuen gemütlichen Wohnküche, nach einem Sonntag, den wir mal wieder gänzlich mit der Einrichtung unseres neuen Heims verbracht haben. Und ganz scheint sich mein erster Text überholt zu haben.

Das wichtigste ist aber, dass wir einander haben; Freunde, Familie, Gesundheit und Karriere laufen. Das ist viel. Irgendwann kommen wieder Probleme, aber solange weiß ich den Glück, den ich habe, zu schätzen. Wirklich.

Spam und Dialektik

Meine Sprachspieltexte lesen sich zunehmend, wie die Texte der Scam-Kommentare meiner WordPressblogs. Das ist mir neulich aufgefallen. Zum Einen werden diese Kommentartexte immer besser: sie ergeben immer noch keinen Sinn, aber ich brauche zunehmend mehr Zeit um sie als Spam zu identifizieren. Da das Leben dialektisch ist, kann man annehmen, dass meine eigene Texte im gleichen Maße permanent schlechter werden. Ein konsequenter Schritt in diesem Zusammenhang wäre es, aufzuhören zu schreiben und nur noch die Spam-Kommentare als eigene Texte auszugeben. Zumindest werde ich testen, ob etwas spannendes entsteht, wenn man einen von ihnen nimmt und etwas aufpoliert.

Ganzkörperweihnachtsmannanzug

Wir (Jan, Leeni, Johannes und Ich) wurden mal eingeladen, um auf einer Geburtstagsparty aufzulegen. Es lief hervorragend, ich war gerade am Zug und ziemlich im Flow. Dann kam der Gastgeber von hinten an mit dem Spruch >>Hey, hör bitte auf, wir würden lieber was von Spotify hören.<<. Was zur Hölle? Er wollte keine elektronische Musik mehr hören. Was zur Hölle?!?

Wenige Stunden zuvor hatte er uns die Tür in einem Ganzkörperweihnachtsmannanzug aufgemacht. Da dachte ich mir schon, es sei kein gutes Zeichen, aber so etwas konnte nun wirklich niemand erwarten. Da bleibt der Atem einem wirklich in der Lunge stecken. Aber was willst du machen, er ist halt der Gastgeber.

Inselkehr

Orte, die zwischen Jahrzehnten liegen, nennt man Heimathafen. Zwischen Hafen und der Havel ist eine lange Grade ohne Pfeil. Beat steht still.

Inselartig – Inselrings. Wenn der Bass einsetzt. Median steht neben sich. Schreiben unterwegs ist Reportage und eine weitere Dimension. Feinde für das Leben, Freunde und die Liebe. Früher wäre das nicht passiert.

Drohnendackel klingt bedrohlich. Es gab eine Regel. Wir wollen doch bloß eine Regel, Du bist Deutscher, Du brauchst Regeln. Grießmühle, wie der Name schon sagt, ist ein Ort wo Grieß gemahlen wird. Förderung tut Rund. Zeig ihm nicht Deinen kleinen Löwen, ansonsten zeige ich Dir meine Schlange. Nur mal wissen, was da ist.

Was dort ist, bleibt dort.

Die Stille bricht alle zehn Minuten ein.

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Jahresrückblick

2014 war ein Jahr des Kontrollverlustes. Man kann keineswegs sagen, dass es schlecht war, es sind sehr sehr viele gute Sachen passiert, aber Sie bedeuteten gleichwohl, dass ich mich von dem Gedanken, Alles sei im Griff, unter Kontrolle und alle Optionen können ewig offen gehalten werden, verabschieden musste. Ich wurde von einem metaphorischen Wirbelsturm durch die Gegend geschleudert und lernte dies zu genießen. Schlecht war das Jahr wirklich nicht.

Als erstes musste ich akzeptieren, dass mein Verhältnis mit der eigenen Familie nicht meiner Kontrolle obliegt. Wenn ich in dieser Woche im Elternhaus bin, merke ich, dass ich meinen Frieden mit meiner Pubertät geschlossen habe.

Des Weiteren musste ich mich damit abfinden, dass ich keine Kontrolle über die Technik habe, die ich nutze. Solange meine Geräte mit dem Netz verbunden sind, sind sie Angriffen ausgesetzt. Dagegen kann man sich nicht endgültig absichern. Hinzu kommt ein weiterer Aspekt, ich nenne es, das Kartoffelparadigma. In einem symbiotischen System, in dem sich meine Geräte und ich mich befinden, ist die Grenze zwischen dem kontrollierten und kontrollierenden Element fließend, wenn sie überhaupt identifiziert werden kann.

Noch weniger lässt sich die Liebe kontrollieren. Und wenn es dabei nicht mehr ganz um die Jugendliebe geht, obliegt auch die eigene Biographie höchstens zu 31,7% einem selbst. Diese Zahl ist ein Ergebnis der komplexen, von mir durchgeführten, streng geheimen und zu kommentarlos hinzunehmender Berechnung.

Dackel lassen sich auch nicht kontrollieren. Sind aber sehr weich. Diese Erkenntnis erwähne ich an der Stelle nur aufgrund ihrer thematischen Übereinstimmung. Gelangt bin ich zu ihr schon letztes Jahr.

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2014-10-12 02.24.46

Weihnachten

Was ich an Weihnachten wirklich sehr gerne mag, sind die Weihnachtsmärkte. Allerdings nur wegen Glühwein. Der am Schloss in Charlottenburg ist wahrlich empfehlenswert.

Helme

Alle müssen ab sofort Helme tragen. Niemand wird aber sterben. Aus seiner eigenen Perspektive.

Ich blinzele nicht. Nie. Denn die schnell vorbeischlüpfende Momente sind die besten. Es ist das Büro. Eine zwielichtige Organisation zwischen Stadtproduktion und Showbusiness. Mit der Schere im Kopf lebt es gefährlich. Jederzeit könnten wichtige Synapsen gekappt werden.

Der Leidensdruck ist nicht groß genug, um schon jetzt mit einem neuen Großtextprojekt zu beginnen. Aber Motive fangen an, sich zu formieren, zu schwirren und in ihrem Bestreben einen sinnvollen Fluss zu bilden mehr und mehr den klaren Blick auf die Sonne zu verdecken.

In Kategorien zu denken reduziert die Komplexität, gelingt jedoch nicht ausnahmslos. Der Ladebalken ist über dem Berg und der Tackt bricht nicht ab. So muss es sein, so fühle ich mich wohl. Soweit ist aber trotzdem nicht. Wie gesagt, der Leidensdruck ist noch nicht groß genug.

Eigentum

Noch vor einer kurzen Zeit hätte ich nicht gedacht, dass es möglich ist. Burij ist drauf und dran, eine Wohnung zu erwerben. In einem der bürgerlichsten Stadtteile der Stadt.
Gemütlich ist es aber dort allemal. In dem Hauseingang ist eine Kamera befestigt und in den Protokollen der Eigentümerversammlungen sind rassistische Tendenzen sowie der Drang, die Umwelt zur Ordnung zu rufen, deutlich zu erkennen. Gemütliche Technosessions in unseren vier Wänden sind dann wohl vorbei. Egal. Nicht weit ist eine Bar und ein Park, in die man auch mal ausweichen könnte.
Ein See und Spree sind auch fußläufig zu erreichen. Trotz der bedenklichen Hausgemeinschaft, in die wir uns mit dem Kauf einfügen müssten, wünsche ich mir trotzdem, dass wir die letzten Hürden vor dem Kauf nehmen können und die Wohnung bekommen würden.

»Noch ein wenig Gänseleberpastete, Red?«

Red spielte nachdenklich mit der Silbergabel. Er ließ sie zwischen den Fingern gleiten, um den Daumen kreisen, zu geschickt für die sich am den Tisch versammelte Gruppe. Die rechte Hand, ganz unbeeinflusst von dem, was die linke veranstaltete, untersuchte zärtlich die Wertigkeit des Porzellantellers vor ihm.

Den Vorstoß des Vorsitzenden verstand Red nicht so recht. Dort, wo er herkam, hatte er gelernt, dass eine Belohnung für Nichtstun unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen kann. Und wird.

»Danke.« sagte Red höflich ohne aufzublicken, wobei dem Vorsitzenden nicht klar geworden ist, ob dies eine Geste der Zustimmung oder der freundlichen Ablehnung war. Der Kreis erstarrte erwartungsvoll.

Red schweifte langsam seinen Blick über die offene Ledertasche, wie man sie von Landärzten kennt, aus der jedoch statt Arztbesteck Geldrollen herausquellten, zum Gesicht des Vorsitzenden. Dann fixierte er den Blick zwischen den Augen seines Gesprächspartners und initiierte anschließend dem Blick folgende noch langsamere Kopfbewegung:

»Meine Mutter lehrte mich, dass es kostenlosen Käse nur in einer Mausfalle gibt. Was hätten Sie davon, Herr Vorsitzende, dass meine Leute das Boot übersehen und welchem Risiko setzten wir uns damit aus?«

Der Vorsitzende war gewöhnt, starke durchdringende Blicke auszuhalten, doch eine leichte Verunsicherung war kaum von der Hand zu weisen. Schließlich gab es einen feinen Unterschied zwischen den Blicken durchsetzungsstarker Führungskräfte und derjenigen, die potentiell ihren Worten körperliche Gewalt folgen lassen könnten. Der Selbsterhaltungstrieb des Vorsitzenden signalisierte ihm, dass es sich bei Red um eine Person handeln könnte, die sich zumindest in seiner Vergangenheit über die Regeln des gesitteten Miteinrandes hinweggesetzt hat. Also schüttelte er mit einer fast unmerklicher Kopfbewegung diese Unsicherheit ab und sprach weiter, wie er mit Menschen sprach, die nicht seinem Habitus angehörten:

»Red, aber bitte, es geht um einen kleinen Gefallen, der niemandem schadet. Unannehmlichkeiten oder der Aufwand, wenn du so möchtest…« Selbstgefällige Pause und mit einem noch breiterem Lächeln korrigierend: »Und für diese Unannehmlichkeiten sowie dafür, dass du und deine Leute keine Fragen stellen und niemandem Antworten geben, sollst du mehr als großzügig belohnt werden. Es ist ein Jackpot, es reicht für eine schicke Feier mit Mädchen und Kokain, und am Ende bleibt dir noch genug für regnerische Tage übrig. So einen Angebot bekommt man nicht oft.«

»Nein, nicht besonders oft. Was ich mich Frage, Herr Vorsitzende… Wenn ein kleines Gefallen uns so ein Haufen Geld beschert, wie viel verdienen Sie damit? Wobei, ich verstehe, dass dies eine der Fragen ist, die ich nicht stellen sollte. Womöglich möchte ich die Antwort darauf nicht wissen. Was ich aber möchte ist, die potentielle Gefahr für meine Leute und mich abschätzen zu können.«

Der Vorsitzende schaute Red mit einem schlecht verstecktem Gefühl der Überheblichkeit an, antwortete jedoch mit einer ruhiger zunehmend auch sanftmütiger Stimme:

»Ich werde ehrlich zu dir sein, Red. Und das nur, weil du jetzt zu uns gehörst, nicht mehr einer vom Fußvolk bist. Für deine Leute könnte die Geschichte schlecht ausgehen. Du bist aus dem Schneider, wenn du ganz sicher sein willst, lässt du dich Freitag Nacht überhaupt nicht blicken. Tauchst anschließend für einige Monate ab… Und teilst das Geld nicht.«

Red sah sich um: wohlgenährte Leute versteckten ihre von Genüssen gezeichnete Körper unter teuren Polohemden und Anzügen. Probleme haben in ihren Gesichtern keine Spuren hinterlassen, höchstens die Rauschexzesse. Ihre Körperhaltungen deuteten nicht auf die Erfahrung körperlicher Arbeit hin. Dafür wussten sie, wie sie ihre Köpfe zu halten haben. Sie strahlten Lebenslust, Entspannung und einen gewissen Maß an Würde aus. Nein. Red wird nie einer von ihnen sein.

Er stand auf, nahm das Geld und ging ohne sich zu verabschieden aus dem Speisesaal.

DNS-Server von Google nutzen

Es sieht so aus, dass mein Internetprovider einige harmlose Dienste blockt. Aufgefallen ist es mir dadurch, dass ich von Zuhause aus nicht die Outlook Web App erreichen konnte. Allerdings war zum Teil auch wordpress.com geblockt. Nach einigen Monaten erfolgloser Problemsuche konnte ich es dann identifizieren: mit Tor geht es, bei der Arbeit geht es, es muss also am Internetanschluss liegen.

Problemlösung ist einfach. DNS-Server von Google nutzen, statt dem vom Provider:
8.8.8.8, 8.8.4.4 für IPv4
und
2001:4860:4860::8888, 2001:4860:4860::8844 für IPv6
Bei der Methode muss dann noch auf »Automatisch, nur Adressen« umgestellt werden. Jetzt wurde ich die Zensur zugunsten stärkerer Überwachung los.

Mädchenträume

Mädchenträume

Zeit für eine Danksagung

Die Medien ließen uns denken, nichts sei unmöglich. Und sie hatten gewissermaßen recht. Es ist nur so, dass wie bei einem Bauprojekt, sinken im Laufe der Zeit die Einflussmöglichkeiten proportional zu dem steigenden Aufwand, der für die Umsetzung von Änderungen notwendig wäre.

Ein Glück, dass es noch diesen Rechner und ein wenig Zeit gibt, um sich für eine Weile im Schreiben verlieren zu können. Dunkelbraun auf hellgrau mehren sich die Buchstaben in Ubuntu Mono 14pt. Danke, dass es Internet gibt, eine unbegrenzte Ressource an Ideen und Eindrücken. Danke, dass es elektronische Musik existiert, die wahlweise dabei hilft, wach zu bleiben, sich zu konzentrieren oder Ruhe zu finden. Danke, dass es Dich gibt, meine Liebe, meine große Liebe. Danke auch Dir, mein treuer Freund, dass Du in guten und auch in schlechten Zeiten dort liegst und bräsig Deine Pfoten leckst.

Mich macht wohl die Sammlung dieser besonderen Momente aus. All die Trauer, die Freude, der Schmerz, die Verzweiflung, der Genuss, die Scham, die tiefe Verwunderung, ohne Euch wäre ich nicht hier. Autoren und sehr selten auch die Autorinnen der Romane meiner Jugend, Euch habe ich die Geschichten und so viele Einsichten zu verdanken.

Die Zeiten ändern sich und glücklicherweise vergeht mit der Jugend auch der Schmerz. Was bleibt ist womöglich der Eindruck der allgegenwärtigen Absurdität, doch der Schmerz, der geht vorüber.

Beim Friseur

Haarverschnitt flockt sich auf dem kalten Boden. Mein Blick starr auf die dreckige Fliesen gerichtet. So taub. Man könnte mich ritzen, niemand hat jedoch Interesse. Ich selbst auch nicht. Der Friseur erkundigt sich das letzte mal, ob die Assifrisur wirklich das ist, was ich möchte. Ich nicke müde und setzte das ausdruckslose Anstarren belangloser Gegenstände fort.

Lasst mich hier! Ich bin verloren. Nutte des Marktes, die jugendliche Ideale sind längs vergessen und verraten.

Alizia

Endlich kann Alizia Sonnenlicht auf ihrer zarter Haut tanzen lassen. Es entging ihr, dass die Gelehrten die Gottesmaterie schufen, sie würde diese kaum so nennen.

Voyeuristen lieben es, andere Menschen beim Kosten von verrückten Soßen zu beobachten. Es werden Anzeichen von Zufriedenheit gezeigt. Die Gründe erschließen sich mir nicht und nette Leute habe ich auch länger nicht mehr getroffen. Es entspricht wohl nicht dem Zeitgeist.

Keine melancholische Musik lief im Hintergrund, als der nette Onkel Polizist die siebzehnjährige, in eigenen Tränen erstickende, erstmals Freude fühlende, nackte Alizia aus dem Keller trug. Jahrelang, hauchte Alizias Vater schweinische Sätze in Alizias Ohr, während er Alizia missbrauchte. Er spritze im Wasser gelöstes Kokain in ihre jungen Venen. Alizia, Du tropfes Tier. Sie wird nicht vergessen, wer würde schon. Sie kennt kein anderes Leben, wie wird sie.

Und auch wenn Alizia verloren ist, so wie ihr Vater und der nette Onkel Polizist, doch sind wir alle es noch nicht. Ich verspüre Gewissensbisse Alizia für diese schwache Pointe benutzt zu haben.

Zuhören und Sammeln

Heißt Schreiben immer schreiben? Oder ist es auch hin und wieder Zuhören und Sammeln? Zurückblickend muss ich feststellen, dass Phasen mit wenig Output immer wieder auftreten. Sie sind damit begründet, dass andere Aufgaben und Interessen von mir zu viel kreativer Energie fordern: zum Schreiben benötige ich ein Paar Einheiten Langeweile. Und diese Phasen, in denen ich meine Gedanken nicht in geschriebene Worte fasse, machen mich zutiefst unglücklich. Denn nicht zu schreiben bedeutet nicht richtig zu denken. Jetzt ist ein Moment gekommen, an dem es  so nicht mehr weitergehen kann. Es gebe Buchstaben auf dem Bildschirm!

Leenux Suite 4.1

Source Stack

sudo add-apt-repository -y ppa:jd-team/jdownloader && sudo add-apt-repository -y ppa:webupd8team/themes && sudo add-apt-repository -y ppa:libreoffice/ppa && sudo apt-add-repository -y ppa:michael-gruz/canon-trunk && sudo add-apt-repository -y ppa:noobslab/themes && sudo add-apt-repository -y ppa:noobslab/icons && sudo add-apt-repository -y ppa:andrewsomething/typecatcher && sudo add-apt-repository -y ppa:teejee2008/ppa && sudo add-apt-repository -y ppa:satyajit-happy/themes && sudo add-apt-repository -y ppa:webupd8team/tor-browser && sudo apt-add-repository -y ppa:freefilesync/ffs && sudo add-apt-repository -y ppa:nilarimogard/webupd8 && sudo add-apt-repository -y ppa:thefanclub/grive-tools && sudo apt-add-repository -y ppa:webupd8team/y-ppa-manager && sudo apt-get update && sudo add-apt-repository -y ppa:moka/stable && sudo add-apt-repository -y ppa:noobslab/apps

System Stack

sudo apt-get install gnome-shell-extensions epiphany-browser synaptic gdebi lm-sensors gparted ubuntu-restricted-extras aptitude gdmap unetbootin alacarte libav-tools nautilus-dropbox gwibber p7zip-full p7zip-rar rar unrar filezilla jdownloader uck libfribidi-bin tor-browser freefilesync ipad-charge icedtea-7-plugin dolphin systemsettings grive-tools grive gnome-packagekit y-ppa-manager aptik liferea uck libfribidi-bin unity gnome-weather gnome-shell-extension-weather bijiben gnome-clocks gnome-maps gnome-session plymouth-theme-ubuntu-gnome-logo

Publish Bundle

sudo apt-get install focuswriter libreoffice calibre bluefish gimp gimp-data-extras gimp-plugin-registry inkscape scribus josm mypaint pdfmod qgis typecatcher okular libreoffice-style-crystal libreoffice-gnome freemind rawtherapee agave

Studio Bundle

sudo apt-get install easytag soundconverter pyrenamer mp3gain easymp3gain-gtk mixxx audacity openshot lmms blender avidemux vlc browser-plugin-vlc mediathekview gpodder handbrake gstreamer0.10-tools libgstreamer0.10-0 libxvidcore4 gstreamer0.10-plugins-base gstreamer0.10-plugins-good gstreamer0.10-plugins-ugly gstreamer0.10-plugins-bad gstreamer0.10-plugins-bad-multiverse gstreamer0.10-alsa gstreamer0.10-fluendo-mp3 arista

Appearance Bundle

sudo apt-get install moka-icon-theme moka-gtk-theme gnome-shell-theme-elegance-colors faba-icon-theme faba-icon-theme-symbolic faba-mono-icons faba-colors moka-gnome-shell-theme libreoffice-style-sifr light-themes orchis-gtk-theme stark-gtk-theme kde-wallpapers ubuntustudio-wallpapers xubuntu-wallpapers mate-backgrounds

Enterprice Stack

Google: http://www.google.de/intl/de/chrome/browser/
virtualbox: https://www.virtualbox.org/wiki/Downloads
DraftSight: http://www.draftsight.com/download-linux-ubuntu
skype: http://www.skype.com/de/download-skype/skype-for-computer/
Wuala: https://cdn.wuala.com/repo/deb/wuala_current_amd64.deb
TeamViewer: http://download.teamviewer.com/download/teamviewer_linux.deb
Google Web Designer: https://www.google.com/webdesigner/

Natural scrolling für die Maus

Seit Gnome 3.8 oder so lässt sich in den Einstellungen für Touchpad das natural scrolling einstellen. Allerdings nicht für die Maus. Möchte man das umgekehrte Scrolling auch für die Maus haben, so lässt es sich mit dem folgenden Terminalbefehl einstellen

xmodmap -e “pointer = 1 2 3 5 4”

In Neukölln

Es ist vor ein paar Wochen in Neukölln auf dem Weg zu Mark passiert. Sie Sprach uns im Vorbeigehen an: verweinte Augen, zitternde Stimme. Sie war klein, Ende Zwanzig oder Anfang Dreißig, modisch angezogen, türkisch.

»Sind Sie Deutsche?«

»Nein, wir sind nicht.« Das überraschte sie. Sie schien den Faden verloren zu haben, fuhr jedoch fort:

»Ich bin hier geboren, warum akzeptieren sie [oder Sie?] mich nicht?«

Leeni erkundigte sich, ob es ihr gut geht und fragte, was passiert sei. Sie ignorierte die Frage und sprach weiter im perfekten Deutsch von Akzeptanz, Zugehörigkeit und dem Gefühl zuhause zu sein.

»Hast Du Nazis getroffen?« Überrumpelte ich Sie. Sie erstarrte für eine Sekunde.

»Ja… Meine Nachbarn. Ich bin hier geboren und sie sagen, ich soll nach hause fahren.«

Wir beruhigten sie. Es seien dumme Menschen. Sie solle sich kein Kopf um sie machen, es bringe nichts. Wie kann man sonst eine Person beruhigen, der eben so etwas widerfahren ist? Natürlich erinnert das einen an die eigenen Erlebnisse in dem Land der Dichter und Denker. Ich fühle mich zuhause hier, ich habe sogar das Glück nicht auf den ersten Blick ausländisch auszusehen, in einer toleranten Metropole zu leben, dicke Haut zu haben. Ich denke nicht täglich an Rassismus, ich habe sowieso nicht auf meine Herkunft zurückführbare Minderwertigkeitskomplexe, die ich mit Leistung und extrovertiertem sozialem Verhalten erfolgreich zu kompensieren versuche, da habe ich doch keine Zeit darüber nachzudenken, ob die Anderen mich aufgrund meiner Abstammung anders/schlechter behandeln. In der Regel bin ich von tollen, offenen und toleranten Menschen umgeben. Aber jedes mal, wenn man sich als Migrant darauf verlässt restlos integriert worden zu sein, passiert etwas, was einen wie mit einem Schlag unter die Rippen böse auf den Boden holt. Eine komische Situation, ein rassistischer Witz oder Spruch, den man dann schlagfertig kontert, der aber tief drin etwas Übelriechendes, Dreckiges hinterlässt. Wenn die Verletzung dann verklungen ist, spielen wir dann aus trotz umso mehr nach ihren Regeln, versuchen Euch Wert zu sein, erkämpfen uns das Recht, ein Teil eurer fremdenfeindlicher ach so toller Gesellschaft, nach Möglichkeit sogar in allen Punkten besser als Ihr zu sein, sodass man sich in der bald wieder auftretender Situation umso sicherer sein kann, dass Sie dich ausschließlich wegen deiner Herkunft angefeindet haben und nicht darum, wie du bist.

Dann ging sie und wünschte, während Sie sich höchstwahrscheinlich für immer in der Stadt auflöste, herzlich Alles Gute. Und wir wünschten ihr Alles Gute. Eine Türkin, eine Finnin und ein Russlanddeutscher äußerten auf Deutsch ihre spontan zu einander entstandene Sympathie. Das, was ihr an dem Tag widerfahren ist, hinterließ diesmal auch in uns etwas Übelriechendes, Dreckiges, aber zugleich schon fast Vertrautes.

Ein aufstrebender Produzent innovativer LED-Leuchten

Die Abbildung einer LED-Leuchte ist so auf einem weißen Hintergrund zu platzieren, dass die Ausrichtung des Unternehmens sich einem unvoreingenommenem Betrachter sofort erschließt. Die Ausrichtung ist steil nach oben, umweltfreundlich, inkludierend, dynamisch, jung, traditionell, international, tolerant, skalierbar. Zur Verwendung wird keine Angabe gemacht. Ebenso nicht zum Bildformat. Es läuft also auf 16:10 hinaus. Weil es hip und progressiv ist. Im Hochformat! Die Abbildung wird einen nicht unerheblichen Anteil der Gesamtkomposition einnehmen.

Entscheidend ist, dass die Abbildung (ausmodellierter Rendering) einen anderen Format hat, als die Arbeitsfläche. Trotzdem Hochformat. Trotzdem ungewohnt hoch. Ca. 13:9. Dadurch ergeben sich oben und unten im Vergleich zu den Seiten breitere Ränder. Sie sollten nicht gleich sein. Auf der X-Achse bleibt das Bild jedoch mittig ausgerichtet. Keine Schatten!

Auseinandersetzung mit der Historie des Unternehmens bringt keine weitere Erkenntnisse hinsichtlich der Komposition. Das Eingehen auf das dargestellte Objekt schon: Die Sättigung Muss um 11% angehoben werden!

Das Gesamtwerk bleibt vorerst aussagefrei und das Format ist bescheuert. Die Lösung liegt offensichtlich im Hinzufügen eines vertikalen Schriftzuges. Auf der rechten Seite. Halbtransparent. Dies ist wirklich innovativ!

Dürum

Bei der S-Bahnstation Sonnenallee gibt es den größten Dürum der Welt!

Und wieder auflegen

Diesmal bei Riikka Pia. Diesmal kam die Polizei zwei mal. Erster Set, den wir gemeinsam mit Leeni aufgenommen haben, und das, was ich bisher gehört habe, war richtig gut.

U-Bahn-Fete

Habe ich eigentlich schon von dem verrückten Vorfall in der S-Bahn erzählt? Wahrscheinlich nicht, wenn ich schon so frage: vorletzte Woche, als Tim hier war, fuhren wir vom Ostkreuz mit der Ringbahn. Schon auf dem Weg nach Hause konnte man vom Bahnhof kommende Bässe hören. Eigentlich eher spüren. Auf dem Bahnsteig war die Technolautstärke durchaus mit der in den Clubs vergleichbar. Die Quelle der Musik bildeten drei junge Männer mit einem Kinderwagen. Sicherheitskräfte am Ostkreuz sind bereits auf sie aufmerksam geworden und verwiesen die Männer vom Grundstück. Daraufhin stiegen diese in die Ringbahn, in den selben Wagen wie wir. Als sich die Türen der Bahn schlossen, machten sie den mit einem Blaupunkt-Verstärker, zwei Autoakkus, einer Bassrolle und Monitorboxen für Höhen und Mitten wieder an. Und so fuhren wir mit Electro in Clublautstärke bis nach Hause, auf die andere Seite der Stadt. Die meisten eingestiegenen Passagiere tanzten mit, niemand reagierte feindselig. Manchmal liebe ich es, in dieser Stadt zu leben.

Live-Sets und Vodka pur

Tim war mit seiner Freundin bei uns zu Besuch. Ziemlich viel Spaß. Eigentlich war ein ruhiges Wochenende geplant, allerdings ist aus dem eben genanntem Grund nichts daraus geworden. Stattdessen hatte das Wochenende einen Höhepunkt Samstag Nacht: wir haben Spontan eine Feier bei uns organisiert und ein Paar Mixe live aufgenommen. Besonders der von Leeni ist sehr cool. Wir haben ihn in der selben Nacht nochmals gespielt, dazu Strobo-App; es wurde auch getanzt. Fotos hat nur niemand gemacht. Schade eigentlich.

Alter Teichweg: 1. Einzug

Ab und zu macht Leeni Witze über den katastrophalen hygienischen Zustand der Toilette in meiner ehemaligen Wohnung im Alten Teichweg. Ich denke, es war nicht schlimm, doch eine Frage bleibt offen: Kann man an einem Ort, mit einem anscheinend so abstoßenden Badezimmer sich frei fühlen? Ich würde keine Sekunde zögern, um diese Frage mit einem eindeutigen ja zu beantworten.

Die Zwei-Zimmer-Wohnung am Osterbekkanal zeichnete sich durch viel mehr aus, als nur durch ein Badezimmer, dass aussah, als sei es American Horror Story entsprungen. Diese Wohnung war weitaus mehr als eine Kulisse für die Geschichte meiner Jugend.

Es muss etwa im Sommer 2007 gewesen sein, denn ich war gerade mit der Schule fertig, und die ersten Staffeln Weeds liefen in Deutschland an. Ich habe Tim kennengelernt und, weil die Geborgenheit des Elternhauses in den letzten Schuljahren immer erdrückender von mir empfunden wurde, hatte Tim es nicht schwer mich in seine Gedankenwelt zu locken. Schließlich war er schon vor einigen Jahren selbstständig nach Frankfurt umgezogen und zog nun in Erwägung erneut in eine andere Stadt zu gehen, diesmal nach Hamburg. Dies war für mich der eindeutige Beweis dafür, dass er in exakt meinem Alter schon über eine geballte Lebenserfahrung verfügte, denn ich wusste nicht viel, nur eine Sache wusste ich: Hamburg ist die tollste Stadt der Welt.

Unsere Freundschaft hatte einen gewissen Vorlauf. Ich erinnere mich, dass wir gemeinsam in dem farradeiischen Käfig seines Zimmers uns immer wieder die fünfte Staffel Scrubs gönnten, als er die Insel von Frankfurt aus besuchte. Gemeinsame Freunde hatten wir auch. Soweit ich weiß, hat an der Stelle Jan C. die Schlüsselrolle gespielt. In dem Sommer waren wir beide im Begriff Etwas an unserem Leben grundlegend zu ändern: Tim hatte Frankfurt bereits gehasst und seine Beziehung sah ich zu dem Zeitpunkt ebenfalls eher auf einem absteigenden Ast; ich hatte mich zu emanzipieren: von der Insel, von der Familie, von alten Angewohnheiten und alltäglichen Abläufen. Das verband uns, aber auch viele andere Sachen: Geschmack, Humor, Gottlosigkeit, eine Prise Sexismus und die Tatsache, dass wir Mitte zwanzig waren.

Ich wollte nach Hamburg, darum hatte ich mich für unterschiedliche Studienfächer in allen Hamburger Universitäten beworben: neue deutsche Literatur, Wirtschaftsinformatik, Stadtplanung. Mir war egal, was ich studieren werde. Hauptsache: Studium in Hamburg. Nach der Zulassung für neue deutsche Literatur flatterte auch ein Bescheid von der Bundeswehr ins Haus. Der deutsche Staat wolle mich dienen sehen. Ich wollte mich auch dienen sehen: mit einem Maschinengewehr im Schlamm unter Stacheldrahtsperren kriechen. Und danach 100 Klimmzüge. Das wäre cool!

Meine Freunde redeten auf mich ein, ich solle den Dienst verweigern, Bundeswehr sei nur für Volltrottelnazispastis. Letztendlich überzeugte Tim mich. Ich weiß nicht wie, aber gerade noch rechtzeitig. Zwei Wochen vor dem Einzug schrieb ich meine Verweigerung. So wurde ich zu einem Pazifisten.

Auf einer Party schlug Tim vor, zusammen eine Wohnung zu suchen. Ich willigte ein. Ende August packte ich alles, was ich hatte, in eine graue Sporttasche von Nike und fuhr nach Hamburg. Zunächst kam ich auf der Matratze in der Wohnung meiner Schwester unter. Ich fand mir eine Zivildienststelle, alle Türen in der Welt schienen mir offen zu stehen.

Erst dann fingen wir an, uns eine feste Bleibe zu suchen, was sich im Wesentlichen darauf beschränkte, dass ich nach dem Dienst von einer hoffnungslosen Wohnungsbesichtigung zu der anderen schlenderte, und am Wochenende kam Tim mit dem ICE aus Frankfurt, zum Feiern. Werktags abends schauten wir uns Two And A Half Man an. Ich bei meiner Schwester in Horn, Tim in Frankfurt, dabei sprachen und lachten wir per Skype. Das Wichtigste war, gleichzeitig auf Play zu drücken.

Wie man unschwer erraten kann, führte diese Vorgehensweise nicht zum gewünschten Erfolg. Letztendlich ermöglichte Tim’s Mama unsere WG. Sie fand ein frisches Angebot zur Nachmiete, halbe Stunde später war ich bei der Besichtigung, wo die aktuellen Bewohner verlautbarten: »Wer kommt zuerst, der malt zuerst.« Kurz darauf unterschrieben die Eltern von Tim einen Mietvertrag. Ich bin ihnen grundsätzlich sehr dankbar. Nur wegen Tims Eltern war der Umzug nach Berlin einige Jahre später so spontan und unproblematisch möglich. Doch dazu im letzten Teil.

Eine Woche vor unserem Einzug fand man in der avisierten Wohnung Schimmel. So kam es dazu, dass wir ein besseres Angebot zu wesentlich günstigeren Konditionen bekamen. Es war ein Elysium: Eine Zwei-Zimmer-Altbauwohnung im Erdgeschoss mit einem Balkon zum Innenhof, der zweiter Balkon führte aus der Küche direkt zum Kanal. Wenn man beide Türen öffnete, bekam man leicht das Gefühl, sich auf einer großen Terrasse mit Blick zum Wasser zu befinden. Wir teilten das Haus mit Studenten, Designern, Verrückten und mit einem Croque-Laden. In den üppigen Innenhof gelang man über eine repräsentative Torbogeneinfahrt mit zwei Statuen nackter Frauen an den Seiten. Im Zentrum des Innenhofs befand sich eine Springbrunnenanlage umgeben von etwas Grün.

Einige Wochen oder Monate nach dem Einzug hatten wir fast keine Möbel, nur eine Waschmaschine (mein Teil der Kaution), Matratzen, Elektronik und ein paar Gartenstühle. Also taten wir daheim, was wir konnten: rumliegen, Boston Legal schauen oder in der Küche auf Gartenstühlen sitzen und der Waschmaschinentrommel beim Rotieren zusehen. Wir lachten viel.

Ich weiß nicht, wie es Tim ging, ich hoffe ähnlich wie mir, denn ich war glücklich: weit und nah genug von der Insel, Anfang zwanzig, frei; niemand könnte bestimmen, wie ich zu leben, mich zu verhalten, zu sein habe. Zuvor war das Elternhaus, danach die Zwänge der Karriere, aber in diesen Monaten hatte ich mich einmalig frei gefühlt.

28

Wieder so ein Geburtstag. Wieder ein Jahr verstrichen, Stück Lebenszeit ist gegen etwas Erfahrung eingetauscht. Die ganze Woche war ich krank. Das ist wahrscheinlich auch so ein Älterwerdending: ständig irgendwas zu haben. Ich möchte mir nicht ausmalen müssen, in was für einem Zustand ich wäre, wenn Leeni mich nicht gefunden hätte. Würde ich mich immer noch so ernähern, so leben wie vor fünf Jahren, dann wäre ich längs auseinandergefallen.

Seit dem letzten Jahr ist diese Stadt deutlich lebenswerter geworden. Wir kennen hier jetzt mehr tolle Menschen und können es uns leisten, etwas mit ihnen zu unternehmen. Wir sind weniger euphorisch über unnötige Dinge und Scheinglanz dieser Stadt und können darum viel öfter wirklich Interessantes entdecken und genießen. Tiefer in die Arbeit einzusteigen führt dazu, dass einem Anspruchsvolleres anvertraut wird. Herausforderungen zu meistern bringt Selbstsicherheit und -zufriedenheit, was wiederum anspruchsvolle Herausforderungen auf den Schreibtisch zaubert. Eine Art positiver Teufelskreis. Engelskreis?

Apropos Engel. Auch was die Liebe angeht, bin ich nun auf einem Level, der mir zuvor nicht bekannt war. Mein Team (Leeni, Simo und Ich) sind momentan das Wichtigste in meinem Leben. Wir sind eine kleine autonome Zelle innerhalb der Gesamtgesellschaft. Jede Stunde mit meinem Team ist wundervoll und einzigartig. Ich habe meine große Liebe gefunden und das sage ich nach mehr als zwei Jahren Beziehung. Ich bin 28 geworden und ich bereue immer noch nichts.

Huch

Nach diesem Linux-Feuerwerk, dass ich im letzten Monat von mir gegeben habe, wird es mal wieder Zeit ein wenig Realität in die Geschichte hier reinzubringen. Diesmal ist es wohl tatsächlich soweit: der erste Teil vom »Alten Teichweg« erblickt die Welt. Zum Teil habe ich neue Schreibworkflows (hauptsächlich aus Zeitmangel). Wie sich das auf Output hier auswirkt wird sich noch zeigen müssen.

Inselzeit

Das war also das lange Wochenende auf der Insel. Der Zug bringt Simo und mich zurück zu unseren Liebsten. In einer halben Stunde sind wir wieder in dem lauten, vollen, großen, schnellen und jungen Berlin. All das, was Föhr nicht ist. Dort werde ich die Insel eben so stark vermissen, wie ich in Berlin Föhr vermisse. Oder Hamburg. Dreck.

Leenux Suite 4.0.2 für Bestandssysteme

Source Stack 4.0

sudo add-apt-repository ppa:jd-team/jdownloader
sudo add-apt-repository ppa:webupd8team/themes
sudo add-apt-repository ppa:libreoffice/ppa
sudo apt-add-repository ppa:michael-gruz/canon-trunk
sudo add-apt-repository ppa:moka/moka-icon-theme
sudo add-apt-repository ppa:moka/faba-icon-theme
sudo add-apt-repository ppa:moka/moka-gnome-shell-theme
sudo add-apt-repository ppa:moka/moka-gtk-theme
sudo add-apt-repository ppa:noobslab/themes
sudo add-apt-repository ppa:noobslab/icons
sudo add-apt-repository ppa:andrewsomething/typecatcher
sudo add-apt-repository ppa:teejee2008/ppa
sudo add-apt-repository ppa:satyajit-happy/themes
sudo add-apt-repository ppa:webupd8team/tor-browser
sudo apt-add-repository ppa:freefilesync/ffs
sudo add-apt-repository ppa:nilarimogard/webupd8
sudo add-apt-repository ppa:thefanclub/grive-tools
sudo apt-add-repository ppa:webupd8team/y-ppa-manager

System Stack 4.0.1

sudo apt-get install gnome-shell-extensions epiphany-browser synaptic gdebi lm-sensors gparted ubuntu-restricted-extras aptitude gdmap unetbootin alacarte libav-tools nautilus-dropbox gwibber p7zip-full p7zip-rar rar unrar filezilla jdownloader uck libfribidi-bin tor-browser freefilesync ipad-charge icedtea-7-plugin dolphin systemsettings grive-tools grive gnome-packagekit y-ppa-manager aptik liferea uck libfribidi-bin

Publish Bundle 4.0.1

sudo apt-get install focuswriter libreoffice calibre bluefish gimp gimp-data-extras gimp-plugin-registry inkscape scribus josm mypaint pdfmod qgis typecatcher okular libreoffice-style-crystal libreoffice-gnome

Studio Bundle 4.0.2

sudo apt-get install easytag soundconverter pyrenamer mp3gain easymp3gain-gtk mixxx audacity openshot lmms blender avidemux vlc browser-plugin-vlc mediathekview gpodder

Appearance Bundle 4.0

sudo apt-get install moka-icon-theme moka-gtk-theme gnome-shell-theme-elegance-colors faba-icon-theme faba-icon-theme-symbolic faba-mono-icons faba-colors moka-gnome-shell-theme libreoffice-style-sifr

Enterprice Stack 4.0

google-chrome-stable
virtualbox
DraftSight
skype
GDM3Setup
Wuala

Testing Bundle 4.0.1

sudo add-apt-repository ppa:takkat-nebuk/takkat
sudo apt-get install stream2ip-gtk3

Ruhe-Tweak

sudo gedit /etc/default/apport
enabled=1 ändern in enabled=0

 

Bildschirmhelligkeit

Regeln der Bildschirmhelligkeit sollte funktionieren sobald dem Kernel acpi_osi=Linux acpi_backlight=legacy als Parameter übergeben wird:
sudo gedit /etc/default/grub
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT=“quiet splash”
ändern zu
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT=“quiet splash acpi_osi=Linux acpi_backlight=legacy”
dann
sudo update-grub

Leenux 4.0.1 Testing

Ok. Eben fertiggebaut. Jetzt ist der Adrenalinspiegel wirklich hoch. Getestet wird in mehreren Stufen. Ich taste mich langsam ran. UCK legt die fertige iso in /home/user/tmp/remaster-new-files/ ab. Die Datei ist ordentlich (2,2 GB) schwer.

Schritt 1: Liveboot in der virtuellen Maschine

Habe scheinbar eine alte Version von VirtualBox. Werde dann erst updaten. Lege für das Testing eine Maschine mit 1 GB RAM und 15 GB Speicher…. Icons sind zu sehen… Ubuntu Gnome Startscreen, meine Maschine strengt sich an und friert für ne weile ein. Dann schwarzer Bildschirm und nach einer gefühlten Ewigkeit sehe ich Panel und einen Installationsdialog. Ich wähle „Ubuntu Gnome Ausprobieren“ aus. Tatsächlich startet die Live Session. Richtige Gnome-Shell Erweiterungen sind aktiviert, die Software scheint da zu sein, Icons, die ich haben wollte, sind eingestellt. Nur Desktop ist schwarz. Aber das ist ok, sieht fast cool aus. Ich starte Nautilus, Theme ist dunkel, wie es sein sollte, Gnome 3.10 sieht richtig geil aus. Ich denke, dass es mit dem nächsten Schritt weitergehen kann.

Schritt 2: Installation in der virtuellen Maschine

Starte die virtuelle Maschine neu. Diesmal wähle ich „Installieren“ aus. Die Installation wird wohl ein wenig dauern. Währenddessen räume ich mal die Küche auf. Die Installation läuft problemlos durch. Neustart. Anmeldebildschirm. Nach der Anmeldung bleibt Bildschirm leider schwarz. Das Problem hatte ich schon ein mal.

Es scheint an den Rechten gelegen haben. Habe mich im Recoverymodus mit Root-Shell eingeloggt und die Rechte des Home-Orders korrigiert:

sudo chown -R BENUTZER:BENUTZER /home/BENUTZER
sudo chmod -R u+rwX /home/BENUTZER
sudo chmod 600 /home/BENUTZER/.dmrc
chmod 755 /home/BENUTZER

Danach war einloggen möglich. Auf der Live-CD war die Grafikauflösung besser. Einige Einstellungen wurden jetzt auch nicht übernommen. Versuche die Guest Additions zu installieren. Danach ist das Problem der Auflösung gelöst.

Schritt 3: Anlegen eines neuen Benutzers

Da mit dem Home-Ordner irgendwas nicht ganz stimmt, probiere ich noch das anlegen eines neuen Benutzers bevor ich die ISO auf meiner produktiven Maschine installiere. Anlegen des Kontos schlägt aufgrund einer Zeitüberschreitung fehl. Ich probiere es noch ein Mal. Gleiche Fehlermeldung, trotzdem wird der Benutzer angelegt. Probiere mich als dieser einzuloggen. Funktionier wunderbar. Alles klar, jetzt einen passenden USB-Stick suchen und dann kommt Leenux Suite 4.0.1 auf meine eigene Maschine.

Schritt 4: Installation auf der Hauptmaschine

Auf dem Acer passiert das Gleiche: nach dem Einloggen nämlich nichts mehr. Probiere die gleiche Herangehensweise: Rechte über die Superuserkonsole ändern. Zurück kommt, der Ordner könne nicht gefunden werden. Also Live-Disc und nachschauen, was da los ist. Mein Home-Ordner ist wohl noch da, ich bin nicht der Besitzer, also im Recovery Mode Rechte ändern. Vorher muss man übrigens einmal „Paket reparieren“ durchlaufen lassen, damit die Partitionen ordentlich eingehängt werden. Die Einstellungen wurden nach dem reparieren irgendwie zurückgesetzt, Gnome muss also neu eingerichtet werden.
 

Fazit

Installationsmedium eignet sich noch nicht wirklich dafür, wofür es gedacht war. Es geht, jedoch ist das bessere Workflow weiterhin die Standardinstallation durchzuführen und anschließend die Pakete der Leenux Suite nachzuinstallieren. Schade, da das einzige Problem der Rechtechaos ist.
 

 

 

 

 

Leenux Suite 4.0 Building

Gegen 23:00 erwache ich aus meinem wohlverdienten Nachmittagsschlaf. Ubuntu Gnome 14.04 ist inzwischen veröffentlicht worden. Ich ziehe mir hier über Torrent eine 64-bit Version und gehe raus mit dem Hund. Ab jetzt habe ich 24 Stunden danach muss Leenux 4.0 fertig sein.

-24h

Bei der Rückkehr stelle ich fest, dass Fortschrittsanzeige des Downloads bei 16,3% ist. Werfe einen Blick auf die inzwischen eingescannte Medienbibliothek des Raspberry Pis, alles scheint funktioniert zu haben. Hole mir Cola und Süßigkeiten, schalte Tales of Us von Goldfrap ein und beginne mit der Vorbereitung des Systems.

-23h

Download ist bei 25%. Entscheide mich die Wäsche aufzuhängen.

-22,1h

Der Download ist fertig. Ich starte und binde die Gnome-ISO in den UCK. Parallel werden schon mal die aktuellen DEBs für Eterprice Stack runtergeladen. UCK bittet mich ein Paar grundsätzliche Entscheidungen zu treffen, anschließend muss der schwache Prozessor ordentlich arbeiten. Nun brauche ich meine Dokumentationsdatei.
Im Home-Ordner meines Systems befindet sich ein neuer Ordner /tmp/remaster-root/. Dort befindet sich das root-Dateisystem des zukünftigen Systems, Als erstes bereite ich ein Paar Sachen vor. In meinem eigenen System starte ich Dolphin mit Superrechten und ersetze den Ordner /etc/skel/ mit meinem, den ich schon vorher vorbereitet habe. Dort befinden sich Einstellungen, Ordnerstruktur und Dateien, die auf dem neuen System für jeden neuen Benutzer angelegt werden sollen.

Enterprice Stack 4.0

Folgende Pakete möchte ich in meinem System haben, die nicht über Repos installierbar sind:
google-chrome-stable
virtualbox
DraftSight
skype
Dropbox
GDM3Setup
Wuala
Ich lade die Pakete herunter und lege sie ebenfalls unter /etc/skel/ ab.
Jetzt starte ich einen Superusernautilus in der Konsole von Leenux:

sudo nautilus

Von dort aus navigiere ich in den selben Ordner und installiere die Pakete über GUI. DraftSight verweigert sich, da falsche Architektur. Dem Software-Center gefallen die Rechte irgendwie nicht. Also überspringe ich das Ganze und werde es später nochmals versuchen.

Source Stack

Als nächstes binde ich externe Quellen ein, die zwingend für die Installation der Suite benötigt werden:

sudo add-apt-repository ppa:jd-team/jdownloader
sudo add-apt-repository ppa:webupd8team/themes
sudo add-apt-repository ppa:libreoffice/ppa
sudo apt-add-repository ppa:michael-gruz/canon-trunk
sudo add-apt-repository ppa:moka/moka-icon-theme
sudo add-apt-repository ppa:moka/faba-icon-theme
sudo add-apt-repository ppa:moka/moka-gnome-shell-theme
sudo add-apt-repository ppa:moka/moka-gtk-theme
sudo add-apt-repository ppa:noobslab/themes
sudo add-apt-repository ppa:noobslab/icons
sudo add-apt-repository ppa:andrewsomething/typecatcher
sudo add-apt-repository ppa:teejee2008/ppa
sudo add-apt-repository ppa:satyajit-happy/themes
sudo add-apt-repository ppa:webupd8team/tor-browser
sudo apt-add-repository ppa:freefilesync/ffs
sudo add-apt-repository ppa:nilarimogard/webupd8
sudo add-apt-repository ppa:thefanclub/grive-tools
sudo apt-add-repository ppa:webupd8team/y-ppa-manager

Mit folgendem befehl aktiviere ich noch die Partnerquellen und aktualisiere die Paketlisten:

sudo sed -i “/^# deb .*partner/ s/^# //” /etc/apt/sources.list && sudo apt-get update

System Stack

Nun wird ein Stack mit diversen Systemwerkzeugen (900 MB) installiert:

sudo apt-get install gnome-shell-extensions epiphany-browser epiphany-extensions synaptic gdebi lm-sensors gparted ubuntu-restricted-extras aptitude gdmap unetbootin alacarte libavcodec-extra-53 nautilus-dropbox gwibber p7zip-full p7zip-rar rar unrar filezilla jdownloader conky-manager cnijfilter-ix6500series-64 playonlinux skype uck libfribidi-bin tor-browser freefilesync ipad-charge icedtea-7-plugin dolphin systemsettings grive-tools grive gnome-packagekit y-ppa-manager aptik liferea uck libfribidi-bin

-21h

Da einige geplante Pakete nicht installiert werden konnten, habe ich den Verdacht, dass die Aktivierung der Partnerquellen nicht so richtig geklappt hat. Ich passe meine sources.list gemäß Ubuntuusers an.

sudo gedit /etc/apt/sources.list

Dann probiere ich nochmals den System Stack zu installieren und es sieht besser aus:

sudo apt-get update

und

sudo apt-get install gnome-shell-extensions epiphany-browser epiphany-extensions synaptic gdebi lm-sensors gparted ubuntu-restricted-extras aptitude gdmap unetbootin alacarte libav-tools nautilus-dropbox gwibber p7zip-full p7zip-rar rar unrar filezilla jdownloader conky-manager cnijfilter-ix6500series-64 playonlinux skype uck libfribidi-bin tor-browser freefilesync ipad-charge icedtea-7-plugin dolphin systemsettings grive-tools grive gnome-packagekit y-ppa-manager aptik liferea uck libfribidi-bin

UCK zieht sich weitere 120 MB aus den Quellen und ich passe System Stack in der Dokumentation an.

Publish Bundle

Im Publish Bundle sind alle Tools enthalten, die mir beim Schreiben, Erstellen von Printprodukten usw. helfen. Er wiegt ca. 800 MB und lässt sich mit dem folgenden Befehl installieren:

sudo apt-get install focuswriter libreoffice calibre bluefish gimp gimp-data-extras gimp-plugin-registry inkscape scribus josm mypaint pdfmod qgis typecatcher acroread okular libreoffice-style-crystal libreoffice-gnome

Studio Bundle

Damit wird Leenux Suite für nur 400 MB bunt, laut und sexy:

sudo apt-get install easytag soundconverter pyrenamer mp3gain easymp3gain-gtk mixxx audacity openshot lmms blender avidemux vlc browser-plugin-vlc libdvdcss2 mediathekview

-15h

Appearance Bundle

Für das gute Aussehen der Suite sorgt das Appearance Bundle:

sudo apt-get install moka-icon-theme moka-icon-theme-blue moka-icon-theme-dark moka-gtk-theme gnome-shell-theme-elegance-colors faba-icon-theme faba-icon-theme-symbolic faba-mono-icons faba-colors moka-gnome-shell-theme libreoffice-style-sifr

-15h

Ich ändere die Rechte der Pakete im Eterprice Stack und probiere die Installation erneut. Mit Chrome, Virtualbox, Wuala klapt es diesmal, also lösche ich auch die Pakete aus /etc/skel/. Als ich versuche die x86-Programme aus dem Stack zu forcen meldet sich mein System mich plötzlich ab. Ich muss also gleich von vorne anfangen. Dann binde ich mal die ISO mit UCK ein und gehe mit dem Hund. Vorher sicherheitshalber ein Neustart. Ich lasse mich nicht entmutigen.

-11h

Bin wieder in dem Punkt, in dem mein Rechner beim letzten Mal versagt hat. Augen zu und durch… Der gleiche Scheißfehler. Diesmal ist klar, es liegt an draftSight. Skype hat mit –force-arcitecture -i auch nicht so richtig funktioniert, aber abgemeldet wurde ich bei der Installation von DraftSight. Gut, wieder von vorne, diesmal keine Installation von x86-Programmen erzwingen. Scheiße, wie ärgerlich.

-10h

So. Wieder hier. Pakete sind weitgehend vollständig installiert. Weiter geht es mit

Tweaks

Cursor Themes

sudo nautilus
Dann lege ich meine Lieblingscursors bei /usr/share/icons ab.

Get libdvdcss

Folgenden Tweak benötige ich, um meinem System umgang mit DVDs beizubringen. Kann mich zwar nicht erinnern, wann ich das das letzte Mal gebraucht habe, werde das aber noch eine Weile mitschleppen:
sudo /usr/share/doc/libdvdread4/install-css.sh

Ruhe-Tweak

Erfahrungsgemäß haben Ubuntu-Fehllermeldungen nichts mir irgendwas zu tun. Es ist recht einfach sie abzuschalten:
sudo gedit /etc/default/apport

Und dann enabled=1 zu enabled=0 ändern.

Bildschirmhelligkeit

Mein ACER Extensa kann mit Default Ubuntu nicht die Bildschirmhelligkeit dimmen. Das fixt man folgendermaßen:

sudo gedit /etc/default/grub

GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT=“quiet splash” ändere ich zu GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT=“quiet splash acpi_osi=Linux acpi_backlight=legacy”. Dann
sudo update-grub

Nautilus als Default Filemanager

Dolphin hat in Gnome eine nervige Eigenschaft sich als Standardanwendung aufzudrängen. Ich brauche ihn allerdings nur für einige Netwerkaufgaben, weil Nautilus dort versagt. Also stelle ich sicher, dass Nautilus eine Standardanwendung bleibt:
cd /usr/share/applications
sudo gedit defaults.list

Dann ganz unten einfügen:
inode/directory=nautilus.desktop
x-directory/normal=nautilus.desktop

Zusätzliche Schriftarten

Meine Sammlung der Schriftarten kopiere ich in /usr/share/fonts/

-9h

Nun ist praktisch alles fertig. Ich kopiere noch die aktuelle Dokumentation zu der Suite ins /etc/skel/Leenux/ und beende anschließend die Konsole.

-8h

UCK hat jetzt die ganze Geschichte fertiggerechnet. In der Zeit konnte ich praktisch vollständig meine Wohnung aufräumen. Jetzt Daumen drücken, dass die Kiste auch wirklich bootet und funktioniert. Hierzu ein separater Testing-Post.

Vorfreude

OK! Es geht nur noch um wenige Stunden, dann sollte Ubuntu Gnome Trusty Tahr online sein. Dann fange ich mit dem Bau der Leenux Suite an. Und blogge live dazu. Das wird ein Spaß. Außerdem musste ich nach einem Update mein Raspbmc auf Werkeinstellungen zurücksetzen (nichts gegen den Entwickler, tolle Software, habe bei Einstellungen einiges falsch gemacht). Neueinrichtung habe ich heute Nacht nicht komplett fertig bekommen, habe als etwas für nebenbei, um die Installationszeiten zu überbrücken.

Leenux < 4.0

Angefangen hat das ganze mit einer Liste von Paketen, die ich nach einer Neuinstallation über Synaptic auf eine frische Installation von Ubuntu eingespielt habe. Schnell stellte ich fest, dass ich mit den Standardrepos nicht auskomme, um meine Distribution ausreichend zu personalisieren. Also kam eine Liste mit Repositories hinzu. Das Ctrl+C/Cntrl+V wollte ich dann mit einem Bash-Script automatisieren, doch das ging eher schlecht als recht. Also ging ich zu Custom Roms über. Erst mit Ubuntu Builder (Projekt eingestellt), später mit UCK. Die Liste mit Anpassungen wächst mit der Zeit. Neue Anwendungen fließen in die Suite rein, andere nicht mehr benötigte fliegen raus.

Das ganze dokumentiere ich in einer Google Drive Datei, die unter folgenden Adresse einsehbar ist:

http://goo.gl/dQwBUq

Weiterhin suche ich nach einer gut funktionierender Möglichkeit mit einem Script eine Standard Ubuntuinstallation in Leenux Suite zu transformieren.

 

Berlin ist…

Metatalk über Berlin geht mir krass auf den Sack. Aus irgendeinem Grund denkt JedeIhnin, dass er zu diesem Diskurs etwas Beitrag muss. Du hörst Berlin ist…/Leben in Berlin…/Im Vergleich zu… ist in Berlin… auf Bahnstiegen und in Fußgängerzonen, in Supermärkten und auf Partys, von Fremden und von Freunden. Ich weigere mich ab sofort eine Meinung darüber zu entwickeln, wie Berlin ist, weil mich die gesamte Diskussion nervt. Das habt ihr nun davon.

Zeitplan

Ok. Zeitplan steht. Donnerstag nachmittag fliegt Leeni nach Finnland. Samstag früh fahre ich nach Föhr. D. h. es gibt ein Abend und ein Tag, um mich mit der neuen Ubuntu-Version, die in zwei Tagen rauskommt, zu beschäftigen. Muss reichen! Wenn die Tests auf meinem Rechner abgeschlossen sind, darf ich die Geschichte auch auf dem Computer meiner Mama wiederholen.

Philosophy of Leenux

Hinter jeder Linuxdistribution steckt meiner Meinung nach ein bestimmtes Mindset, eine Philosophie, fast ein Glaube, der im Zweifel auch mit fundamentalen Argumenten verteidigt wird. Ein Entwickler meint, dass es um maximal viele Features geht, ein anderer, dass das Design möglichst einfach sein soll und/oder Performance das Wichtigste ist. Streitet euch nicht: die meisten dieser Ansichten sind unter bestimmten Umständen legitim und richtig!

Leenux verfolgt einen ähnlichen Ansatz, wie Ubuntu Studio. Leenux soll auch eine Suite sein, die für einen kreativen Anwender ein passendes Tool für jeden Zweck bereitstellt. Zwei Sachen gefallen mir an Ubuntu Studio jedoch nicht: Verwendung von Jack und die Benutzeroberfläche. Musikproduktion hat bei mir nicht so einen hohen Stellenwert, wie Layout und Grafik, LMMS reicht für meine Zwecke völlig aus. Und LMMS arbeitet wunderbar mit dem Standardauidosetup von Ubuntu. Außerdem stehe ich auf Gnome Shell. Von allen Oberflächen, die ich je ausprobiert habe (inkl. Mac OS und Windows), ist Gnome 3 die einzige, die gleichermaßen Perfekt für die Bedienung mit Maus, Tastatur, Gafik Tablet oder Touch ist. Nur Icons und das Adwaita Theme gefallen mir nicht.

Ein weiterer Grundsatz von Leenux ist: nur so weit weg vom Standard wie nötig. Möglichst wenig Patches ist eine Voraussetzung, weil, ich stets Updates vom Basissystem bekommen möchte, ohne dass alles sofort kaputt geht. Customization Aufwand muss sich für mich immer in Grenzen halten und nachhaltig bleiben. Ich benutze Leenux auch bei der Arbeit im Büro und wenn etwas kaputt geht, muss ich halbe Stunde später nach einer Neuinstallation wieder Arbeitsfähig sein und alle Werkzeuge parat haben, die ich brauche.

Noch eine Sache ist mir wichtig: das System sollte autonom sein und für sich selbst sorgen können. Ein Werkzeugkasten am Board, um das System ohne Internetverbindung reparieren und anpassen zu können, ist ein muss.

 

Leenux

Seit 2008 habe ich Linux im produktiven Einsatz. Ich habe diverse Distributionen ausprobiert, um dann am Ende doch wieder bei Ubuntu zu landen, auch wenn ich immer noch mit großem Interesse Arch und Elementary beobachte.

Über Jahre habe ich mir, wie wahrscheinlich die meisten Linuxuser ein Stack an Lieblingsanwendungen und Tweaks angesammelt. Hauptsächlich durchs Ausprobieren. Und Ausprobieren macht Linuxsysteme kaputt. Also musste ich oft von vorne beginnen. Dabei habe ich Routinen entwickelt, wie ich von einem Basissystem zu meinem Wunschsystem komme, und das möglichst schnell. Diese Routine ist stets in der Entwicklung: Ziel wäre ein Script oder ein .deb-Paket, was eine Standardinstallation durch alles ergänzt, was ich so brauche, doch dazu fehlt es mir leider an Skills. Derzeit fahre ich am besten damit, mit Hilfe von Ubuntu Customization Kit eigene ISOs zu erstellen, wobei auch diese Lösung Verbesserungspotential hat.

Diese eigene Quasidistribution nenne ich Leenux Suite. Nach der Veröffentlichung von Ubuntu 14.04 in wenigen Tagen werde ich Leenux 4.0 erstellen und die Dokumentation der Entwicklung von Leenux Suite ins Buriversum verlagern.

Formatabwicklung

Berichte nehmen sehr viel Zeit in Anspruch. Zeit, die immer mehr an immer mehr Ecken und Enden fehlt. Darunter leiden Zwischenrufe und noch viel stärker SprachspieleDarum werde ich die Erstellung der Berichte zumindest für eine Weile aufs Eis legen. Das Ziel ist es, mehr in Echtzeit zu schreiben. Die monatliche Berichterstattung soll dann in Zwischenrufen aufgehen. Format Berichte werde ich dann nur noch für Zeitabschnitte nutzen, die ich nicht in Echtzeit festhalten kann und dementsprechend rückblickend betrachten möchte. Dass dabei etwas von der angenehmen Kontinuität abhanden kommt, ist mir auch bewusst, aber das Leben wird halt auch nicht in leicht verdaulichen Episoden geliefert.

März 2014

Mein Scheißportmonait wurde gestohlen. Und das nachdem der Monat eigentlich ganz gut angefangen hat. Zum Beispiel war der Geburtstag von Leeni einfach nur herrlich. Mit Frühstücken in der Mitte, einem langen Spaziergang, Karottenkuchen, Sekt und FAS auf dem Balkon, während die Sonne Alles auf sommerliche 18 °C aufheizte. Und dann sowas: Karten sperren und hoffen, dass mit meinem Ausweis kein Schabernack, wie z. B. Organhandel getrieben wird. Wie auch immer das gehen soll.

Bei der Arbeit ist momentan ständiges Durchziehen angesagt. Sowohl bei mir als auch bei Leeni. Aber zugleich bringt es immer mehr Spaß. Mehr Verantwortung, anspruchsvollere Aufgaben, die Schonfrist, der Welpenschutz sind wohl vorbei. Gut so. Wir haben noch ein Paar Aufträge, die eher schleppend vorangehen. Doch auch diese bekommen wir eingetütet, da bin ich ganz sicher.

Im Schlaf kann man sich wohl auch verletzen. Ich bin aufgewacht und hatte ein Muskelfaserriss, oder so. Konnte tagelang nicht ordentlich laufen. Und die Ursache ist einfach nicht klar. Hatte kein Alkohol getrunken, kein Sport getrieben. Vielleicht sollte ich mehr Sport treiben. Aber jetzt geht es nicht, weil mein Fuß so weh tut.

Und am Ende des Monats hatten wir einen perfekten Tag in Moabit. Einfach ein Tag wie er sein sollte: rumhängen im Park, Freunde treffen, Markthalle, Spree, Teigmeister, Friseur und Sonne.

So war März. Gute Nacht. Ich melde mich.

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Februar 2014

Keine Ahnung, was sonst so geht, aber Berlin wurde im Februar vom Frühling erobert. Das war bis jetzt mit Abstand der wärmste Februar, den ich je erlebt habe.

Irgendwann am Ende meiner Schulzeit hatte ich Alice Schwarzer zu meiner persönlichen Feindin erklärt. Sie ging mir einfach tierisch auf den Sack. Jetzt ist sie tief gefallen: Steuerhinterziehung.

Für den ersten Teil Alter Teichweg, gibt es nun eine Alpha. Es hat viel Zufriedenheit gebracht das überromantisierte Gesülzt über meine Jugend zu schreiben. Jetzt muss ich nur noch was Gescheites aus dem Text machen.

Stephan ist wieder in Berlin. Sehr gut so.

Caro und Ines waren zu Besuch. Simo hat für sie gesungen und Caro hat ihn mit Worten verabschiedet: »Tschüs, kleiner Pavarotti!« Wir sind gewohnt, dass Simo solche Komplimente bekommt, er selbst war aber bis zu tränen gerührt. Dann war ich in Hamburg. Ohne Team, habe aber viele Freunde getroffen. Die Meisten sind unzufrieden damit, erwachsen geworden zu sein. Oder finden das zumindest anstrengend. Tja, it’s a trap.

Leeni arbeitet jetzt und unsere Routinen ändern sich zwangsläufig. Ihr scheint das Büro sehr zu gefallen. Ich mag, dass es ihr gefällt. Jetzt, als wir beide arbeiten, fangen wir an bürgerlich zu werden. Da unser Gesamteinkommen sich auf einen Schlag verdoppeln wird, fange ich automatisch an rücksichtsloser und neoliberaler zu werden. Umziehen wollen wir. Wir bewerben uns für eine Wohnung in einem Neubauprojekt, das etwa im Herbst fertiggestellt werden sollte. Die Lage ist hervorragend. Das schafft auch schön Abgrenzung nach unten.

So war Februar. Gute Nacht. Ich melde mich.

Es klingelt an der Tür.
»Hallo, mein Name ist Umberto und ich bin hier, um ihre Tochter zu ficken.«
»Um was?!?«
»Umberto.«

Fernweh

Fortuna, Du Schlampe

Fortuna, Du kleine Schlampe, Du, die mich zu Weißglut treibt. Was hast Du jetzt wieder vor? Es laufen doch tatsächlich einige Männer dieser Welt eine scharfe Messerkante entlang und riechen hinterher nach Champagner.

Seine Wände sind mit Pokalen und sein Kopf mit einem Kranz geschmückt. Man sagt über ihn, er würde es schon hinbekommen; seine Lenden leiden nicht unter einem Aufmerksamkeitsentzug.

Heute habe ich zu danken, Fortuna. Hält es bis morgen an? Wir ertränken den Frust in Streitgesprächen, denn Du meinst es nicht immer gut mit uns, Fortuna. Wir werden Deinen lebensverändernden Launen mit Humor und Exzess begegnen; es möge uns die Kraft dafür ausreichen.

Jola

Januar 2014

Die Zeit ist gekommen, um den ersten Bericht des Jahres 2014 zu schreiben. Was ist seit Silvester passiert? Wir haben Sachen über James Franco gelernt. Der Kerl ist verrückt! Und er war im Spiderman. Hamburg hat seit Silvester eine Gefahrenzone eingeführt, was eine Menge an kreativem Potenzial in der Bevölkerung ausgelöst hat. Ich habe rausgefunden, dass Twitter eine nahe zu vollkommene Ergänzung für den Tatort an einem Sonntag ist. Doch angefangen hat 2014, wie jedes Jahr mit Schuldgefühlen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Scham. Das Positive ist: Mit den Jahren nimmt die Intensität der Kopfschmerzen zwar zu, die der Schamgefühle jedoch gleichermaßen Maße ab.

Es war schön meine Mama, meine Schwester, Diana, Till und Hauke wieder zu treffen. Auch im Januar sind mehr Menschen nach Berlin umgezogen als erfolgreich dem hungrigen Molloch entkommen.

Seit Jahren bin ich wieder mal im Berghain gewesen. Erwartungsgemäß war der Laden ganz anders als in meinen Erinnerungen. Berghain war eins der ersten Technoklubs, die ich je besucht habe, damals fand ich den Klub im gleichen Maße überwältigend wie auch beängstigend. Jetzt scheint es einfach ein sehr geiler Club zu sein.

Wenn man einen Sonntagmorgen mit Kaffee-Amaretto startet, dann mit Sekt weitermacht, Freunde trifft, tanzen geht und gegen 18:00 Uhr entspannt wieder nach Hause zurückkehrt, dann verlagert man den Kater auf die Nacht, hat eine Chance abends noch genug Wasser zu trinken und muss nicht die halbe nächste Woche im Jetlag verbringen. Es spart einfach nur Zeit und sollte als Trend gesettet werden.

Und dann am Ende des Monats ist etwas passiert, was Vieles verändert, Vieles einfacher macht und unsere Zukunft ein Stück weit determiniert. Leeni hat einen echt geilen Job bekommen. Hah! Eine spektakuläre Wendung!

So gut war Januar. Gute Nacht. Ich melde mich.

Alle guten Dinger sind drei..

Gestern habe ich mal wieder über die Welt nachgedacht. Kam unter Umständen auch wegen des Sonntagstrinkens (dazu mehr in einigen Tagen). Ich konnte drei globale Ereignisse ausmachen, die im Laufe meines bewussten Lebens nachhaltig die Welt verändert haben und mindestens für mich so etwas wie eine neue Ära eingeläutet haben.

Erst kam der Fall der Sowjetunion. Der „Vorfall“ wirkt wohl immer noch nach. Beispielsweise ist Kapitalismuskritik zu einem Zeichen der Faulheit degradiert worden, und der Kulturimperialismus unterliegt praktisch einem Monopol der USA. Beziehungsweise dem war so. Bis zu der Zerstörung der Twin Towers in New York am 11. September 2001. In meiner Wahrnehmung fing genau dann diese Monopolstellung an zu bröckeln. Seit 2001 habe ich registriert, dass es Teile der Erde existieren, die man weder mit dem Begriff westliche Welt (inkl. ehemalige Kolonien) noch mit dem etwas mehr abwertenden Ostblock beschreiben kann. Es ist mir im Nachhinein peinlich, es ist ein Zeichen der Fahrlässigkeit, der weltpolitischen Kurzsichtigkeit und Dummheit, aber mir war höchstens bekannt, dass es irgendwo in der Nähe von Afrika irgendwelche anderen Völker leben, aber ihre mögliche Relevanz für das Leben in eben dieser westlichen Welt (oder wahlweise Ostblock) war mir schlichtweg komplett unbekannt. An dieser Stelle würde ich sogar die These wagen, dass es nicht nur mir so ging.

Seit dem 11. September habe ich nicht mehr Angst, insbesondere nicht vor Terrorismus. Meine Sicht darauf, wie die Dinge in der Welt so laufen, hat sich jedoch radikal verändert. So radikal wie 2013, als Edward Snowden (mein Held), die Information über die Machenschaften der Geheimdienste in die Öffentlichkeit geleakt hat. Ich weiß nicht, was jetzt zu tun ist, aber ich mag, was Sascha Lobo über diese Sachen schreibt.

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Im zunehmenden Maße werde ich der deutschen Gesellschaft überdrüssig. Es scheint mir, es gebe hier keine Avantgarde und sogar die zwanzigjährige Berliner würden CDU wählen und auf die Architektur stehen, die Historismus der 1910er Jahre imitiert. Die Deutschen haben auch eindeutig den Blick für das Wesentliche im Leben verloren. Kapitalismus ist an sich vielleicht nicht böse, doch kann Wirtschaftswachstum kein übergeordnetes gesellschaftliches Ziel sein. So plagen mich in diesen Tagen mal wieder die Auswanderungsphantasien.

Dezember 2013

Unsere Probleme stauen sich auf und sind immer erdrückender. Unsere Optionen gehen langsam aus. Die Welt scheint nur rein theoretisch einem offen zu stehen. Leider verschließt sich jede Tür beim Versuch hineinzugehen.

Trotzdem reisen wir. Dorthin, wo auch im Winter die Sonne viel Wärme und Licht spendet. Nach Süd-Spanien. Simo konnte nicht mitkommen, Mark muss auf ihn aufpassen. Von hier sieht man Afrika. Ich habe nie zuvor Afrika gesehen, ihr Anblick ist beeindruckend. Die Stadt Malaga selbst halte ich für deutlich unterbewertet. Eigentlich dies genau der Ort, an dem alle diese urbane Kultur, für die Berlin übergehypt wird, stattfinden sollte. Ich wünsche mir hierher zurückzukehren. Danke Jokke und Tiitu für diese Erfahrung.

Insgesamt bin ich jedoch sehr melancholisch gestimmt. Haben wir unser Leben in Sand gesetzt? Die Berichte schreibe ich auch immer widerwilliger. Irgendwann vergeht einem auch der Galgenhumor.

So ist Dezember. Gute Nacht. Ich melde mich. Vielleicht.

November 2013

Michael hat ein neues Spielzeug. Es ist günstig, es ist klein und es ist ein Wunder der Technik. Es ist ein Raspberry Pi. Es ist jetzt mit einem doppelseitigem Klebeband an die Rückseite des Fernsehers montiert und dient uns als Media Center. Auf der 16 GB SD-Karte habe ich RaspBMS aufgespielt. Am USB hängen WLAN-Modul und eine 2 TB externe Festplatte. Strom bezieht Pi direkt über USB am Fernseher. Ich kann ihn über eine externe Tastatur oder wahlweise über iOS-App bedienen. Pi lässt sich im Heimnetzwerk über SSH ansprechen und ist somit nicht nur ein Media Center, sondern auch mein zentraler Datenserver. Ich mag das Setup sehr.

Weiterhin hegen wir die Hoffnung auf ein gutbürgerliches (durchgestrichen) normales Leben. Die Hoffnung ist noch nicht gestorben, die Entscheidung, ob so ein Lebensentwurf sich für mich und Leeni in Berlin umsetzen lässt ist nur aufgeschoben. Zunächst auf Dezember. Wir sind es Leid zu warten. Wir warten eigentlich schon seit zwei Jahren. Zwei Jahre sind im November seit unserem ersten Kuss vergangen. Womöglich ist es noch nicht so viel, doch wir sind ungeduldige Menschen. Und uns wurde es wirklich nicht leicht gemacht: Leben in zwei unterschiedlichen Ländern, anfangs eine Sprachbarriere, meine zügellose Lebensweise und mein Arschcharakter. Doch unsere Liebe hat das alles überstanden und ich möchte nur noch diese eine Sache: unsere Beziehung auch ökonomisch in einem sicheren Hafen parken.

Im November war Niklas bei uns. Ich habe ihn noch als Praktikant bei meiner derzeitigen Arbeitsstelle kennengelernt. Er ist ein cooler Typ und bald ein Ingenieur. Er möchte wieder nach Berlin. Ich möchte auch, dass er wieder in Berlin ist. Und Leenis Eltern haben uns auf dem Weg nach Malaga auch besucht.
Sie sind unglaublich nette und hilfsbereite Menschen. Und sie scheinen mich nicht zu hassen, obwohl ich ihre Tochter gestohlen hat.

So war November. Gute Nacht. Ich melde mich.

Aus dem Interview mit einem glücklichen Vampir

Mit so Ihrer jahrhundertelangen Erfahrung können Sie uns doch bestimmt sagen, was wir Menschen eigentlich falsch machen, wieso wir trotz allen Bestrebungen in die gegenteilige Richtung so unglücklich sind.

Bestrebungen glücklich zu werden? Dass ich nicht lache. Das ist in etwa mit einem Wesen zu vergleichen, das versucht zum Mond zu fliegen und an einen Baumstamm Blätter der Berberitze anklebt, in der Hoffnung, das diese erbärmliche Maschine die Anziehungskraft überwinden könnte.

Fehlt uns also das Know How?

Nein, ihr versteht einfach nicht, dass ihr zum Mond nur wollt, weil dieser so weit entfernt ist und so hübsch leuchtet. Glücklich seit ihr aber am meisten, wenn ihr die Blätter der dornigen Berberitze zusammensammelt, sie sorgfältig an den rauen Stamm anklebt, und an den Mond träumt.

Also doch „Just Do It“ und „der Weg ist da Ziel“? Das erzählen uns die falschen Propheten auch schon seit Jahrhunderten.

Sie versprechen euch die Geldzurückgarantie und, als es so weit ist, sagen die falschen Propheten, dass ihr nicht genug getan habt, dass ihr nicht genug an den Erfolg geglaubt habt. Hätten sie euch am Anfang gesagt, dass das Leben ungerecht ist, dass ein Versuch noch nicht unbedingt zu einem Erfolg führen wird, dass am Ende der Zufall, dem keine Gerechtigkeit bekannt ist, entscheiden wird, dann hättet ihr das gar nicht erst versucht. Und ihr, unglückliche Menschen, kennt die Wahrheit, feiert aber die Falschen als Propheten, weil sie euch nicht nur die Hoffnung auf einen Happy End geben, sondern auch die Verantwortung für euer Handeln übernehmen… Ich habe vielen Menschen das Blut ausgesaugt und die glücklichsten von denen waren die, die ihre eigene Propheten waren, die das Leben in die eigenen Hände genommen haben und es interessant machten, trotz des Wissens über einen wahrscheinlichen Misserfolg. Denn was bleibt euch noch anderes übrig, als es zu versuchen? Manchmal klappt es eben.

Heute ist die Stadt (PDF-Version)

Unter http://issuu.com/michaelburij/docs/heute_ist_die_stadt kann Heute ist die Stadt jetzt als PDF durchgeblättert und heruntergeladen werden. Punkt.

Oktober 2013

Eigentlich ist es noch im September passiert, ich würde jedoch die Schließung von Morlox lieber als Beginn von etwas Neuem sehen. Wovon muss sich noch zeigen. Den Club hat uns damals – im Frühling 2013 – Sven gezeigt. Sven war auch am letzten Abend wieder vor Ort. Er hat sich wohl auch verpflichtet gefühlt. Diesmal hat er mir zur Begrüßung die Hand gereicht, so habe ich bemerkt, dass Sven auf beiden Händen keine Finger hat.

Die Wohnqualität von mir und Leeni hat sich im Oktober deutlich verbessert: fast nach einem Jahr funktioniert wieder die Waschmaschine und wir haben einen Wasserkocher. Sowieso haben sich im Oktober einige Sachen geändert, z. B. haben wir für einen Monat Stephan bei uns beherbergt. Und das hat Spaß gebracht, ich habe schon länger Interesse gehabt eine Weile mit Stephan zusammenzuwohnen. Hoffentlich kann er in Berlin bleiben. Hoffentlich können wir auch. Leeni sucht einen Job, und alles scheint derzeit unsicher und bedrohlich zu sein. Womöglich ist diese Stadt doch nicht das Richtige für mich, ich wünsche mir schließlich ein Mindestmaß an Ruhe und Stabilität.

Immer wenn ich denke, dass unsere Freunde uns seit dem letzten Mal Weggehen nicht mehr sprechen wollen, melden sie sich doch wieder. Und schleppen uns zur Ritterbutzke, wo wir Sven ohne Finger wiedertreffen, sodass ich mir anschließend wieder Sorgen machen muss, dass sie (Mark) mich nicht mehr sprechen wollen. Dieses Mal war das Ganze aber nicht so schlimm. Ritterbutzke ist auch nicht so schlimm. Lustig sogar.

Am nächsten Tag hatte Simo Geburtstag. Er ist sechs geworden. Wir haben ihm viel versprochen (Kuchen, Events, lange Spaziergänge und einen Tag, der sich nur um ihn dreht). Das Wenigste davon konnten wir einhalten. Weil wir den Abend zuvor in Ritterbutzke verbracht haben. Scheißladen! Kuchen hat Leeni dann ein paar Wochen später gebacken. Köstlich. Simo hat ein bisschen bekommen.

Dann haben wir in der Turmstraße einen großen asiatischen Supermarkt entdeckt. Damit fing die Große Asiatische Phase an. Sushi gibt es jetzt oft. Ich habe in mir die Liebe für Wasserkastanien festgestellt und für Wasabi wiederentdeckt.

Und am Ende des Monats – im Anflug von Hoffnung – gab es schöne Wiedersehen. Wieder Johannes, wieder Chris, wieder Rikka, wieder Crackbar, wieder Rummelsbucht, wieder S-Bahn am frühen Morgen. Die Tage von Rummelsbucht sind wohl auch gezählt, die städtebauliche Entwicklung hat sich bereits gefährlich nah dem magischen Ort angenähert. Schon ist der Strand vor dem Haus nicht mehr wild, aber mit einer neuen Promenade umrahmt, schon stehen die Neubauten nur noch wenige Hundert Meter entfernt. Hoffnung ist kostbar und Mangelware geworden.

So deep war Oktober. Gute Nacht. Ich melde mich.

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Die Gänge

Smith geht durch einen langen Gang mit selten niedrig angehängten Kunststoffdecken. Die minimale Ausleuchtung lässt die grauen Gänge noch grauer, seine graue Uniform noch unauffälliger wirken. Das rhythmische, hallende Geräusch, das seine Schuhe beim Auftritt erzeugen, begleitet ihn auf Schritt und Tritt. Smith entnimmt seiner Hosentasche einen Schlüsselbund, öffnet routiniert die Bürotür und tritt hinein. Dort geht er in das Badezimmer und öffnet den Wasserhahn. Er nimmt ein Thermometer vom Regal und hält ihn unter den Wasserstrahl. Smith justiert so lange den Warmwasserhahn, bis er zufrieden ist, dann fühlt er etwa einen halben Liter Wasser in einen Becher, nimmt Rodinal aus dem Regal und mischt ihn hinzu. Am Schreibtisch angekommen, nimmt er den Film aus seinem Jackett heraus und schaltet die einzige Lampe in dem fensterlosen Büro aus. Als die Glühbirnen erneut zu leuchten beginnen, ist der Film in der Entwicklerdose. Neben dem Rodinal-Wasser-Gemisch sind auch die zweiprozentige Essigsäure, Fixierer, Netzmittel, Wasser, Zangen und diverse Gefäße in seiner Reichweite. Film ist in der Dose, alles liegt bereit – jetzt wird es spannend. Smith öffnet den Propfen und fühlt Rodinal ein. Er verschließt die Dose und beginnt sie zu wenden, etwa eine halbe Minute lang. Anschließend stellt er die Dose unter festerem Aufstoßen auf den Tisch, wartet eine halbe Minute, dreht die Dose auf den Kopf, wartet wieder, wendet erneut. Dann tauscht er den Entwickler für eine halbe Minute gegen die Essigsäure aus. Danach weicht die Essigsäure dem Fixierer. Das Wenden und Kippen setzt sich fort. Nach circa 8 Minuten spült Smith die Dose mit Wasser, gibt etwas Netzmittel hinzu, spült erneut, nimmt den Film runter von der Spule, hängt ihn zum Trocknen auf. Jetzt hat er den Luxus ein paar Minuten in Ruhe warten zu können. Er setzt sich auf den ungemütlich harten Besucherstuhl. Smith empfängt nie Besucher. Vor sehr langer Zeit hatte Smith einen Labrador Namens Ted. Es ist so lange her, dass Smith das unwirklich vorkommt, als sei dies ein Bestandteil eines früheren Lebens. Ted war noch sehr jung und Smith war auch jung. Im Garten warf Smith Ted Bälle zu; rückblickend war es eine glückliche Zeit, die nie vorbeigehen durfte. Dann nahm die Arbeit für die Organisation immer mehr Zeit in Anspruch: Überstunden, Nachtschichten, unerwartete Anrufe. Smith musste den Labrador weggeben. Er wollte ihn immer besuchen, die Jahre vergingen, aber Smith fand keine Zeit. Zugleich wurde es im Falle eines Anrufes immer wahrscheinlicher die Nachricht über den Tod des Hundes zu erhalten. Mittlerweile musste Smith vom Schlimmsten ausgehen. Er hoffte jetzt nur, dass Ted ein glücklicheres Leben ohne ihn hatte. Mit dem trockenen Film geht er in den Nebenraum. Den angeschnittenen Negativ legt Smith mit der Schichtseite nach unten in die Mittelformatbühne ein und schiebt diese in den Vergrößerer. Smith dreht vorsichtig an dem Kopf des Vergrößerers, öffnet die Blende, stellt scharf, öffnet die Schachtel mit dem Fotopapier, nimmt ein Blatt heraus, schließt die Schachtel wieder, stellt die Zeitschaltuhr ein, legt Papier auf die Platte, belichtet. Das rote Licht verleiht Smith etwas Dämonisches. Ein Paar Schweißtropfen haben sich auf seiner Stirn gesammelt. Es ist ziemlich warm in dem Raum. Er legt vorsichtig das belichtete Fotopapier in die Schale mit dem Entwickler. Wartet, kippt das Bad ab und an und als das Bild zu schwärzen beginnt, nimmt er es mit der Zange heraus und befördert es umgehend in das Stoppbad. Er wartet nur ein paar Sekunden, nimmt eine andere Zange und legt den Abzug in den Fixierer. Nach einigen Minuten schaltet er das Licht an und schaut sich zum ersten Mal das Bild an. Darauf abgebildet eine junge Frau, sie berührt ihr schulterlanges rotes Haar, ist in Bewegung, schaut erschrocken und etwas nach links an der Blende vorbei. Mit dem Abzug in der Hand betritt Smith einen weiteren Raum. Dieser ist unvorstellbar groß und vom ungemütlichen Neonlicht durchflutet. Der gesamte Raum ist von unzähligen Regalreihen aus Metall durchzogen. Smith sucht anhand der Nummer das richtige Regal aus, nimmt einen Aktenordner, schaut zum letzten Mal auf den Abzug, legt ihn hinein und stellt die Akte zurück ins Regal.

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September 2013

Die ersten zwei Wochen Septembers bin ich lediglich dahinvegetiert. Ich war jeden Tag im Büro, danach den Abend alleine mit Simo, meistens am Computer. Am Wochenende wieder Zuhause, wieder am Rechner. In der Kombination mit mieser Ernährung hat sich diese Lebensweise schnell und negativ auf die Gesundheit ausgewirkt. Fazit: Mädchen, lasst uns Männer nicht allein, wir verwildern und gehen ein. Wie Blumen.

Ein Mal haben wir uns doch raus getraut, um Stephan zu besuchen. Wenn du standardmäßig in geschlossenen Räumen verbringst, wirken Berliner Straßen besonders befremdend. Tibet-Mönche in ihrer Uniform mit digitalen Spiegelreflexkameras; Street Artists in der Bahn, die ihre Sitznachbarn über die Vorzüge der Dreadlocks informieren, wie oft man sie waschen solle, wie unbezahlbar sei es sich diese »Frisur« machen zu lassen, außer man kennt jemanden (und das mit einer elenden Bioladenstimme). Stephan hat Reste gekocht. Wie immer köstlich.

Mitte des Monats habe ich Simo in eine Reisetasche gepackt und bin mit ihm nach Helsinki geflogen. Leeni ist nämlich mit ihrem Studium fertig geworden, was zeitlich auch noch mit dem traditionellen skandinavischen Krebsfest zusammenfiel. Wald, See, viel Alkohol und exzessives Ausleben der körperlichen Freizügigkeit. Das war ein schöner Kurzurlaub. Dazu mal wieder die nettesten Schwiegereltern der Welt sowie Emmi und Jarno treffen. Und mein Mädchen ist jetzt eine Architektin. Das ist cool!

Fischer Spangenberg Quartett spielte am 22. in einem netten Laden namens B-Flat, Leeni und ich sind hingegangen. Wirklich schöner Abend. Die Jungs sind extrem gut, ich kann jedem empfehlen sie live zu sehen. Wie schon bei ihren früheren Konzerten, hatte ich spätestens am Anfang des zweiten Sets das wohlige Gefühl, dass diese Musik mich emotional auslastet, mich umarmt und niemals verstummen sollte.

Am selben Tag wählte das Land, in dem ich lebe. Seit der Bekanntgabe der Ergebnisse plagen mich Auswanderungsphantasien. Aber hilft alles nichts.

So war September. Gute Nacht. Ich melde mich.

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Was hilft uns nicht?

Weiße Blätter in der Luft und kein Licht unter der Brücke. Nur Gestank, nur Tiere, die sich wider Wunsch hier aufhalten. Auf dem Kunststoff trommeln, vorwärts marschieren, Bildschirm beschmieren.

Jetzt bist Du wach, jetzt sind deine Ohren in den Wind ausgestreckt. Und Du bist angespannt. Du wirst mir dies verzeihen, ich schüttele die Buchstaben aus der Dose. Auf dem Tisch mischen sie sich zusammen, bilden Haufen, bleiben aber letztendlich durcheinander. Uns hilft dieses ganze Spektakel nicht. Verschlüsselte, verlogene, asymmetrische Kommunikation. So platt.

Schwitzen, sich richtig austoben, nachfühlen, wie das Schreiben einen auslaugt. Man darf nicht immer nur dann etwas sagen, wenn man etwas zu sagen hat. Dann schweige die Welt. Manchmal lohnt es sich weiter zu reden, nicht schweigen, nicht verweilen, lediglich weiter sprechen.

Auf der Straße werde ich öfters gefragt: »Wie sehen Sie eigentlich so beschissen aus? Ist Ihnen eine verfickte Dampflok über die Zehenspitzen gefahren?«

Wie kann das denn sein?! Eine Schreibmaschine hat keine Rechtschreibkorrektur. Dafür ist sie schön laut.

Man nehme eine Frucht, die eine Meinung hat. Sofort kann es losgehen. Wir pressen puren Textsaft aus ihr. Direktsaft! Weiße blätter in den Saft tunken, fertig ist ein Meisterwerk. Und ihr fragt noch, wie das angehen kann. Es ist eben nicht so schwer.

Der Weg von Gedanken durch den Nebel ist holprig und voller Widersprüche. Niemand hätte es vermutet.

Die Besserung ist in Sicht, denn

die NSA hat eine Stelle für eine Datenschutzbeauftragte/einen Datenschutzbeauftragten ausgeschrieben.

Svane

So sehr gab sich die Kuh Svane die Mühe ihren lästigen Körper wieder in die vertikale Lage zu bringen, nichts half.

Sven und Sascha sahen sich das makabere Schauspiel an.

»Stirbt sie?«, fragte der siebenjährige Sascha mit zitternder, fast abreißender Stimme.
»Rede kein Quatsch, gleich kommt Papa und kümmert sich um sie.«

Sven war vier Jahre älter als Sascha, aber genau so blond und schlank. Der mittlere Sohn starb wegen einer Blutvergiftung, als Sascha drei war. Damals kamen die Eltern nicht schnell genug in das städtische Krankenhaus. Sven, selbst noch zu jung, um alleine zu bleiben, musste ab dem Tag auf Sascha aufpassen.

Sascha war nun in Gedanken vertieft und beachtete die Kuh nicht mehr. Sven schien, als ob bei seinem kleinen Bruder doch eine Erinnerung hängen geblieben ist. Eigentlich sollte er von dem Schicksal seines Bruders nichts erfahren, aber womöglich konnte die alte Hexe von Großmutter ihr Mund nicht halten. Vielleicht ließ er ein mal selbst unvorsichtige Bemerkung fallen, im Anfall von Wut und Ärger oder aber im Frühling, als er so ein hohes Fieber hatte. Er konnte sich nicht mehr erinnern. Erstaunlich, wie schnell Sascha manche Sachen begriff. Oft sogar schneller als Sven. Körperlich entwickelte sich Sascha allerdings nicht so gut. »Schnackt nur den janzen Tach lang, wird aber nich kräftiger«, meckerte öfters die Großmutter.

Währenddessen durchlebte die leidende Kuh ihre letzten Augenblicke, atmete die letzten Male aus und krepierte. Die Tränen bedeckten nun Saschas Wangen, brachten sie zum Glänzen, reinigten den Schmerz der Kuh. Der Vater mit dem Gewehr des Nachbars kam zu spät.

Beim Abendessen war es zunächst still.
»Sascha, wie war das für dich?«, fragte der Vater nach einer Weile.

Ein paar Sekunden kam nichts zurück, schon flog die Eule-Großmutter hoch, meinte, der kleine Bengel solle in Frieden gelassen werden, dass er nun genug durchmache, er begreife das aber so oder so nicht, er vergesse es sowieso.

»Mutter!«
Dieses Mutter war normativ.
»Nun, ich mein, das mit der Kuh?«
»Wie sollte es denn sein?«. Sascha starrte in den leeren Teller.
»Antworte!«
»Ich mag nicht.«
Sven trat ihn unter dem sperrig bedecktem Tisch leicht in das Schienbein.
»Ich mochte Svane sowieso nicht. Sie stank immer nach Mist«, er schaute unsicher nach oben.

Der Vater schluckte:
»Hättest du ihr das… Nun, ja… Den Tod gewünscht?«
»Nein!«
»Na dann…«

Am nächsten Morgen fand Sven seinen Bruder am Fluss:
»Du weißt, dass du alleine nicht her darfst!«

In Saschas Händen war ein Buch. Svens Meinung nach, konnte er noch nicht lesen. Auf dem Weg nach unten, sah er, dass Saschas Aufmerksamkeit einem grotesk hässlichem Stück Treibholz gewidmet war. Nun drehte sich das Treibholz um die eigne Achse, wurde aber weder von der Strömung zum Grund gezogen, denn es war zu leicht zum Sinken, noch bewegte es sich sichtbar Fluss abwärts. Am anderen Ufer gab es nur noch ein Paar hundert Meter Land, dahinter war der Deich, hinter dem Deich noch mehr Wasser. Sascha zögerte mit der Antwort:

»Verrätst du mich denn?«
»Nein, ich verpasse dir eine, und dann darfst du die Petzte sein.«
»Ich petze aber nicht.«
»Dann gebe ich dir noch eine!«
»Wieso? Mach mal nicht!«

Sven setzte sich neben seinem Bruder. Das Buch auf Saschas Schoss war ein Lehrbuch in Bauingenieurswesen aus dem Schrank ihres Vaters entwendet und enthielt viele leere Seiten, die für Notizen gedacht, aber nie dafür genutzt wurden, denn der Vater hielt jegliche Veränderung an Büchern (Seiten einknicken, unterstreichen, aus dem eventuell vorhandenem Schutzumschlag herausnehmen usw.) für ein Verbrechen. »Bücher sind Wissen! Wenn du das machst, dann kannst du auch gleich dem klugen Menschen, der das geschrieben haben ins Gesicht spucken«,- pflegte er zu sagen, wenn er sah, was seine Söhne mit ihren Schulbücher anstellen. Sven wusste, dass das Quatsch ist. Weder erfahren die klugen Menschen, die das verfasst haben, etwas davon, noch sind Bücher immer nur Wissen. Alleine im deutschen Sprachraum existieren diverse Eso-Verlage, die aus Profitgier bereitwillig jeglichen Schund auf die Seiten gießen. Bohmeier-Verlag bringt beispielsweise Fachbücher für Magie und alternative Weltsichten. Michaels Verlag und Vertrieb GmbH fokussiert sich auf das so genannte Channeling. Steiner-Verlag wirbt mit dem Versprechen der optimalen Lebensqualität und Wohlbefinden durch moderne Selbsthilfe-Methoden. An dieser Stelle seien 42 absurde Bänder von Rudolf Steiner selbst erwähnt, ohne denen die Welt sicherlich besser dran gewesen wäre. Das sind nur einige wenige der unzähligen Produzenten von Unwissen in gedruckter Form.

Sven spuckte angewidert auf den Boden, als er über das Chakra-Homöopathie-Chemtrails-Bullshit in Büchern nachdenken musste. Vater irrte sich definitiv mit dieser Bücher-sind-immer-Wissen-Sache, aber er hatte eben seine eigene Überzeugungen und ließ nicht mit sich reden.

10570 Padva
Finnland
http://goo.gl/maps/g3rV4

Der Stimmzettel

Jetzt liegt er vor mir: der Stimmzettel. Jetzt muss ich mich entscheiden. Das Wort Wahlschein hätte ich übrigens schöner gefunden. Stimmzettel klingt irgendwie nicht. Ich bin zu Hause alleine mit dem Stimmzettel und der Entscheidung; ich habe mich dieses Mal für die Briefwahl entschieden: das Demokratieerlebnis bei der Wahlurne hierzulande lässt zu wünschen übrig, und ich möchte nicht mit den anderen Wählern in die gleiche Schublade gesteckt werden. Es könnte ja auch passieren, dass ich nicht da bin. Oder ich bin da, stehe in dieser lieblos gestalteten Kabine und kann mich nicht entscheiden. So habe ich einen Augenblick mir das Ganze ordentlich durch den Kopf gehen zu lassen. Die Entscheidung ist nämlich so schwer, wie noch nie.

Der Stimmzettel richtet sich direkt an mich: »Sie haben zwei Stimmen«, dann eine Liste der Kandidaten (zweispaltig), ein paar Hinweise. Alles in Arial. Mal regular, mal bold. Alles, was die Zweitstimme betrifft ist in einem schönen blau gehalten, auch die Tabellenränder, Schriften und Kreise. Der Rest ist schwarz. Ein Streben zur Symmetrie ist in der Gestaltung kaum zu übersehen. Das Papier fühlt sich hochwertig an. Es ist mindestens 80 g/m². Womöglich noch schwerer. Interessant ist, dass der Zettel zwar die Breite eines DIN-A4-Blattes hat, aber deutlich höher geraten ist. Bei der enormen Höhe müsste man eigentlich fast von der Länge sprechen.

Es ist relativ traurig, dass die beiden großen Parteien sich unwählbar gemacht haben. Es war so einfach früher. Jetzt muss man sich mit den ganzen kleinen Parteien beschäftigen, wohl wissend, dass die großen nicht abgewählt werden können. Wenn sie die Wahl verlieren, regieren sie einfach wieder zusammen. Immerhin kann man ein Paar kleine ausschließen. FDP zum Beispiel. Partei für die Egoisten unter uns. Die Grünen kann man, solange sie im Aluhutmilieu auf Stimmenfang gehen, auch ausschließen.

Am unteren Ende des Zettels finde ich die PARTEI. Muss schmunzeln. Werfe Youtube an und schaue mir einige absurde Wahlwerbespots der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative an. Unterdrücke das Verlangen sie zu wählen. Schaue mir dann noch ein Spot von BIG an, dieser stimmt mich wieder traurig: »eine Ehe ist einem Mann und einer Frau vorbehalten«.

An dieser Stelle muss ich mich heftig darüber ärgern, dass laut Umfragen die Piraten unter fünf Prozent hängen bleiben werden. Ich könnte noch warten: wenn sie über vier Prozent kommen, könnte ich es riskieren. Die Piraten hatten so viel Potenzial, waren die einzigen, deren Kompass überhaupt in die richtige Richtung zeigt, und dann haben sie mit zitternden Händen den etablierten Parteien die Nägel überreicht, mit denen sie dann ans Kreuz genagelt werden konnten.

Oder Farbe bekennen, links wählen? Strategisch. Um die linke Kraft im Parlament zu stärken? Um dann die Stimme zu sein, die Piraten bis zu den 5% nicht reicht? Scheiße. Ich atme tief und langsam durch. Dann verschiebe ich die Entscheidung auf Morgen.

Stoff für eBook-Reader: Heute ist die Stadt

Wie versprochen, gibt es Heute ist die Stadt heute (an dieser Stelle fällt mir erneut auf, dass der Name der Geschichte nicht so richtig praktikabel ist) als Download für eure eBook-Reader und Tablets. Für mehr Lesespaß!

Download im ePUB-Format (für die meisten Geräte)

Download im mobi-Format (Für Amazon Kindle)

August 2013

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August war ein Monat der Wahl, auch wenn die Bundestagswahl erst im September ist. Entschieden wurde sie wahrscheinlich schon jetzt. Die Stadt ist vollgekleistert mit gleichen Gesichtern, Sprüchen, Lügen. Es gibt nichts zu wählen bei dieser Wahl. Die Ereignisse der letzten Wochen machen mich nicht mehr wütend, ich fühle nur Eckel [Danke, Torsten]. Abgefunden habe ich mich nicht. Und werde es auch nicht.

August war auch ein Monat der Versöhnung. Meine Mutter war bei uns zu Besuch. Am letzten Morgen ihres Aufenthalts sah sie meine Büro-Uniform: Lederschuhe, Ledertasche, weißes Hemd, blaue Hose, braunes Jackett. Das hat sie zutiefst gerührt. Das habe sie sich schon immer gewünscht, sagte sie. Was war denn verkehrt an meinen Baggy Pants? Und bei der Abreise hatte sie auch ein Paar herzliche Worte für Leeni. Gut.

Außerdem war August ein Monat des Schlafmangels: Leeni durchlebte die letzten Wochen vor der Abgabe ihrer Thesis. Ich bin so stolz auf sie. Nur eine Auszeit hatten wir: das Lost in a Moment Open Air in Rummelsburg. Ansonsten tagelanges Starren auf Bildschirme, an der Grenze zum Scheitern, von technischen und organisatorischen Problemen zum Wahnsinn gebracht. Jetzt ist sie praktisch fertig mit ihrem Studium, ich bin fertig mit Heute ist die Stadt. Neue Aufgaben erwarten uns. Es wird spannend, Berlin, enttäusch mich nicht.

So war August. Gute Nacht. Ich melde mich.

Ankündigung

HIDS cover

Ok. Fertig. Es hat zu lange gedauert: nach zweiundeinhalb Jahren Arbeit wird Heute ist die Stadt in die Welt entlassen. Morgen Abend am 01.09.2013 um 20:00 wird der Text als Public Beta veröffentlicht. Public Beta bedeutet, dass die Version noch Fehler enthalten kann. Diese können jeder Zeit per Kommentar oder per mail@burij.de gemeldet werden, wofür ich übrigens sehr dankbar wäre.

Die Protagonisten haben mich monatelang begleitet. Sie, ihre Entscheidungen und Gedanken waren ständig mit mir, ein Teil von mir. Jetzt, nach dieser langen Zeit, bin ich frei, die Geschichte von Maja und Karim ist erzählt, es gibt nichts mehr zu sagen. Beflügelt und ein wenig überwältigt muss ich einen Appell an das Schreiben formulieren: Es ist oft ermüdend, undankbar, langweilig, aber stets lohnt es sich. Nichts kann einen ehrlicher glücklich machen, als ein fertiger Text, an dem du dich lange abgerieben hast. Ob du für deinen Lebensunterhalt oder, wie ich introvertiert auto-therapeutisch schreibst: hör nie auf! Die Zeit lässt sich immer finden. Schlafmangel kann die Kreativität fördern. Einen Satz in Smartphone einkloppen, während man auf den Bus wartet, einen anderen im Bett auf eine alte Rechnung kritzeln. Am Ende wirst du einen Text haben. Und dieser Text ist im Vergleich zu dem ganzen Krempel, der dich umgibt, so wertvoll.

Und so geht es jetzt weiter: am 03.09 (ich brauche noch ein wenig Zeit für die Aufbereitung) stelle ich den Text als Reader-Version bereit (im mobi- und ePub-Format). Danach geht es an das Layout einer PDF-Version. Das wird voraussichtlich ein paar Wochen dauern. Anschließend habe ich ein kleines Experiment angedacht, was verrate ich aber noch nicht. Nach Heute ist die Stadt kümmere ich mich eine Weile um die kleinere Texte, die mir schon länger im Kopf rumschwirren. Währenddessen werde ich die Energie Sammeln, um den ersten Teil von Alter Teichweg auszuformulieren.

Vielen Dank an Alle, die mich beim Schreiben von Heute ist die Stadt inspiriert haben! Ihr werdet euch hoffentlich im Text, in den Details und in den Motiven wiederfinden.

Why not?

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Hallo #tumblr

Ab sofort ist der Blogstream bei burij.tumblr.com gespiegelt. Für die Kids.

Und wann sind Sie Frau #Merkel…

das letzte Mal am späten Abend mit einem Dackel an der Leine durch leere Straßen West-Berlins gewandert und Migranten-Jugendliche gefragt, warum sie so traurig blicken?

Praktisch

Praktisch denken: Särge schenken!

Juli 2013

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Am 03. Juli hat Franz Kafka Geburtstag. Seit dem ersten Satz, den ich von ihm gelesen habe, bewundere ich Kafka. Es handelte sich natürlich um die Einleitung in die Verwandlung. Seine Texte ließen mich ganze Nächte den Atem anhalten und bleiben bis heute sehr frisch in der Erinnerung. Ich bilde mir keineswegs ein, jemals eine Vergleichbare sprachliche Ausdruckskraft in meinen Texten zu erreichen, jedoch ist er ein Vorbild für mich und die Identifikationsfigur schlechthin. Kafka schrieb nicht hauptberuflich, er war bei Versicherungen und Verwaltungen eingestellt. Er schrieb sein erstes Buch innerhalb einer Nacht und jagte mit diesem Meisterwerk einen dicken Pfahl in den Arsch der Literaturwissenschaft. Ich stelle mir manchmal vor, wie er von dem Trieb zu schreiben innerlich zerrissen wird, ekstatisch zu schreiben beginnt und erst dann eine tiefe Befriedigung verspürt, wenn vollgeschriebene Blätter mit einem frischen Text auf seinem Tisch liegen. In meinen Beruf, in mein Privatleben und in meinen Lifestyle passt das Schreiben so gar nicht, trotzdem sehe ich keine Alternative.

Heute ist die Stadt ist so fertig wie nie zuvor, auch wenn da noch einiges zu tun ist. Innerhalb eines Monats stellte ich aus dem Konzept für den Schlussabschnitt einen Textentwurf her, der sich nun in der Postproduktion befindet. Von der Menge ist es ca. ein Drittel des gesamten Textes gewesen. Der Gedanke das Projekt bald fertigzustellen gibt mir viel Energie; die Blockade scheint gelöst zu sein. Ich habe mir Zeit bis Ende August gegeben. Es kann jetzt nur noch sehr wenig schief gehen.

Leeni ist eine Freundin, die Überraschungen macht. Ich bin ein Typ, der nicht gerne von etwas überrascht wird. Spontanität muss ich im Voraus planen. Am Anfang des Monats machte Leeni mir eine der schönsten Überraschungen, die ich je bekommen habe. Sie packte mich und Simo in einen Mietwagen und brachte uns nach Amsterdam, in eine Stadt, in der ich Idiot noch nie zuvor gewesen bin. Eine verdammt schöne Stadt und ein Mekka für Stadtplaner und Architekten.

Alle diese guten Sachen, von denen ich im Studium begeistert war, die ich planen wollte, und die jetzt in der Berufspraxis wie ein unrealistischer Traum mich aus der Ferne schelmisch auslachen, existieren dort wirklich. Autos lassen sich nicht kostenfrei parken, auf den Straßen spielen glückliche Kinder, durch die Stadt fahren Boote, die Bewohner sehen zufrieden aus und Asphalt glitzert, wie Sternenhimmel, wenn man möchte. Vier Tage lang hausten wir auf einer Insel am Rande Amsterdams. Und stets konnte ich das Gefühl nicht loswerden mich in einem Hochglanzrendering zu befinden. Am vierten Tag hatte ich einen Zusammenbruch, als Leeni sagte, dass es in Berlin kein Meer gibt und niemals geben wird. Aus dem Urlaub nach Hause zu fahren war dieses Mal besonders schwierig.

Darum begaben wir uns bereits einige Wochen später erneut in einen Kurzurlaub und zugleich auf eine Zeitreise: in das Elternhaus nach Föhr. Strand, Schulfreunde und das triviale Gefühl alles zu kennen, aber nicht mehr dazu zu gehören. Der Dackel war wieder dabei. Er liebt den Strand.

Das ganze Überwachungsdesaster ist allmählich in den Alltag vorgedrungen. Alle in meiner Umgebung reden davon, auch die Älteren, es ist kein Thema der Digital Natives mehr. Bei mir hat sich sowohl ein Gefühl der Ohnmacht als auch die laute Vermutung, dass die Sachen nie wieder so sein werden wie früher, eingestellt. Die Ereignisse dieser Tage, wie einst Ölkrise oder die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, haben mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen. Ich komme auch nicht drum herum, darüber nachzudenken, wie ich damit umgehen werde. Schon jetzt merke ich, wie mein Wertesystem sich neu zu ordnen beginnt.

So war Juli. Gute Nacht. Ich melde mich.

Alter Teichweg: 0. Vorwort

Vor einiger Zeit hat mich eine Nachricht erreicht, die im Gegensatz zu dem ganzen Mist, was mich den ganzen Tag belästigt, ganz tief vordringen konnte. Tim schrieb: „Du hast noch Sachen im Keller, brauchst du etwas davon? Sonst entsorge ich alles.“ Oder so ähnlich.

Und dann ist etwas passiert, was ich mir nicht genau erklären konnte. Oder beschreiben. Es hat mich nachhaltig verstimmt. Wieso? Ich wohne da seit ca. einem Jahr nicht mehr. Wenn ich erneut nach Hamburg ziehen würde, aus welchen Gründen auch immer, dann würde ich mir höchstwahrscheinlich eine andere Wohnung suchen. Aber auch zurück nach Hamburg zu gehen plane ich nicht.

Erst nach einigen Tagen fing ich an zu begreifen: die Wohnung verbindet viele lose Ereignisse meines Lebens zu etwas, was man als ein Lebensabschnitt bezeichnen könnte. Solange Tim dort noch gelebt hat, hatte ich Zugang zu einer Wohnung, in der jeder Fleck, jede Delle, alle Oberflächen und die meisten Gegenstände Erinnerungen hervorrufen; wie ein PGP-Schlüsselpaar öffnen diese Raumfragmente in Kombination mit meinem Gedächtnis Spuren zurückliegender Ereignisse. Tim zieht aus, die Wohnung wird renoviert, dann verschwindet dieser Schatz für immer.

Mit dem Beschluss einen kleinen Text über die fünf Jahre meines Lebens in Hamburg zu schreiben war die emotionale Unruhe weg wie Usain Bolt. Ich fing an Aspekte zu notieren, mit denen ich mich gerne in diesem Text beschäftigen würde. Die Liste wuchs und wuchs, sodass mir schnell klar wurde: auf einer DIN-A4-Seite ist das, was ich sagen möchte, nicht formulierbar.

Nie hielt ich die offensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für eine sinnvolle Angelegenheit. Wie Leeni dies beispielsweise tut. Für sie ist es eine Art Hobby und die Zeit in der Gegenwart wert. Ich tue das nie. Schließlich ist die Vergangenheit vorbei. Vielleicht ist sie das für mich, weil mein Blut zur Hälfte deutsch ist. Doch ich muss eingestehen, dass der radikale Blick nach vorne eine Prise Heuchelei enthält: die Vergangenheit ist und bleibt eine Quelle für Motive, Grundlage von Entscheidungen und somit letztendlich die Substanz des Ichs.

Ein guter Anlass also sich mal der eigenen Vergangenheit zu stellen. Gleichzeitig habe ich keine Lust erst nach zwei Jahren etwas fertiges zu haben. Deswegen lege ich dieses autobiographische Experiment als eine Serie aus drei in sich abgeschlossenen Texten an. Diesen hier nicht mitgezählt.

Leeni sagt oftmals, ich würde denken, dass ich in einem Film lebe. Mit mir als Hauptdarsteller. Sollte dem so sein, dann ist Alter Teichweg  als eine Grundlage für das Drehbuch zu diesem narzisstischen Film zu verstehen.

Juni 2013

Es ist so weit! Heute ist die Stadt muss zu Ende geschrieben werden. Emotional getrieben schrieb ich den Großteil dieser Stadt-Liebes-Geschichte im Frühling 2011. Anders als jetzt, wenn ich Texte produziere, hatte ich kein Konzept und keine eingespielte Arbeitsweise. Bis heute habe ich mit diesem einem Text zu kämpfen, doch der Atem ist nicht raus. Die Geschichte hat mich lange begleitet, jetzt wird es Zeit sich zu verabschieden und einen Punkt zu setzen. Um voranzukommen werde ich einen anderen Ansatz ausprobieren: der Schluss wird „ausgelagert“ und als ein eigenständiger Text behandelt. Er wird die drei Standardstufen durchlaufen, die sich bei mir auch für alle andere Texte bewährt haben: ein Outliner-Konzept in Workflowy, eine Skizze in Focuswriter, die Reinzeichnung auf dem WordPress-Server. Bis zum Ende des Sommers muss es fertig werden, denn ein neues Textprojekt ist bereits in der Konzeptphase. An dieser Stelle nur ein Teaser vom Teaser. Richtig geteasert wird in ein paar Wochen.

Das Filetstück des Monats verbrachten wir in Barcelona. Und es war überragend. Am künstlichen Strand von Barceloneta ließ ich mich mit einem breiten Lächeln im Gesicht von der Sonne backen. Das kleine Apartment in El Born wurde uns eine Woche lang zu einem kleinen Zuhause, aber die Hauptrolle dieser Romanze mit der Stadt spielte die elektronische Musik.

Es gibt junge Leute, die zur Schule gehen, studieren, eine Ausbildung machen und fröhlich in ihrem Soziotop feststecken. Dann landen sie durch eine Aneinanderreihung von Zufällen an einem Ort, an dem elektronische Musik gespielt wird. Das Ganze kommt ihnen eintönig vor, sie behaupten sogar unter Umständen, den ganzen Abend nur ein einziges Lied gehört zu haben. Und dann gibt es diese gefühlt fünf Prozent von uns, deren Leben sich bis zu dem Abend mit der elektronischen Musik sehr ähnlich gestaltet. Und dann sind sie dort, und sie verstehen, dass dieses rhythmische Geklopfe und Gezwitschere genau das ist, wonach sie immer gesucht haben; dass ihnen das Tanzen das gibt, was sie brauchen: das Gefühl ein Teil von etwas zu sein ohne Fußball mögen oder Minderheiten verachten zu müssen; dass sie tanzen wollen, tanzen bis die Erschöpfung sie auf die Bretter schickt. Herzlichen Glückwunsch: sie haben ihr erstes Techno-Erlebnis erreicht. Die Musik begleitet sie von nun an und füllt die Leere in ihnen Nacht für Nacht auf. Die erste meditative Erfahrung, verursacht durch die elektronische repititative Musik war mit Pierre auf einem kleinen Open Air an der Spree. Es ist einige Jahre her. Seit dem gab es viele in unterschiedlicher Intensität. In Barcelona hatte ich zwei.

Die erste war auf einer Party in einer mittelalterlichen Stadt, in der Nähe von Museu Nacional d’Art de Catalunya. Die Karten wurden an der Stadtmauer durch bunte Bändchen ausgetauscht. Was uns hinter der Mauer erwartete war aber keine Tanzfläche, sondern… Eine Stadt in der Stadt. Mit Geschäften, Restaurants und Cafés. Wir folgten den Bässen und fanden dann eine Burg auf der Bergspitze. Dort verbrachten wir die nächsten zehn Stunden mit dem Gefühl ein Teil von etwas Unglaublichem und zugleich teilnahmslose Beobachter eines absurden Schauspiels zu sein. Perfekte Musik vor einer perfekten Kulisse hat mir dieses Trance-Gefühl erneut geschenkt, und ich bin dankbar dafür.

Noch intensiver spürte ich die Erfahrung schon am nächsten Tag. Es war eine Art Mini-Festival in den olympischen Ruinen. In der für Wassersportarten angelegten futuristischen Anlage badeten wir, um die brennende Hitze Kataloniens zu lindern; ein wahnsinniger Franzose und ein überaus netter Stuttgarter spielten brav unsere Urlaubsbekanntschaft; in einem Amphitheater nebenan wurde getanzt. Da hatte ich erneut die Erfahrung vom Rhythmus regelrecht durchdrungen zu sein, mich in der Menge der Körper aufzulösen, ein wahrlich sehr archaisches Gefühl.

Währenddessen ging es Simo gar nicht gut. Wir vermissten den kleinen Dackel ohnehin tierisch, denn er war gezwungen unter Aufsicht in Berlin zu bleiben. Seine Allergie wurde immer schlimmer, letztendlich musste er zum Notarzt. Die Pharmazie bewirkt aber scheinbar auch bei Tieren große Wunder, sodass als wir neun Tage später verbrannt zurückkamen, Simo uns zwar mit einer Plastiklampe auf dem Kopf, aber fröhlich mit dem Schwanz wedelnd begrüßen konnte. Seitdem schläft er im Flur. Auf meiner Tasche. Er passt wohl auf, dass wir nicht mehr so spontan abhauen können. Einen späteren Angriff des großen weißen Hundes hat er dank Leeni auch überlebt, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Zu verbrennen haben wir eigentlich erst am letzten Tag geschafft. Sonntags nach der letzten Party verbrachten wir 24 Barcelona-Rest-Stunden im Hotel Expo, das sich insbesondere durch ein Pool auf dem Dach auszeichnet. Nach zehn Minuten schlief ich für ca. drei Stunden ein. Es war zu spät.

Wieder im Büro, musste ich feststellen, dass ich meinen Job immer mehr mag, die Gründe dafür sind noch zu ermitteln. Oder auch nicht. Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass nicht nur Herr Obama, sondern auch der Arbeitgeber deinen Blog liest. Obama war übrigens in der Stadt. Der arme, über Spandau in Tegel angeflogen, er muss gedacht haben, er sei in Pakistan und nicht in der Heimat von Goethe und Schweinsteiger gelandet.

Morlox war wieder auf. Mit Leeni und einigen anderen Finnen hatte ich die Ehre dort die kürzeste Nacht des Jahres zu verbringen. Wirklich gut.

Ein viel spanender und angenehmerer Besuch als der vom amerikanischen Präsidenten, war der Besuch von Hauke und Jonas. Weniger Verkehrschaos hat er übrigens auch verursacht. Beide Jungs sind von Föhr. Beide wohnen jetzt in Hamburg. Wir haben geschafft ein Paar Jahre zusammen in einer Stadt zu bleiben (Hauke lebte auch mal in Berlin); und es war cool. Wir ackerten gemeinsam Electroläden in Hamburg ab, sind tagelang durch die Stadt gerollt, Fußball auf Asche gespielt und auch sonstige Sachen angestellt, die jungen Männern eben Spaß bringen. Und auch an dem letzten Wochenende von Juni hatten wir viel Vergnügen miteinander. Danke Jungs!

Viel Erfreuliches ist in diesem Monat passiert und es gibt auch nette Perspektiven: Leeni sagte, ich solle mir für den 08.07.13 einen Urlaub nehmen. Den Grund durfte ich nicht erfahren. Und dann werde ich eine Weile auf Föhr verbringen. Und sowieso ist das Leben gerade ziemlich geil.

So war Juni. Gute Nacht. Ich melde mich.

Die Saga vom mutigen Wurm und dem Krieger, der seinen Schlaf verlor

– Wurm, so kannst du doch nicht weitermachen, du wirst noch erwischt und dann reißen sie dir deine übelriechende Goldzunge raus. Dann hast du auch nichts mehr außer deiner Worte!
– Worte gehören in die Luft.
– Hör auf damit! Sie sehen dich! Du bist ein Dorn in Augen der Wächter des Inhalts. Sie werden dich fangen!
– Wir sind längst gefangen. Sie sehen jeden Schritt, sie lernen von uns, nichts anderes können wir machen als die Worte Richtung Sonne zu senden. Auch die Wächter haben ihre menschlichen Seiten.

Wurm nahm ein Glas mit glänzendem Wasser, tränkte darin ein Wort und ließ es in die Luft steigen. Das Wort machte ein Paar Pirouetten. der Krieger konnte ihn noch das letzte Mal lesen bevor es hinter dem Horizont verschwand, um nie wieder ausgesprochen zu werden. Es war das Wort Erwartung.

Wurm sprach weiter:

– Weißt du, was sie mit den mächtigsten Wörtern tun?
– Sie entfernen sie?
– Nein! Sie nehmen sie so lange in den Mund, bis diese Wörter ihren Zauber verlieren. Jemand muss sie davon abhalten.
– Wurm, glaubst du, sie haben uns angelogen? Glubst du, es gab nie die Gefahr? Oft liege ich wach… Ich kann nicht mehr schlafen, weil ich nicht weiß, für wen ich meinen Schwert heben sollte.
Lüge ist ein Wort, die Gefahr ist auch ein Wort. Ein sehr mächtiges. Auch die Wahrheit ist nur ein Wort. Und die Wächter nehmen diese Wörter und stricken eine kleine Welt. Welt ist auch ein Wort.

Wurm nahm das Wort Inhalt in die seine raue Hand, wandte es ein paar Mal an, tastete es ab und zerschmetterte es anschließend auf dem Boden. Krieger spuckte darauf. Krieger lief ein paar Mal hin und her, wurde immer düsterer, plötzlich sah er alt und müde aus:

– Weisst du wieso, du falsch liegst?
– Ich liege nicht falsch, ich entführe ihnen die Worte und lasse sie frei. Ich kann nur Recht haben…
– …Sie glauben so wie du, dass sie das Rechte tun. Deswegen werden sie weitermachen, sie werden gewinnen und keine Wörter dieser Welt werden uns retten.

Zwei Monatsberichte nebeneinander ist ein klares Signal: Ich werde dem eigenen Anspruch nicht gerecht. Ziel des Monats ist neben dem klassischen Überleben ein neues Sprachspiel.

Mai 2013

Nach hinten ist der Monat doch noch ganz schön hektisch geworden. Aus der Sicht des Arbeitnehmers ist Mai in Deutschland wirklich sehr angenehm. Eine beträchtliche Menge an Feiertagen wird durch Brückentage zu längeren Auszeiten ausgedehnt. Die Kehrseite ist die sich anhäufende Menge der Arbeit am Ende des Monats, die wie das Wasser aus einem durchbrochenem Damm einen zu ertränken droht. Klingt dramatisch, ist aber doch nicht so wild.

Mai ist auch die Zeit, in der die ersten Anzeichen des Clubsommerhöhepunkts zu spüren sind. Immer seltener muss man sich den Satz anhören »Der Laden ist geil, aber mehr so ein Sommerding«. Und auch wenn 2013 nicht wirklich trocken oder warm werden möchte, hatten wir bereits ein Paar sehr schöne Cluberlebnisse. Z. B. in Morlox, einem Laden, der nun zu ist, weil an sein Stelle Luxuswohnungen entstehen sollen. Vorher war der Laden eine Legende.

Ich stand wieder auf dem Longboard. Obwohl es viele Monate her ist, hat sich jede Bewegung immer noch gut und bekannt angefühlt. Und als ich mit meiner Beute – neuem Bügelbrett – nach Hause zurückkehrte, habe ich Hamburg 11% weniger vermisst.

Hängen geblieben ist noch ein Workshop „Girls on Rails“, zu dem ich meine Freundin begleitete, und der Besuch von Immo. Stephan und Immo haben ein luxuriöses 3-Gänge-Menü in Stephans Wohnung zubereitet, ein Tag nach dem Immo und ich auf der Suche nach etwas tanzbarem den Osten unsicher machten. Simo wurde geimpft und hat es gut überstanden, wir haben das Wohnzimmer umgestellt, ich hatte Geburtstag, Karneval der Kulturen fegte durch Berlin, wir wurden beim Schwarzfahren erwischt.

So war Mai. Gute Nacht. Ich melde mich.

April 2013

Diesmal ist nicht nur der Monat zu Ende gegangen, sondern auch mein sechsundzwanzigster Lebensjahr. Traurige Geschichte, sofern moderne Performer zum Vergleich herangezogen werden. Immerhin habe ich alles, was ich will; mir fehlt nichts. Das sollte genug sein. Das Übrige ist Extra.

Wie beispielsweise der Urlaub nach Barcelona. Mitte Juni, raus aus Berlin, wo es derzeit immer noch nicht so richtig nach Sommer aussieht, zum Strand, elektronische Musik hören, Drinks… Habe ich Strand schon erwähnt? Meine Freundin musste mich mal wieder aus meiner Comfort Zone (wer mag schon Reisen?) zerren. Sie hat es geschafft, gut so!

Sowieso ist sie ein Schatz. Sie hat im letzten Monat brutal durchgezogen, eine unmenschliche Menge an Scheinen gemacht und ihrem Abschluss sehr nah gekommen. Ich bin stolz auf sie.

Kirkas Design hat einen Angebot abgegeben. Es geht um einen großen Auftrag, aber die Auftraggeber sind im Verzug mit der Nachricht, ob wir den Zuschlag bekommen oder nicht.

Raring Ringtail hat mich auch eine Weile beschäftigt. Darauf basierend möchte ich in absehbarer Zeit eigene Linux-Distribution zusammenbauen. Dies ist längs überfällig.

Urlaub ist auch eine herrliche Sache. Den Monat hab ich auf eine freie Woche in Berlin hingelebt und nun genieße ich sie sehr. Mit dem besten Team der Welt, mit Leeni und Simo.

So war April. Gute Nacht. Ich melde mich.

Sonntag, 5:00

Stehe mit Leeni auf unserem Balkon. Wir unterhalten uns ganz klassisch über Simo. Lautes metallisches Jaulen unterbricht unser Gespräch. Unter unserem Balkon sehen wir einen Afrikaner, der die Straße entlang geht. Relativ schnell. Beim Laufen spielt er ein Autorennspiel auf der PSP. Sehr laut. Wir gehen wieder rein, um uns den Baseball-Film zu Ende anzuschauen.

Im Kiosk

Beobachte am Samstagnachmittag folgende Szene in einem Kiosk in Neuköln:

Ein junger Mann tritt ein, kauft eine SIM-Karte für ein Mobiltelefon und bewegt sich auf den in den Kiosk integrierten Spielautomatenbereich zu.
Der Kioskbesitzer stoppt ihn:
»Willst du spielen?«
»Ja.«
»Hast du einen Ausweis dabei?«
»Ey, Alter, ich bin heute aus dem Knast gekommen. Habe noch keinen Ausweis, nur Bescheid über den Entlassungsbefehl, dort steht aber mein Geburtsdatum drin. Geht das klar?«

Creepy. Danach machen wir uns auf den Weg nach Hause, um unser selbst gemachtes Müsli zu essen.

Das morbide Spiel mit Worten

Buchstabensuppe im Kopf. Worte gehören in die Luft. Sie müssen wie Falken schwindelfrei abheben können.

Aus Wörtern lassen sich nicht ohne Weiteres Quadrate bauen. Wörter geben mir keine Ruhe. Ich lege sie mit zitternden Händen aufeinander. Ich starre sie an. Es ist leise. Eine falsche Bewegung und das ganze Gebilde droht in sich zusammenzubrechen.

Es ist vollbracht, ich wische imaginären Schweiß von der imaginären Stirn. Schaue mir das Konstrukt an. Zu lesen ist:

„Du gehörst einer bedrohten Minderheit an, du gehörst zu den glücklichen Menschen.“

Simo

Das ist jetzt Versuch No.3 etwas über Simo zu schreiben. Ein Mal fing ich nach zwei Absätzen neu an, ein Mal ließ die WordPress-App für iPad den Entwurf spurlos verschwinden. Nicht das erste Mal, aber letzter Versuch die App zum schreiben zu benutzen. Jetzt schlafen die Beiden auf dem Sofa und ich habe ein wenig Zeit für einen Neuversuch.

Simo ist fast ohne Vorwarnung in meinem Leben aufgetaucht. Ich holte Leeni von Tegel ab, der Kerl begleitete sie. Ich glaube, er trug eine Lederjacke. Er machte den Eindruck etwas verloren oder fehl am Platz in Berlin zu sein. Wie jeder Neuankömmling.

Am ersten Abend forderte er lautstark die Nacht mit uns im Bett zu verbringen. Ich fand das nicht gut, gab aber nach einer Weile nach. Vier Wochen später bestach ich ihn mit Lachs, wenn er vorhatte im Wohnzimmer, statt mit mir im Bett zu schlafen. Er ist so weich.

Simo ist kleiner als andere Dackel. Er ist ein Zwergdackel. Er ist der perfekte Hund, weil er ausschließlich gut riecht, kein Speichel in der Wohnung verteilt und keine Schuhe zerstört. Er ist ein Jagdhund, aber er ist allergisch gegen Wild. Und gegen Getreide. Und gegen einige andere Sachen. Wegen seinen Allergien hat er Hautprobleme und verliert an einigen Stellen Haare, was ihn eher noch süßer macht.

Simo freut sich, wenn ich nach Hause komme und er ist am Boden zerstört, wenn ich gehe. Deswegen bricht es mir das Herz ihn alleine zu lassen. Auch wenn es darum geht, eben mal den Müll runterzubringen.

Der 15. Februar 2013 war der Tag, an dem ich verstanden habe, dass ich Simo liebe. Wie einen Sohn. Wegen seinen seltsamen Psychomacken: jeden morgen, wenn ich mit meinem Tee ins Schlafzimmer komme, um Leeni zu wecken, versucht er ihr vor mir einen Kuss zu geben. Aber auch wegen seiner Empathie: er weiß immer, was zu tun ist, wenn Leeni oder ich traurig sind.

Ganz viel kann ich über Simo erzählen nach diesem halben Jahr. Und es bleibt zwangsläufig niemandem erspart, der momentan mit mir zu tun hat, aber das Wichtigste ist: ich hätte 26 Jahre lang nicht gedacht, dass ein Hund sich so positiv auf mein Leben auswirken kann.

März 2013

Kurz durchatmen und einen Zwischenbericht abgeben. Ich werde versuchen, dies an einem jeden Monatswechsel zu bewältigen.

Mehrere Themen gilt es zu behandeln. Das Wetter macht es der Stadt in diesem Frühling ziemlich zu schaffen. Es ist scheiße. So richtig beschießen! Alle reden darüber, alle sind genervt und latent depressiv. Der Frühling geht einfach nicht los. Es ist ganz klar, dass wenn es jetzt warm wird, dann bleibt es auch warm, doch in den nächsten zehn Tagen wird es nicht. Selbe Nachricht jeden Tag seit einem Monat.

Ansonsten laufen die Dinge eigentlich ganz gut. Kirkas Design erfuhr eine Art Beta Launch. Im Prinzip ist die Seite so gut wie fertig, ein Paar Sachen müssen noch erledigt werden. In der ersten Woche bekamen wir direkt mehrere Anfragen für Aufträge, eine Aufforderung einen Angebot abzugeben, viel positives Feedback und Wünsche bei irgendwelchen Projekten mit irgendwelchen Leuten zusammenzuarbeiten. Ganz schön gut für ein aus der Not und in der Freizeit entstandenes Hobbyprojekt. Ich bin ziemlich sicher, dass Leeni die Schuld dafür trägt, dass es so gut geworden ist. Wir haben wenig Zeit für Kirkas, aber wir werden es sicher voranbringen, jetzt ist es ganz klar.

Auch unser anderer kleiner Start Up (ich glaube, ich habe noch nicht davon erzählt. Vorerst bleibt es auch dabei) hatte ersten kleinen Erfolg: ein potentieller Kunde hat sich gemeldet, er will eine Wohnung von uns vermieten lassen. Sein Anwalt wird unseren Vertrag prüfen und sich angeblich bei uns melden. Ich bin gespannt.
Leeni hat wegen Studienangelegenheiten in Finnland drei Wochen verbracht. Zu lange, zu einsam, zu kalt, zu grau.

Als sie zurückkam haben wir trotz Kälte schon mal mit dem Frühling in Berlin angefangen: Freunde getroffen, ein Paar seltsame unbekannte Clubs besucht, die erst in ein Paar Wochen in Touristenführern auftauchen und ihre Eintrittspreise verdreifachen werden, sowie einige essentielle und extrem wichtige Sachen schleifen lassen. Frühling eben.
Und wir haben viele Pläne gemacht: Simo bekommt beispielsweise einen Fahrradanhänger, sodass wir ihn besser überallhin mitnehmen können. Und Dezember werden wir, so wie es aussieht, in Spanien verbringen.

Geschrieben und gelesen habe ich eher wenig. Wie für so viele Sachen, fehlt auch dafür die Zeit. Ich bekomme auch weniger von der Welt mit, weil ich auch fast nicht mehr in die Zeitungen reinschaue. Ehrlich gesagt, wird es zunehmend uninteressant, was außerhalb des S-Bahn-Rings passiert. Das ist bedenklich, doch es passiert. Der Ring ist eine natürliche Abschirmung, die die Ereignisse außerhalb auf ein kaum wahrnehmbares Rauschen runterpegelt…

Der Monat endete mit einem langen Osterwochenende, das ich mit meinem Team (Leeni und Simo) verbracht habe. Das war echt gut, genau solche Zeit zählt.
So war März. Gute Nacht. Ich melde mich.

Alte Texte

Es ist Samstag Abend, deine Freundin ist in einem anderen Land, Du bist Mitte zwanzig und wohnst in Berlin. Frage: was machst Du? Ganz klar: in eigenen alten Texten stöbern und bloggen.

Habe Flügel wiederentdeckt, ein Paar Stellen geändert und publiziert. Die Geschichte habe ich 2009 geschrieben. Würde heute nicht wieder so schreiben, aber es war eine andere Zeit. Damals war ich von Alfred Döblin über alle Maße fasziniert und fand, dass wirr schreiben eine gute Sache sei. Nun ja. So war das. Kurz vorher ist mir mal eine Festplatte abgeraucht, sie nahm unter anderem alle meine Texte aus ca. zehn vorangegangenen Jahren mit an den Ort, an dem die schlechte Manuskripte ihre ewige Ruhe finden.

Außerdem war da noch eine Menge unfertigen, formlosen Textrohstoff. Womöglich bringt mich die Tatsache, dass es alles jetzt im Entwurfsmodus hier bei WordPress hängt, nochmal dazu, mich damit zu beschäftigen. Zum größten Teil ist es hirnverbrannter Müll. Aber wir alle waren mal Jung. Dass ich mal so alt werde, dass mir eigene Texte ganz unbekannt vorkommen… Verdammt! Naja, jetzt ist es ein Pool an Motiven und Formulierungen, auf den ich zurückgreifen kann.

Eine Geschichte (Arbeitstitel „Heute ist die Stadt“), will ich aber doch noch fertigstellen. Bin seit ca. 2011 dabei, stecke aber fest. Sie soll dann „Flügel“ ergänzen und einen positiven Gegengewicht schaffen. Positiv schreiben ist schwieriger als diese Deprischeiße. Wer hätte das gedacht.

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Falls mal jemand anrufen möchte. Oder so.

Die Arbeitsgemeinschaft

Früher (vor 2 Jahren?) sind Junge Menschen nach Berlin gekommen, um irgendwas mit Medien zu machen. Mittlerweile ist es nicht mehr In, auch wenn einige wenige Hipster hartnäckig an dem konservativen Scheiß festhängen. Jetzt kommen Leute nach Berlin, um ein Paar Start Ups zu gründen. Das ist der neuste Scheiß. Haben wir auch gemacht.

Weil es trendy ist, und aus Geldmangel, haben meine Freundin und ich die Arbeitsgemeinschaft Kirkas Design gegründet. Die Idee ist das zu tun, was bockt (Grafik und Web), aber dafür bezahlt zu werden. Weil wir gut sind. Naja, das Übliche.

Heute gab es mit der Verknüpfung der Social Media Kanäle untereinander und mit der Webseite eine Art Beta-Launch. Alles mühsam und mit viel Liebe gemacht. Paar Sachen müssen noch erledigt werden: eine flashige Produktseite, SEO, bessere Menüleiste, die Probleme, die sich aus der Zweisprachigkeit der Seite ergeben sollten wir am besten auch schnell lösen. Aber die grundlegende Sachen stehen. Bald geht es in die Kaltaquise. Schauer…

Was eigentlich bisher passiert ist

Jetzt bin ich 26. Fast 27. Verdammt, was habe ich eigentlich mit all dieser Zeit bis jetzt gemacht? Ziemlich sicher bin ich mir, dass ich sehr viel Spaß gehabt habe. Viel Zeit habe ich mit Freunden, Familie und Fremden verbracht, noch viel mehr alleine. Es gab Freude, Trauer, Bitterkeit, Wut, Euphorie und Langeweile. Langeweile war oft sehr angenehm.

Ich habe mich viel Bewegt, zu Fuß, zwischen Wohnorten und zwischen Weltanschauungen, durch die Datenleitung und mit Musik auf den Ohren, schnell oder flanierend, nach vorne, zurück und in Kreisen, mit Allem, was ich besaß oder nur mit dem, was ich anhatte.

Mit meiner Familie bin ich aus Sibirien auf eine Insel in der Nordsee umgezogen, alleine nach Hamburg. Ich bin insgesamt 10 Mal in eine andere Wohnung umgezogen, und weil ich die ständige Bewegung satt hatte, bin ich in Berlin gelandet, einer Stadt, die sich selbst, nein, nicht bewegt, sondern wie ein ICE ohne Bremsen und ohne erkennbaren Verstand des Lokführers mit 300 durch die Gegend rast. Wahrscheinlich auf eine Betonwand zu. Wir wissen es nicht.

Natürlich wird es hier auch um Berlin gehen, in Berlin leben und über Berlin nicht zu schreiben ist nahezu unmöglich, und natürlich wird es auch mal was Grafisches geben, Farben und Formen ist ein großer Teil meines Lebens. Aber über unsere (momentan noch) prekäre Lebenssituation in einer der spannendsten Städte der Welt schreibt schon meine Freundin. Und zwar ziemlich gut, sie findet die Worte viel besser, als ich je könnte. Ich muss vielleicht nur auch ab und an etwas loswerden und ich mache es dann lieber hier, als meinen Mitmenschen auf den Senkel zu gehen.

Angedacht habe ich über die Sachen zu schreiben, die mich beschäftigen. Es ist momentan zu oft Arbeit, andere Menschen, nicht erwachsen, aber reich und berühmt werden wollen und noch viele andere abgedroschene triviale Themen. Ich werde viel drumrum meta-quatschen und nicht auf den Punkt kommen, weil ich das mag und ich werde oft unangenehm langweilig sein. Das ist der Plan. Sehen wir mal, was daraus wird.

Weil nicht genügend Projekte in der Pipeline sind…

…werde ich mal wieder ein Versuch unternehmen etwas tiefer in die Programmierung einzusteigen. Ein Anlass war tatsächlich mal ein Newsletter von Codecademy. Hätte auch nicht gedacht, dass Newsletter überhaupt etwas bringen könnten. Jedenfalls warben sie mit einem neuen Kurs in PHP.

Nachdem ich schon mit JavaScript gescheitert bin (Faulheit?) werde ich das auch mal austesten. Bei Netzspuren kann mein Profil angesehen und wegen mangelndem Fortschritt angeprangert werden.

Vorhang auf…

…und der Comedian stellt fest, dass im Saal niemand sitzt.

Ein großes Publikum möchte ich mit dem, was ich hier tue aber auch nicht erreichen. Es gibt einen anderen Anlass für diesen Blog. Genau genommen sind es gleich mehrere.

Wohnort Internet ist eine Diagnose. Großteil meiner Wirklichkeit spielt sich im Netz ab. Einige Webprojekte habe ich begleitet oder ins Leben gerufen, oft wieder unter Qualen sterben lassen, an einigen wenigen bin ich bis heute beteiligt. Ich tat es für mich oder für andere und meist mit einem kommerziellen Hintergrund. Meistens ging es im weitesten Sinne um Gestaltung. Nahezu immer haben Textbeiträge eine untergeordnete Rolle gespielt.

Zugleich wollen Gedanken stets in Wörter formuliert werden. Das Formulieren beruhigt und hilft nicht wahnsinnig zu werden. Für ein Buch habe ich keine Zeit. Wahrscheinlich ist es eine Ausrede, um sich die mangelnde Durchsetzungsvermögen und Geduld für so ein massives Vorhaben nicht einzugestehen. Frei schreiben konnte ich bisher auch nur selten. Wegen Selbstzensur. Angeblich gab es in meinen professionellen Texten nie Platz für Ironie, Wut oder für die Ehrlichkeit. blog.burij.de soll dagegen ein Ort der Ruhe werden, frei von Verwertungsdruck und Marketingphrasen.

WordPress installiere ich mittlerweile routinemäßig, aber nie habe ich diese geniale Software für das gebraucht wofür sie ist, fürs Bloggen. Jetzt, als die Zeit der privaten Blogs endgültig vorbei ist… Antizyklisches Verhalten ist wahrscheinlich auch bloß eine Ausrede. Sei es drum, dann bin ich eben zu ungelenkig um stets auf der Welle des Hypes reiten zu können. Ich möchte einfach nur schreiben. Ohne Schnickschnack, ohne anschließend einen Layout erstellen zu müssen, der mehr Zeit benötigt als das Schreiben. Und ohne 10-Stunden-Installations- und Einrichtungsroutine im Voraus. Einfach nur schreiben und es ist da.





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The General Data Protection Regulation (GDPR) contains provisions on the processing of personal data and legal bases on which the processing of your personal data on this site takes place (including Article 6(1), Article 9(1), and (2)).

The right to the protection of personal data of natural persons is a fundamental right!

Name and Address of the Controller

The controller responsible for data processing on this website is:

Michael Burij | Schöneberger Ufer 5B, 10785 Berlin, Germany

Contact information:

+4915737632250 or mail@burij.de

Access Data

When you visit our website, your browser automatically transmits personal data. These data include:

The website operator or site provider collects this data based on legitimate interests (see Article 6(1)(f) of the GDPR) and stores it as “server log files” on the website server. This is technically necessary. These data are only evaluated and deleted in the event of technical disruptions when they are no longer needed. However, they are kept for a maximum duration required by legal retention periods. Under no circumstances are these data passed on to third parties.

For the proper functioning of the website, cooperation with the following provider is necessary:

hosttech GmbH | Im Mediapark 8, 50670 Cologne, Germany

This external host is solely responsible for providing the domains and redirecting these domains to the IP address of the website operator via CNAME records. The external host may also collect the aforementioned access data. The website operator has concluded a data processing agreement (DPA) to use the above-mentioned service, as required by the GDPR.

Cookies

Cookies are small text files that are created on your computer when you visit websites and enable inference about your browsing behavior.

This website is designed in a way that no cookies are created when you visit the main domain or subdomain that you are automatically redirected to when entering the main domain. However, certain subdomains have software installed (e.g., Nextcloud) that requires the use of cookies for the provided functionality (e.g., file transmission to the website operator). The following cookies may be created on your computer:

Common browsers offer the option to disallow cookies. Note: It is not guaranteed that you will have unrestricted access to all features of this website if you make such settings.

Collection and Processing of Personal Data

The website operator collects, uses, and discloses your personal data only if permitted by law or if you consent to the data collection. Personal data refers to any information that can be used to identify you as an individual, such as your name, email address, and telephone number.

You can visit this website without providing any personal information. However, to improve our online offering, your access data on this website may be stored without personal reference. This access data may include the file requested by you or the name of your internet service provider. Due to the anonymization of the data, it is not possible to draw conclusions about your person.

Handling of Contact Information

If you contact us as the website operator using the provided contact options, your information will be stored so that it can be used to process and respond to your inquiry. Under no circumstances will this data be disclosed to third parties.

User Rights

As a user, you have the right to request free information about the personal data stored about you. You also have the right to correct inaccurate data and to restrict or delete your personal data. If you believe that your data has been processed unlawfully, you can file a complaint with the competent supervisory authority.

Data Deletion

Unless your request conflicts with a legal obligation to retain data (e.g., data retention requirements), you have the right to have your data deleted. Data stored by us will be deleted when it is no longer needed for its original purpose and there are no legal retention periods.

If deletion cannot be carried out because the data is required for permissible legal purposes, the processing of the data will be restricted. In this case, the data will be blocked and not processed for other purposes.

Right to Object

Users of this website can exercise their right to object and object to the processing of their personal data at any time.

If you wish to request correction, blocking, deletion, or information about the personal data stored about you, or if you have any questions about the collection, processing, or use of your personal data, or if you wish to revoke your consent, please contact the following email address: mail@burij.de

Wordfence

The software WordPress is used on the following subdomains of this site:

To protect the website from unauthorized access or malicious cyber attacks, the service of the provider Defiant Inc., Defiant, Inc., 800 5th Ave Ste 4100, Seattle, WA 98104, USA (hereinafter “Wordfence”) is used. For this purpose, the website of the website operator establishes a permanent connection to the servers of Wordfence so that Wordfence can synchronize its databases with the access made on our website and potentially block them if necessary.

The use of Wordfence represents a legitimate interest in the most effective protection of the website against cyber attacks.

The data transfer to the USA is based on the EU Commission’s standard contractual clauses. Details can be found here: https://www.wordfence.com/help/general-data-protection-regulation/.

The website operator has concluded a data processing agreement (DPA) to use the above-mentioned service, as required by the GDPR.

Complianz

The software WordPress is used on the following subdomains of this site:

WordPress may leave cookies on your computer. In order to comply with the requirements of the GDPR, the website operator must obtain the consent of the users for this purpose. For this purpose, we use the software (Cookie Consent Tool) provided by Complianz BV, CoC 717814475, Kalmarweg 14-5, 9723 JG, Groningen (NL) (hereinafter referred to as “Complianz”).

To store user preferences regarding cookies, we collect personal data based on Art. 6(1)(c) of the GDPR. This data is stored locally on the servers of the website operator, but automatically deleted after a maximum of 7 days. Complianz does not receive any data from website visitors. Therefore, Complianz is not a processor or service provider, and no data processing agreement is required.

Datenschutz

Allgemeines

Diese Erklärung fasst zusammen, inwiefern Ihre personenbezogenen Daten erhoben und verarbeitet werden, wenn Sie die Webseiten des Webseitenbetreibers Michael Burij besuchen. Diese Erklärung gilt für folgende Domains inklusive aller Subdomains:

Diese Erklärung gilt nicht für die auf dieser Seite extern verlinkten Inhalte. Informieren Sie sich über abweichende Datenschutzbestimmungen, sobald in der Adressleiste eine andere Domain angezeigt wird.

Die über die oben genannten Domains erreichbaren Webseiten verfolgen keine kommerziellen Interessen und werden ausschließlich für persönliche Zwecke und Liebhaberei betrieben.

Der Websitebetreiber nimmt Ihren Datenschutz sehr ernst und hat bereits Schritte unternommen, um die Erhebung Ihrer persönlichen Daten zu minimieren:

Sofern eine Erhebung der persönlichen Daten erfolgt, geschieht dies ausschließlich aus technischen Gründen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten vertraulich behandelt und entsprechend der gesetzlichen Vorschriften behandelt.

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) enthält Vorschriften zur Verarbeitung persönlicher Daten sowie rechtliche Grundlagen, auf denen die Verarbeitung Ihrer persönlichen Daten auf dieser Seite erfolgt (u. a. Art. 6 Abs. 1, Art. 9 Abs. 1 und 2).

Das Recht auf Schutz personenbezogener Daten natürlicher Personen ist ein Grundrecht!

Name und Anschrift des Verantwortlichen

Der Verantwortliche für die Datenverarbeitung auf dieser Webseite ist:

Michael Burij | Schöneberger Ufer 5B, 10785 Berlin, Deutschland

Erreichbar unter:

+4915737632250 oder mail@burij.de

Zugriffsdaten

Beim Besuch unserer Webseite übermittelt Ihr Browser automatisch personenbezogene Daten. Diese sind:

Der Websitebetreiber bzw. Seitenprovider erhebt aufgrund des berechtigten Interesses (s. Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO) diese Daten und speichert sie als “Server-Logfiles” auf dem Server der Website ab. Dies ist technisch erforderlich. Diese Daten werden ausschließlich im Falle von technischen Störungen ausgewertet und gelöscht, sobald sie nicht mehr benötigt werden. In jedem Fall werden sie jedoch maximal für die Dauer der gesetzlichen Speicherfristen aufbewahrt. In keinem Fall erfolgt die Weitergabe dieser Daten an Dritte.

Für die einwandfreie Funktionsweise der Webseite ist die Zusammenarbeit mit dem folgenden Anbieter erforderlich:

hosttech GmbH | Im Mediapark 8, 50670 Köln, Deutschland

Dieser externe Hoster ist ausschließlich für die Bereitstellung der Domains und die Weiterleitung dieser Domains zur IP-Adresse des Webseitenbetreibers per CNAME-Einträge zuständig. Dabei kann der externe Hoster möglicherweise ebenfalls die oben genannten Zugriffsdaten erheben. Der Webseitenbetreiber hat einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes abgeschlossen. Die DSGVO schreibt dies vor.

Cookies

Cookies sind kleine Textdateien, die beim Besuch von Webseiten auf Ihrem Computer angelegt werden und Rückschlüsse auf das Surfverhalten ermöglichen.

Diese Webseite ist so konzipiert, dass keine Cookies angelegt werden, sofern Sie lediglich die Hauptdomain bzw. die Subdomain besuchen, auf die Sie automatisch weitergeleitet werden, wenn Sie die Hauptdomain eingeben. Nichtdestotrotz sind auf einigen Subdomains Software installiert (beispielsweise Nextcloud), die für die bereitgestellte Funktionalität (beispielsweise Übermittlung von Dateien an den Webseitenbetreiber) den Einsatz von Cookies erfordert. Folgende Cookies könnten auf Ihrem Computer angelegt werden:

Gängige Browser bieten die Einstellungsoption, Cookies nicht zuzulassen. Hinweis: Es ist nicht gewährleistet, dass Sie auf alle Funktionen dieser Website ohne Einschränkungen zugreifen können, wenn Sie entsprechende Einstellungen vornehmen.

Erfassung und Verarbeitung personenbezogener Daten

Der Websitebetreiber erhebt, nutzt und gibt Ihre personenbezogenen Daten nur dann weiter, wenn dies im gesetzlichen Rahmen erlaubt ist oder Sie in die Datenerhebung einwilligen. Als personenbezogene Daten gelten sämtliche Informationen, die dazu dienen, Ihre Person zu bestimmen und die Ihnen zugeordnet werden können – also beispielsweise Ihr Name, Ihre E-Mail-Adresse und Telefonnummer.

Sie können diese Website auch besuchen, ohne Angaben zu Ihrer Person zu machen. Zur Verbesserung unseres Online-Angebots werden jedoch (ohne Personenbezug) Ihre Zugriffsdaten auf dieser Website ggf. gespeichert. Zu diesen Zugriffsdaten gehören beispielsweise die von Ihnen angeforderte Datei oder der Name Ihres Internet-Providers. Durch die Anonymisierung der Daten sind Rückschlüsse auf Ihre Person nicht möglich.

Umgang mit Kontaktdaten

Nehmen Sie über die angebotenen Kontaktmöglichkeiten Verbindung mit uns als Websitebetreiber auf, werden Ihre Angaben gespeichert, damit sie zur Bearbeitung und Beantwortung Ihrer Anfrage verwendet werden können. In keinem Fall werden diese Daten an Dritte weitergegeben.

Rechte des Nutzers

Als Nutzer haben Sie das Recht, auf Antrag eine kostenlose Auskunft darüber zu erhalten, welche personenbezogenen Daten über Sie gespeichert wurden. Sie haben außerdem das Recht auf Berichtigung falscher Daten sowie auf die Einschränkung oder Löschung Ihrer personenbezogenen Daten. Sollten Sie der Ansicht sein, dass Ihre Daten unrechtmäßig verarbeitet wurden, können Sie eine Beschwerde bei der zuständigen Aufsichtsbehörde einreichen.

Löschung von Daten

Sofern Ihr Wunsch nicht mit einer gesetzlichen Pflicht zur Aufbewahrung von Daten (z. B. Vorratsdatenspeicherung) kollidiert, haben Sie ein Anrecht auf Löschung Ihrer Daten. Von uns gespeicherte Daten werden gelöscht, wenn sie für ihren ursprünglichen Zweck nicht mehr benötigt werden und es keine gesetzlichen Aufbewahrungsfristen gibt.

Falls eine Löschung nicht durchgeführt werden kann, weil die Daten für zulässige gesetzliche Zwecke erforderlich sind, wird die Verarbeitung der Daten eingeschränkt. In diesem Fall werden die Daten gesperrt und nicht für andere Zwecke verarbeitet.

Widerspruchsrecht

Nutzer dieser Webseite können von ihrem Widerspruchsrecht Gebrauch machen und der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten jederzeit widersprechen.

Wenn Sie eine Berichtigung, Sperrung, Löschung oder Auskunft über die zu Ihrer Person gespeicherten personenbezogenen Daten wünschen oder Fragen zur Erhebung, Verarbeitung oder Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten haben oder erteilte Einwilligungen widerrufen möchten, wenden Sie sich bitte an folgende E-Mail-Adresse: mail@burij.de

Wordfence

Auf folgenden Subdomains dieser Seite wird die Software WordPress eingesetzt:

Zum Schutz der Webseite vor unerwünschtem Zugriff oder bösartigen Cyberattacken wird der Dienst des Anbieters Defiant Inc., Defiant, Inc., 800 5th Ave Ste 4100, Seattle, WA 98104, USA (nachfolgend “Wordfence”) eingesetzt. Zu diesem Zweck stellt die Website des Webseitenbetreibers eine dauerhafte Verbindung zu den Servern von Wordfence her, damit Wordfence seine Datenbanken mit den auf unserer Website getätigten Zugriffen abgleichen und gegebenenfalls blockieren kann.

Die Verwendung von Wordfence stellt ein berechtigtes Interesse an einem möglichst effektiven Schutz der Website vor Cyberattacken dar.

Die Datenübertragung in die USA wird auf die Standardvertragsklauseln der EU-Kommission gestützt. Details finden Sie hier: https://www.wordfence.com/help/general-data-protection-regulation/.

Der Webseitenbetreiber hat einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes abgeschlossen. Die DSGVO schreibt dies vor.

Complianz

Die Software WordPress wird auf folgenden Subdomains dieser Seite eingesetzt:

WordPress kann unter Umständen Cookies auf Ihrem Computer hinterlassen. Um die Anforderungen der DSGVO zu erfüllen, muss der Webseitenbetreiber die Einwilligung der Nutzer einholen. Hierfür nutzen wir die Software (Cookie-Consent-Tool) des Anbieters Complianz BV, CoC 717814475, Kalmarweg 14-5, 9723 JG, Groningen (NL) (nachfolgend “Complianz”).

Um die Nutzereinstellungen zu den Cookies zu speichern, erheben wir personenbezogene Daten auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. c DSGVO. Diese Daten werden lokal auf den Servern des Webseitenbetreibers gespeichert, jedoch automatisch nach spätestens 7 Tagen gelöscht. Complianz erhält keine Daten von Webseitenbesuchern. Daher ist Complianz weder ein Auftragsverarbeiter noch ein Dienstanbieter, und es ist kein Vertrag zur Auftragsverarbeitung erforderlich.